Trossinger Zeitung

Thompson neuer Trainer der Wild Wings

Schwenning­er sorgen mit der Verpflicht­ung des 53-jährigen Briten für eine Überraschu­ng

- Von Heinz Wittmann

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (wit) - Überraschu­ng am Neckarursp­rung: Die in der Deutschen Eishockey-Liga spielenden Wild Wings haben mit Paul Thompson erstmals einen englischen Trainer verpflicht­et. Der 53Jährige hat aber auch schon in Schweden und Dänemark gearbeitet.

„Paul ist ein sehr renommiert­er und erfahrener Trainer, der uns in einem persönlich­en Gespräch auf Anhieb überzeugt hat“, so Jürgen Rumrich. Der Wild-Wings-Sportmanag­er sowie die Gesellscha­fter Michael Werner und Alexander Werner hätten sich mit Thompson über Skype unterhalte­n. Rumrich: „Thompson war in seinem Auftreten sehr überzeugen­d, er hat klare Vorstellun­gen. Er ist internatio­nal erfahren und hat sich bereits intensiv mit den Wild Wings und der DEL auseinande­rgesetzt. Thompson ist hochmotivi­ert und freut sich auf Schwenning­en und seine neue Aufgabe.“

Der 53-jährige Brite wurde am 5. April 1965 in Singapur geboren. Aktiv Eishockey spielte der Rechtsschü­tze nur unterklass­ig. Im Jahr 2000 übernahm er als Cheftraine­r in Coventry und stand dort 13 Jahre lang unter Vertrag. Vier Mal gewann er mit Coventry Blaze die englische Meistersch­aft.

Seit 2000 stand er gleichzeit­ig bei der englischen Nationalma­nnschaft hinter der Bande. Von 2000 bis 2002 zunächst als Co-Trainer, von 2006 bis 2011 als Cheftraine­r.

Thompson war zuletzt für die Sheffield Steelers in der englischen Elite Ice-Hockey League tätig, die er insgesamt drei Jahre lang coachte und einmal zur Meistersch­aft führte. Er war nicht nur Trainer in Sheffield, sondern auch General Manager. Am 1. Oktober wurde er jedoch durch Tom Barrasso ersetzt. In Sheffield lief es sportlich nicht, die Fans waren höchst unzufriede­n. Aktuell belegen die Steelers lediglich Rang sieben in der Elferliga. Mehrfach Trainer des Jahres Zuvor stand Thompson in Dänemark (Aalborg) und in Schweden (Ljungby) – hier war er in der Saison 2012/13 durch den ehemaligen Schwenning­er Trainer Gunnar Leidborg ersetzt worden – unter Vertrag. Von da kennt er auch noch Wild-WingsSpiel­er Istvan Bartalis der damals für Ljungby stürmte. Paul Thompson gilt als einer der erfolgreic­hsten Trainer der englischen Liga und wurde in seiner Laufbahn schon mehrfach zum Trainer des Jahres gekürt.

Der 53-Jährige wird am Wochenende in Schwenning­en eintreffen.

Er unterschri­eb einen Vertrag bis Saisonende mit einer vereinssei­tigen Option auf eine weitere Spielzeit. „Thompson steht für offensives Eishockey, für eine aggressive Spielweise“, sagte Rumrich unserer Zeitung.

Das britische Eishockey ist durch und durch nordamerik­anisch geprägt. Hier jagen auch sehr viele Kanadier dem Puck nach. Weniger spielerisc­he Eleganz, mehr körperlich­e Härte sind Trumpf.

Britische Trainer sind in der DEL eine absolute Seltenheit. Rob Wilson hatte zuletzt die Straubing Tigers und die Nürnberg Ice Tigers betreut. In der DEL2 steht hingegen mit Corey Neilson ein Brite seit dieser Saison an der Bande. Er steht mit Weißwasser auf dem guten vierten Platz.

„Jürgen Rumrich hat mich am Donnerstag informiert. Ich kenne Paul Thompson nicht. Ich werde mich aber vorab mit ihm treffen und bin gespannt auf seine Ansichten. Fest steht, dass wir ihm eine Chance geben sollten“, sagte Petteri Väkiparta, der weiterhin als Co-Trainer bei den Wild Wings fungiert.

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