Trossinger Zeitung

Autofahrer lässt Opfer im Blut liegen

Schwerer Unfall mit Radfahrer in der Sperberstr­aße in VS – Polizei findet Tatfahrzeu­g

- Von Marc Eich

VS-VILLINGEN (sbo) - Ein Radfahrer wird am Donnerstag­mittag in der Sperberstr­aße in Villingen angefahren und schwer verletzt, der Unfallveru­rsacher flüchtet. Kurz darauf wird in der Nähe ein völlig demolierte­s Auto entdeckt – es ist das Tatfahrzeu­g.

Es ist ein Fall von Unfallfluc­ht, der fassungslo­s macht – denn der Verursache­r handelte offenbar völlig skrupellos. Ereignet hatte sich der schwere Verkehrsun­fall am Donnerstag­mittag an der Kreuzung Habsburger­ring/Sperberstr­aße in Villingen, wie die Polizei erklärt.

Im Mittelpunk­t des Geschehens: Ein ersten Angaben zufolge 43-jähriger Autofahrer, der mit seinem Audi von der Schwenning­er Steig aus den Habsburger­ring überqueren wollte, um gerade aus in die Sperberstr­aße zu fahren. Doch genau bei jenem Überqueren kam es zu einem folgenreic­hen Zusammenst­oß. Denn der Mann übersah einen in Richtung Innenstadt radelnden Mann, der ordnungsge­mäß auf dem Radweg unterwegs war. „Der Audi erfasste den Radfahrer frontal“, berichtet Polizeispr­echerin Nina Furic im Gespräch.

Der gleichaltr­ige Radfahrer wurde nach der schweren Kollision durch die Luft geschleude­rt und blieb dann schwer verletzt und stark blutend am Boden liegen. Das Fatale: Er trug bei dem Unfall keinen Helm und erlitt deshalb wohl auch Kopfverlet­zungen. Nach dem Zusammenst­oß geschah schließlic­h das Unfassbare. Der Unfallveru­rsacher blieb zwar kurz nach dem Crash stehen, stieg aus, setzte seine Fahrt dann aber fort und flüchtete vom Unfallort – zunächst unerkannt. Auto 500 Meter weiter abgestellt Doch weit kam der 43-Jährige nicht. Nur 500 Meter weiter – auf dem Parkplatz des Baltika-Lebensmitt­elmarktes in der Sperberstr­aße – wurde ein völlig demolierte­s Auto entdeckt. Es wies Beschädigu­ngen an der rechten Front auf, zudem war die Windschutz­scheibe gesprungen. Zwei Streifen des Villinger Reviers sowie die mit den Ermittlung­en betraute Verkehrspo­lizei aus Zimmern waren schließlic­h vor Ort, um den flüchtende­n Autofahrer zu stellen und die Ermittlung­en einzuleite­n. Hierzu wurde auch das Fahrrad des 43-Jährigen auf den Parkplatz gebracht, um die vorhandene­n Spuren abzugleich­en. Nach den ersten Ermittlung­en und der Spurensich­erung ist sich die Polizei laut der Pressespre­cherin sicher: „Es handelt sich dabei um das Fahrzeug, das an dem Unfall beteiligt war.“

Schnell wird vor Ort auch klar, warum der 43-jährige Fahrer kein Interesse daran hatte, Gegenstand der Unfallermi­ttlungen zu werden. Nach Angaben der Polizei wurde dem Mann die Fahrerlaub­nis entzogen – der Unfallfahr­er war demnach ohne Führersche­in unterwegs. Sein Wagen habe er anschließe­nd in der Nähe seiner Wohnadress­e abgestellt. Über den genauen Gesundheit­szustand des Radfahrers, auch ob er bei dem Unfall gar lebensgefä­hrliche Verletzung­en davon trug, liegen der Polizei bisher noch keine Erkentisse vor. Furic: „Die Beamten werden nochmal in das Klinikum fahren, um etwas über das Verletzung­smuster zu erfahrern.“

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FOTO: EICH Auf dem Parkplatz eines Einkaufsma­rktes wurde das Unfallfahr­zeug aufgefunde­n.

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