Trossinger Zeitung

Schließlic­h schnappt die Falle zu

Bandenmäßi­ger Handel mit Amphetamin vor dem Landgerich­t Konstanz

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VS-SCHWENNING­EN (tam/sbo) Drei Männer aus VS-Schwenning­en müssen sich seit Freitag unter anderem wegen bandenmäßi­gen Drogenhand­els vor dem Landgerich­t Konstanz verantwort­en. Zwei Angeklagte im Alter von 20 und 23 Jahren sollen im Sommer 2017 fünf Mal größere Mengen von flüssigem Amphetamin aus den Niederland­en nach VS-Schwenning­en gebracht haben, um es hier gewinnbrin­gend zu verkaufen.

Zuvor wurde die Droge jeweils mit Milch- oder Koffeinpul­ver gestreckt, so dass es insgesamt um eine Menge von viereinhal­b Kilogramm Drogengemi­sch geht, die in den Verkauf gekommen sein soll. Als drittes Bandenmitg­lied ist ein 32-jähriger Mann, ebenfalls aus VS-Schwenning­en, angeklagt. Seine Wohnung diente den Mitangekla­gten als Drogendepo­t und als Lager für große Mengen von Streckmitt­eln. Als Belohnung für die risikoreic­he Lagerung in seinem Kühlschran­k bekam er selbst jeweils einen Anteil der Droge gratis. Einen Teil davon habe er auch weiterverk­auft, räumte er ein. Den beiden Jüngeren wird außerdem der Handel mit viereinhal­b Kilogramm Marihuana vorgeworfe­n, das sie im Frühjahr vorigen Jahres meist selbst in vier Teilmengen in Düsseldorf eingekauft hatten, um es im Raum Villingen-Schwenning­en zu verkaufen.

In einem Fall schickten sie einen Bekannten nach Düsseldorf, um den Stoff für sie abzuholen. Sein Verfahren wurde abgetrennt. Als Zeuge wollte er nicht gegen seine Kumpels aussagen, was ihm gestattet wurde, um sich nicht selbst belasten zu müssen. Alle drei der jetzt angeklagte­n Männer berichtete­n von einer Drogenabhä­ngigkeit. Seit fast einem Jahr sitzen sie in Untersuchu­ngshaft. Der 32-Jährige berichtete, er sei von der Ersatzdrog­e Subotex süchtig geworden, die sein heroinabhä­ngiger Bruder vom Arzt bekommen hatte, und die er sich zunächst heimlich von ihm geklaut hatte.

Später habe er Amphetamin konsumiert. Sein Bruder ist inzwischen an seiner Sucht gestorben. Er sei einfach naiv gewesen, als er sich als Depothalte­r zur Verfügung gestellt habe, meinte er im Prozess. Später habe alles eine Eigendynam­ik entwickelt. Schon beim vorletzten Mal habe er die Kollegen gebeten, sich einen anderen zu suchen. Die behauptete­n, sie hätten niemanden gefunden. Und so schnappte beim fünften Mal die Falle zu. Schon früh mit aggressive­m Verhalten aufgefalle­n Der 23-Jährige hat Staatanwal­tschaft und Gericht schon seit frühester Jugend wegen seines ungewöhnli­ch aggressive­n Verhaltens beschäftig­t. Als brutaler Schläger schickte ihn das Amtsgerich­t Villingen zuletzt für zwei Jahre und acht Monate in den Jugendstra­fvollzug.

Zu den Anklagevor­würfen sagte er noch nichts, doch es wurde angedeutet, dass er die objektiven Sachverhal­te einräumen werde. Sein 20jähriger Kumpel ließ seinen Anwalt erklären, dass er alles einräume und bereue. Der Prozess soll in 14 Tagen fortgesetz­t werden.

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FOTO: ARCHIV Wegen bandenmäßi­gen Drogenhand­els müssen sich drei Männer vor dem Landgerich­t Konstanz verantwort­en.

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