Unsichere Entwicklung auf dem Holzmarkt
SEITINGEN-OBERFLACHT (alex) Der Gemeinderat Seitingen-Oberflacht hat in der Sitzung am Donnerstagabend mehrheitlich dem Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2019 zugestimmt.
Bei der Beratung für den Gemeindehaushalt 2019 wollen die Räte dieses Thema nochmals aufgreifen und entsprechend die Planansätze für den Bereich Forst festlegen. Hintergrund ist die unsichere Entwicklung auf dem Holzmarkt.
Verena Dorsch vom Dezernat Ländlicher Raum beim Landratsamt Tuttlingen sagte in der Sitzung am Donnerstagabend, dass 2018 ein „extrem trockenes Jahr“ist. Nicht nur die Landwirtschaft, auch der Wald habe darunter gelitten. Grillplätze in der Region hätten sogar wegen Waldbrandgefahr geschlossen werden müssen. Diese Situation habe die Ausbreitung des Borkenkäfers begünstigt. Trotz allem sei der Kreis mit „einem blauen Auge“davon gekommen. Hinzu kommt die große Menge an Sturmholz. Vergangenen Winter habe es einige Stürme gegeben, informierte Seitingen-Oberflachts Bürgermeister Bernhard Flad. „Das Sturmholz ist immer noch nicht ganz vermarktet“, sagte er.
Laut Revierleiter Harald Rutha sollen nächstes Jahr 5200 Festmeter Holz eingeschlagen werden. Für die eingeschlagene Holzmenge sollen 272 000 Euro eingenommen werden – aber nur, wenn das Holz zu guten Marktpreisen verkauft wird, heißt es in der Sitzungsvorlage. Dies ist aber unsicher. Denn: „Der Betriebsplan basiert auf einer Annahme. In drei Monaten könnte dieser obsolet sein. Mutter Natur ist das Zünglein an der Waage“, erklärte Flad. Wenn sich die Situation anders entwickle, könnte ein Defizit im Haushalt der Gemeinde entstehen.
Nach längerer Diskussion in der Gemeinderatssitzung einigten sich die Räte mehrheitlich darauf, dem Betriebsplan in der vorliegenden Form zuzustimmen, sich aber vor den Gemeindehaushaltsberatungen nochmals eine Einschätzung zur Entwicklung auf dem Holzmarkt einzuholen.