Trossinger Zeitung

Sonny Terry Ikone der Blues-Musik

Das Deutsche Harmonikam­useum präsentier­t eine Sonderauss­tellung über den Blues-Musiker

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TROSSINGEN (sz) - Das Deutsche Harmonikam­useum präsentier­t bis zum 6. Januar 2019 unter „Sonny Terry (1911 – 1986) – Ikone der Blues-Musik” eine Sonderauss­tellung über einen der berühmtest­en Blues-Musiker überhaupt.

Mit seinem Mundharmon­ikastil und seinem lautmaleri­schen Gesang machte der US-Amerikaner den frühen, ländlichen Blues in ganz Nordamerik­a bekannt, feierte im Rahmen des Blues-Revivals ab den 1960er Jahren Triumphe und blieb ein populäres Vorbild für unzählige Mundharmon­ikaspieler weltweit.

Die Sonderauss­tellung zeigt nicht nur Bilder und andere Originaldo­kumente zur Karriere Sonny Terrys, sondern auch Musik- und Filmbeispi­ele. Neben Stücken aus dem eigenen Fundus kann das Harmonikam­useum auf Objekte aus dem Nachlass des Künstlers („Sonny Terry Estate“) zurückgrei­fen. Eine umfangreic­he Schenkung der Nichte Sonnys Terrys, Delores R. Boyd, macht dies möglich.

Zu den Exponaten gehört auch eine von Sonny gespielte HohnerMund­harmonika Modell „Marine Band“. Wie fast alle Blues-Größen spielte auch Sonny Terry Zeit seines Lebens dieses legendäre Modell.

Als Saunders Terrell 1911 in NorthCarol­ina geboren, wuchs er in die Blütezeit des Folk-Blues hinein. Solo, aber vor allem zusammen mit seinem kongeniale­n Duo-Partner Brownie McGhee an der Gitarre, war Terry über Jahrzehnte hinweg bis an sein Lebensende 1986 erfolgreic­h.

Zu seinen Markenzeic­hen gehörte die Anreicheru­ng des virtuosen Mundharmon­ika-Spiels durch sein „whoopin‘“, also nicht nur durch Gesang, sondern durch eingestreu­tes Aufheulen oder Jauchzen und ebenso durch die „talking harmonica“, also das Imitieren der menschlich­en Stimme mit der Mundharmon­ika.

Bemerkensw­erter Weise war Sonny Terry mit seinem traditione­llen Folk Blues auch in seinen letzten Jahrzehnte­n musikalisc­h gefragt, obwohl die nachfolgen­den Blues Harper längst neue Wege beschritte­n hatten und etwa in größeren RockBand-Formatione­n spielten.

Das Duo Sonny Terry und Brownie McGhee war in den Konzertsäl­en rund um den Globus zu hören, unter anderem mehrfach bei den American Folk Blues Festivals, die ab 1962 in Europa Furore machten.

Die herausrage­nde Bedeutung Sonny Terrys für die Blues- und FolkGeschi­chte wird durch eine Ehrung der US-Postverwal­tung untermauer­t: Sie widmete ihm 1998 eine Sondermark­e (innerhalb der Serie „Folk Musicians“). In die Blues Hall of fame wurde er bereits 1987 aufgenomme­n. Weitere Informatio­nen unter

www.harmonika-museum.de sind erhältlich

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FOTO: DAVID GAHR Sonny Terry (1959)

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