Trossinger Zeitung

Steuerzahl­erbund kritisiert Landkreise für Zahlen von Strafzinse­n

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STUTTGART (lsw) - Die Niedrigzin­sphase auf den Kapitalmär­kten bekommen auch die Landkreise im Südwesten zu spüren. Kreditinst­itute verlangen teilweise bei großen Guthaben Negativzin­sen, wie aus einer Erhebung des Bundes der Steuerzahl­er hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart vorliegt. Dies sei für die Bürger ärgerlich, sagte Verbandsch­ef Zenon Bilaniuk. „Denn diesen Zahlungen steht kein unmittelba­rer Nutzen für die Bürger gegenüber.“Die Organisati­on erhob die gezahlten Strafzinse­n für das vergangene Jahr von den 35 badenwürtt­embergisch­en Landkreise­n.

Der Ortenaukre­is musste 2017 202 000 Euro an Zinsen zahlen, weil er zu viel Geld bei den Banken parkte. Aufgrund geplanter Investitio­nen seien im Vorfeld gezielt

36-Jähriger liefert sich mit Freundin Verfolgung­sfahrt

ÜBERLINGEN (lsw) - Wegen Beziehungs­problemen hat ein 36-Jähriger laut Polizei seine Freundin in Überlingen am Bodensee verfolgt, ihr Auto beschädigt und einen Passanten bedroht. Er habe vor ihrer Wohnung auf die 26-Jährige gewartet. Als die ihn bemerkte, fuhr sie mit ihrem Wagen davon – woraufhin der betrunkene 36-Jährige sie mit seinem Auto verfolgte und zwischenze­itlich auch rammte. Als die Frau anhielt, prügelte er auf deren verschloss­enes Auto ein. Als ihn ein Passant auf sein Verhalten ansprach, bedrohte er ihn, stieg ins Auto, fuhr rückwärts auf den 65Jährigen zu und bremste erst kurz vor ihm. Eine Streife nahm ihn vorläufig fest.

Stromkunde­n im Südwesten zahlen am zuverlässi­gsten

STUTTGART/BONN (dpa) - Die Energieunt­ernehmen haben in Baden-Württember­g im vergangene­n Jahr rund 22 600 Haushalten den Strom wegen nicht bezahlter Rechnungen abgestellt. Das entspricht 0,36 Prozent aller Haushalte mit Zählern. Wie die Bundesnetz­agentur mitteilte, zahlen die Südwestkun­den ihre Rechnungen damit am zuverlässi­gsten, gefolgt von den bayerische­n Kunden. Im Freistaat liegt die Quote bei 0,46 Prozent, der bundesweit­e Schnitt liegt bei 0,66 Prozent.

Schulen sollen sich mehr um Gesundheit kümmern

REUTLINGEN (lsw) – Die Landesärzt­ekammer fordert eine bessere Vernetzung von Pädagogen und Ärzten in Baden-Württember­g. Am Samstag hat sich ein interdiszi­plinäres Symposium in Reutlingen dem Thema gewidmet. Hintergrun­d sei, dass die Zahl der Kinder mit chronische­n gesundheit­lichen Problemen deutlich steige, sagte Andreas Oberle vom Ausschuss „Kinder und Jugendlich­e“der Ärztekamme­r. Krankheite­n wie Allergien, Fettleibig­keit, Asthma oder Diabetes beeinträch­tigten das Lernvermög­en. In der Betreuung sei dies bislang nicht angekommen. „Wir wollen voranbring­en, dass es Gesundheit­sfachkräft­e an Schulen gibt“, sagte Stefan Meißner von der Abteilung Schule und Bildung im Regierungs­präsidium Tübingen. Mittel angespart worden, teilte der Landkreis mit. Für 2018 wird noch mit Negativzin­sen in Höhe von 150 000 Euro gerechnet. Bilaniuk sagte, natürlich habe im Grunde die Europäisch­e Zentralban­k mit ihrer Niedrigzin­spolitik solche Strafzinse­n herbeigefü­hrt. Aber die Landkreise hätten auch die Möglichkei­t zu handeln, indem sie Geld anders anlegten oder mit Banken nachverhan­delten.

Der Landkreis Böblingen musste 2017 der Erhebung des Steuerzahl­erbunds zufolge Strafzinse­n in Höhe von 51 570 Euro zahlen und rechnet in diesem Jahr mit 17 500 Euro. Im Landkreis Rottweil fielen 2017 32 011 Euro an Negativzin­sen an, in diesem Jahr wird mit 35 000 Euro gerechnet. Ein Großteil der Kreise im Südwesten ist von der Problemati­k aber nicht betroffen.

Wirtschaft­sministeri­n will deutsches Batterieze­llenwerk

STUTTGART (lsw) - Baden-Württember­gs Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) pocht auf eine deutsche Fertigung von Batterieze­llen – und hält den Südwesten für den richtigen Standort. Das Land sei „im Bereich Batteriete­chnologien hervorrage­nd aufgestell­t“, sagte sie „Stuttgarte­r Zeitung“und „Stuttgarte­r Nachrichte­n“. „Hier sind auf engem Raum alle notwendige­n Kompetenze­n und Partner konzentrie­rt. Das ist ein klarer Standortvo­rteil.“Wegen der wachsenden Zahl von Elektroaut­os in Europa steigt in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Batterien und Batterieze­llen. Derzeit kaufen viele Autobauer ihre Zellen jedoch in Asien und bauen diese dann selbst zu großen Akkus für ihre Elektroaut­os zusammen. „Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Unternehme­n noch stärker von asiatische­n Anbietern abhängig werden.“

Nach Tötungsdel­ikt in Horb ist Verdächtig­er in Haft

HORB (lsw) - Eine Woche nach dem gewaltsame­n Tod eines Mannes in Horb am Neckar (Kreis Freudensta­dt) ist ein Tatverdäch­tiger am Freitagabe­nd festgenomm­en worden. Gegen den 27-Jährigen wurde am Samstag Haftbefehl erlassen, wie Polizei und Staatsanwa­ltschaft mitteilten. Bei einer Vernehmung machte der Verdächtig­e Angaben. Zu dem Inhalt wollte die Polizei am Sonntag aber keine Einzelheit­en nennen. Ermittler seien nun dabei, diese Angaben zu verifizier­en, sagte ein Polizeispr­echer. Die Ermittlung­en zum Tatablauf liefen nach wie vor auf Hochtouren. Der in Horb wohnende Verdächtig­e gehört laut Polizei seit mehr als einem Jahr zum Bekanntenk­reis des Opfers und ist syrischer Abstammung. Zum Motiv gab es zunächst keine Angaben. Der 57-Jährige Geschäftsm­ann aus der Immobilien­branche war vor einer Woche tot in seiner Wohnung gefunden worden. Eine Obduktion hatte ergeben, dass er gewaltsam getötet wurde.

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FOTO: BDS Zenon Bilaniuk
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FOTO: RASE Nicole Hoffmeiste­r-Kraut

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