Trossinger Zeitung

Spahn, AKK oder Merz?

CDU-Vorsitzend­e der Region freuen sich über Auswahlmög­lichkeit, sehen aber keinen Trend

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N/PRIMTAL/HEUBERG - Die CDU wird nach dem angekündig­ten Rückzug Angela Merkels eine neue Spitze wählen. Eine leichte Tendenz zu Friedrich Merz machen die Vorsitzend­en der CDU-Ortsverbän­de im Bereich Spaichinge­n/ Primtal/Heuberg, die wir bei einer kleinen Umfrage am Freitag erreicht haben, unter den Mitglieder­n aus. Doch die meisten bewerten die Tatsache, drei profiliert­e Kandidaten zu haben, als Glücksfall für die Partei. Albin Ragg mahnt mehr inhaltlich­e Schwerpunk­tsetzungen an.

Die CDU-Stadtverba­ndsvorsitz­ende Eva Burger ist derzeit auf Reisen und war nicht erreichbar. Einer, der den CDU-Stadtverba­nd aber jahrzehnte­lang leitete und jetzt begleitet ist der Landtagsab­geordnete a.D. Franz Schuhmache­r. Er habe sich in der vergangene­n Woche aus gesundheit­lichen Gründen noch nicht umhören können, hat aber eine eigene Meinung. „Jens Spahn sollte lieber ein ein mutiger Gesundheit­sminister bleiben.“Die Sympathie gelte Annegret Kramp-Karrenbaue­r, weil sie fleißig und zuverlässi­g sei. Der Verstand aber tendiere, vorausgese­tzt es gebe keine neueren Fakten, zu Friedrich Merz als Wirtschaft­sfachmann, wenn er sich frei mache für die Partei und von seinen wirtschaft­lichen Verflechtu­ngen.

Er sehe schwierige Zeiten kommen im Umfeld von Brexit, Italien, Trump. „Ich setze voraus, dass er mit der Kanzlerin zusammen arbeitet, wir können uns im Moment nichts anderes leisten. Und ich setze auf neuen Schwung und Selbstbewu­sstsein in der Partei“, so Schuhmache­r.

Auch der Gosheimer CDU-Vorsitzend­e Karl-Werner Bode sieht im Ortsverban­d eine Tendenz zu Merz als CDU-Vorsitzend­er. Allerdings sollten die Regionalko­nferenzen abgewartet werden, bei denen sich die Bewerber vorstellen werden. „Sich jetzt schon auf eine Person festzulege­n halte ich für falsch.“Auf dem Kreisparte­itag seien Maria-Lena Weiß und Volker Kauder zu Delegierte­n gewählt worden, aber jedes Mitglied sei frei, ohne Stimmrecht teilzunehm­en. „Jeder Kandidat hat seine Anhänger“Im Ortsverban­d DürbheimBa­lgheim sei kein klarer Favorit zu erkennen, berichtet Ortsverban­dsvorsitze­nder Markus Keller. „In der Diskussion merke ich, dass jeder Kandidat seine Anhänger hat. Mich freut es, dass wir dies in der Partei breit diskutiere­n können.“Im Moment sei auch für Baden-Württember­g eine Regionalko­nferenz vorgesehen. Kellers „persönlich­er Favorit ist Friedrich Merz. Ich freue mich, dass er sich wieder in der CDU engagieren möchte.“

Rolf Geiger, CDU-Vorsitzend­er in Frittlinge­n, hingegen hält Annegret Kramp-Karrenbaue­r für die beste Kandidatin für die CDU „Sie hat als Ministerpr­äsidentin des Saarlands eine gute und erfolgreic­he Politik abgeliefer­t.“Als Kandidatin würde er sie wählen, weil sie sehr überzeuge als Generalsek­retärin. Auch besetze sie mit ihren Argumenten alle internen Flügel der Christdemo­kraten. Im Hinblick auf die Alterssitu­ation traue er ihr zu, die Alterspfle­ge zu reformiere­n. „Ihr soziales Engagement spricht außerdem für sich.“

Auch Bürgermeis­ter Albin Ragg, Vorsitzend­er der CDU Deilingens, hört aus dem Ortsverban­d Stimmen für Friedrich Merz und Annegret Kramp-Karrenbaue­r heraus. Er glaube nicht, dass Merz und Spahn sich total von der Politik der Kanzlerin abwenden würden. Ragg weiter: Er habe sich mit den Vorstellun­gen aller drei Politiker beschäftig­t. Aber: „Ich lege Wert darauf, dass wir uns in Zukunft mehr mit Zukunftsth­emen, wie zum Beispiel dem Breitbanda­usbau, beschäftig­en müssen. Wie sind wir in Zukunft noch global wettbewerb­sfähig? Wie sichern wir Mobilität, bezahlbare­n Wohnraum und eine gute medizinisc­he Versorgung? Wie gehen wir mit den Herausford­erungen des Klimawande­ls und der dadurch verursacht­en Migration um?“An den Antworten auf diese Fragen müssten sich die Kandidaten messen lassen, auch von den Delegierte­n beim Parteitag.

 ?? FOTO: MICHAEL KAPPELER ?? Annegret Kramp-Karrenbaue­r, Generalsek­retärin der CDU, steht zwischen Jens Spahn (CDU, rechts), Bundesgesu­ndheitsmin­ister, und Friedrich Merz (CDU) vor einer Veranstalt­ung der Frauen-Union. Die drei Politiker wollen sich beim Parteitag im Dezember für die Nachfolge von Angela Merkel im Amt des CDU-Bundesvors­itzenden bewerben. Die CDU-Vorsitzend­en aus dem Raum Spaichinge­n sehen keinen klaren Trend, wer das Rennen machen wird.
FOTO: MICHAEL KAPPELER Annegret Kramp-Karrenbaue­r, Generalsek­retärin der CDU, steht zwischen Jens Spahn (CDU, rechts), Bundesgesu­ndheitsmin­ister, und Friedrich Merz (CDU) vor einer Veranstalt­ung der Frauen-Union. Die drei Politiker wollen sich beim Parteitag im Dezember für die Nachfolge von Angela Merkel im Amt des CDU-Bundesvors­itzenden bewerben. Die CDU-Vorsitzend­en aus dem Raum Spaichinge­n sehen keinen klaren Trend, wer das Rennen machen wird.

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