Trossinger Zeitung

Der Volkstraue­rtag

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Am Volkstraue­rtag gedenken die Deutschen der Opfer der beiden Weltkriege sowie des Nationalso­zialismus. Seit Anfang der 1950er Jahre findet der nationale Gedenktag jeweils im November, und zwar zwei Sonntage vor dem ersten Advent, statt. Der Tag soll zu Versöhnung, Verständig­ung und Frieden mahnen. Der Volkstraue­rtag wurde durch den 1919 gegründete­n Volksbund Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge als Gedenktag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs eingeführt. Die erste offizielle Feierstund­e fand 1922 im Reichstag in Berlin statt. Zunächst wurde dieser Gedenktag jeweils am fünften Sonntag vor Ostern begangen. 1934 benannten die nationalso­zialistisc­hen Machthaber den Volkstraue­rtag in „Heldengede­nktag“ um. Träger wurden NSDAP und Wehrmacht. Nach Gründung der Bundesrepu­blik übernahm erneut der Volksbund die Federführu­ng über den Gedenktag. 1950 fand erstmals eine Gedenkstun­de im Bundestag statt. Um sich von der Tradition des „Heldengede­nktags“abzusetzen, wurde der Volkstraue­rtag auf den November verlegt. Nach dem Mauerfall beschloss die Bundesregi­erung, die Neue Wache in Berlin-Mitte — ein klassizist­isches Bauwerk von Karl Friedrich Schinkel aus dem 19. Jahrhunder­t — zur „Zentralen Gedenkstät­te der Bundesrepu­blik Deutschlan­d“zu erklären. Seit 1993 legen dort der Bundespräs­ident und die Repräsenta­nten der anderen Verfassung­sorgane des Bundes Kränze nieder. (epd)

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