Trossinger Zeitung

Schlusslic­ht Schwenning­en ist zu brav

Eishockey: Wild Wings führen die Fair-Play-Wertung der DEL erneut an

- Von Heinz Wittmann

VS-SCHWENNING­EN - Sieben von 45 möglichen Punkten haben die Schwenning­er Wild Wings bislang in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geholt. In der Auswärtsbi­lanz steht noch kein Zähler zu Buche. Auch im achten Spiel auf fremdem Eis war bei der Düsseldorf­er EG (0:4) nichts zu holen.

Immerhin einen Punkt hatte sich der SERC noch am Freitag erkämpft. Nach einem 1:3-Rückstand musste sich die Mannschaft von Trainer Pat Cortina erst nach Verlängeru­ng den Krefeld Pinguinen (4:5) geschlagen geben. Der nächste Zähler nach dem 5:3-Sieg gegen die Iserlohn Roosters. Dann folgte aber die glatte Pleite am Sonntag in Düsseldorf. „Das Spiel war ein Rückschlag. Was ich nach dem 2:0 gesehen habe, hat mir nicht mehr gefallen“, musste Cortina feststelle­n, dessen Team schon 13 Punkte Rückstand auf den zehnten Rang – gleichbede­utend mit dem letzten Pre-Play-Off-Platz – hat.

Die Wild Wings ergaben sich in ihr Schicksal, ließen wie über weite Strecken gegen Krefeld dem Gegner zu viel Raum und kassierten in Düsseldorf zwei weitere Treffer. „Nach dem 2:0 haben wir unseren Glauben verloren“, sagte Cortina, der schon nach der Krefeld-Niederlage gemeint hatte, sein Team habe nach der 1:0-Führung gedacht, es würde jetzt von selbst gehen. Scheinbar haben die SERC-Profis nicht verstanden, dass es als Tabellenle­tzter erst einmal auf bedingungs­losen Kampf ankommt.

In den vergangene­n beiden Jahren gewannen die Wild Wings jeweils den FairPlay-Pokal in der DEL und auch diese Saison dürfte es nicht anders sein. Mit im Schnitt 8,13 Strafminut­en pro Partie ist der SERC schon wieder Erster und die aktuelle Mannschaft eigentlich zu brav, zumal sie ohnehin nicht über ausgeprägt­e spielerisc­he Möglichkei­ten verfügt.

In Überzahl haben die Wild Wings eine Erfolgsquo­te von lausigen 8,2 Prozent. Darin ist aber noch nicht eingerechn­et, dass die Schwenning­er in Überzahl auch vier Gegentore bekamen und mit fünf Treffern nur gerade ein Tor mehr im Powerplay geschossen als erhalten haben. Nur im ersten Drittel in Düsseldorf durften die Schwenning­er viermal in Überzahl spielen. Das Powerplay war erbärmlich: kein Zug zum Tor, kein Angreifer vor dem gegnerisch­en Tor und von der blauen Linie wurde auch nicht gefährlich geschossen. „Unser Überzahlsp­iel war nicht gut. Wir haben zu komplizier­t gespielt“, sagte Cortina.

Bei der Bewertung der Niederlage sollte aber auch nicht verschwieg­en werden, dass der Treffer der DEG zum 1:0 irregulär war. Schon eine Berührung des Keepers im Torraum durch den Angreifer ist nicht erlaubt. Der stark haltende Marco Wölfl, der den SERC im zweiten Drittel mit seinen Glanzparad­en im Spiel gehalten hatte, war von Philip Gogulla sogar behindert worden. „Dieses Tor haben wir nicht verdaut“, gab Cortina zu. Wölfl war übrigens besser als in den Spielen zuvor die Nummer eins, Dustin Strahlmeie­r, der in dieser Saison regelmäßig haltbare Treffer kassiert.

Verteidige­r Mirko Sacher sieht Einsatz und Kampfgeist seiner Mannschaft intakt. Allerdings bemängelte auch er, dass man zumindest gegen Krefeld zu viele unnötige Gegentore kassiert habe. Sacher hatte aber auch eine Entschuldi­gung für den Treffer zum 3:1 durch Krefelds Daniel Pietta, der zentral vor dem Schwenning­er Tor völlig frei stand und viel Zeit hatte, sich die Torecke auszusuche­n: „Da ist der Puck von der Bande beziehungs­weise vom äußeren Tornetz unkontroll­iert zurückgesp­rungen. Nur deshalb war Pietta so alleine“, meinte Sacher, der hervorhob, gegen Krefeld wenigstens einen Punkt nach einem Rückstand noch geholt zu haben.

Stürmer Istvan Bartalis fiel gegen Düsseldorf wegen einer Unterkörpe­rverletzun­g aus. Ob er am Freitag gegen die Straubing Tigers und am Sonntag bei den Eisbären Berlin dabei sein kann, vermochte Cortina aber noch nicht zu sagen.

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ARCHIVFOTO: DIETER REINHARDT Pat Cortina

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