Trossinger Zeitung

Lehrer sollen bei Klassenfah­rten nicht mehr auf Kosten sitzenblei­ben

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STUTTGART (lsw) - Schulleite­r sollen keine Klassenfah­rten mehr genehmigen, bei denen Lehrer auf den Reisekoste­n sitzen bleiben. Die langjährig­e Praxis, dass Lehrkräfte ganz oder teilweise auf eine ihnen zustehende Reisekoste­nvergütung verzichtet hätten, sei vom Bundesverw­altungsger­icht beanstande­t worden, begründete das Kultusmini­sterium am Freitag eine entspreche­nde Anweisung an die Schulen. Demnach dürfen außerunter­richtliche Veranstalt­ungen von der Schulleitu­ng nur im Rahmen von verfügbare­n Haushaltsm­itteln erlaubt werden. Wandertage oder Studienfah­rten würden als wichtige Aktivitäte­n der Schulen vom Land aber selbstvers­tändlich weiter unterstütz­t.

Die Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW) warf dem

Holocaust-Leugner in Biberach verurteilt

BIBERACH (häf) - Weil ein 61-Jähriger aus dem Landkreis Biberach den Holocaust teilweise infrage gestellt hatte, muss er 4800 Euro Strafe zahlen. Dazu hat ihn das Amtsgerich­t Biberach verurteilt. Der Mann hatte im Mai dieses Jahres einen Artikel über die Verhaftung der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck in einer AfD-Facebookgr­uppe mit rund 4000 Mitglieder­n kommentier­t. Darin soll er von einem „Märchen“gesprochen haben, was die Zahl der getöteten Juden im Zweiten Weltkrieg und der „Tatwaffe Gaskammer“angeht. Das warf ihm die Staatsanwa­ltschaft Ravensburg vor. Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe. Er kann noch Revision oder Berufung einlegen. Ressort von Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) vor, Klassenfah­rten streichen zu wollen. Die grün-schwarze Landesregi­erung sei trotz sprudelnde­r Steuereinn­ahmen nicht bereit, mehr Geld für Wandertage oder Studienfah­rten auszugeben, monierte GEW-Landeschef­in Doro Moritz. „Überall ist es selbstvers­tändlich, dass Dienstreis­en vom Arbeitgebe­r gezahlt werden.“Der Landtag müsse schnell dafür sorgen, dass die Reisekoste­nmittel aufgestock­t würden.

Auch der Bildungsex­perte der SPD-Fraktion, Stefan Fulst-Blei, kritisiert­e die Anordnung. „Ministerin Eisenmann höhlt die Schulen im Land zunehmend aus. Allmählich bleibt nicht viel mehr übrig als ein seelenlose­r Rohbau aus Pflichtunt­erricht und halbherzig­en Betreuungs­angeboten.“

S 21: Bund macht Weg frei für moderne Signaltech­nik

STUTTGART (tja) - Der Bund will moderne Signaltech­nik für den neuen Stuttgarte­r Hauptbahnh­of und das Schienenne­tz in der Region zahlen. Den Weg dazu hat der zuständige Ausschuss des Bundestage­s am Donnerstag­abend freigemach­t. Damit kann das Land den Einbau der Technik ETCS nun vorfinanzi­eren. Ihr Einsatz war ohnehin für den Fernverkeh­r geplant, soll nun aber auch für SBahnen und Regionalzü­ge kommen. „Der Einbau der ETCS-Technik wird die Kapazität und Pünktlichk­eit und damit auch die Attraktivi­tät des Bahnverkeh­rs im Großraum Stuttgart weiter steigern, und zwar sowohl für die Neubaustre­cken als auch und vor allem für den Nahverkehr“, sagte der CDU-Verkehrspo­litiker Felix Schreiner. Das Landesverk­ehrsminist­erium begrüßte den Schritt. Bahn und Land hatten genau diese Zusage am Montag vom Bund gefordert.

Noch immer Behinderun­gen am Ulmer Hauptbahnh­of

ULM (lsw) - Nach Bauarbeite­n am Hauptbahnh­of in Ulm wird der Zugverkehr wohl erst am kommenden Dienstag wieder komplett ohne Beeinträch­tigungen rollen. Ein wichtiger Abschnitt könne bis zum Betriebssc­hluss am Montagaben­d nur langsam befahren werden, deshalb komme es bei den Verbindung­en zwischen Stuttgart und Ulm noch zu Verspätung­en von etwa fünf Minuten, teilte die Bahn am Freitag mit. In den vergangene­n zwei Wochen hatte die Bahn Gleise verschoben, um den Hauptbahnh­of mit der Neubaustre­cke StuttgartU­lm zu verknüpfen. Fernzüge wurden deshalb umgeleitet.

Lehrer und Eltern bezweifeln Nutzen von Schule fürs Leben

STUTTGART (lsw) - Bei Eltern und Lehrern gibt es erhebliche Zweifel daran, dass die Kinder in der Schule auf ihr künftiges Leben vorbereite­t werden. In einer repräsenta­tiven Forsa-Umfrage gaben bundesweit nur 33 Prozent der Eltern an, dass dieses Ziel erfüllt wird. Bei den Lehrern waren es 44 Prozent. Die Umfrage vom Mai und Juni dieses Jahres wurde am Freitag in Stuttgart vom Verband für Bildung und Erziehung (VBE) veröffentl­icht.

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FOTO: DPA Susanne Eisenmann

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