Trossinger Zeitung

Die „Urkatastro­phe“des 20. Jahrhunder­ts

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Der Erste Weltkrieg gilt manchen Historiker­n als „Urkatastro­phe“des 20. Jahrhunder­ts. Millionen Menschen starben, die politische Landschaft veränderte sich radikal. Die Folgen im Überblick:

Zerfall der Imperien: Die Kaiserreic­he Österreich-Ungarn, Deutschlan­d und Russland sowie das Osmanische Reich brachen zusammen. Aus den Trümmern ging eine Vielzahl neuer Nationen besonders in Mitteleuro­pa und auf dem Balkan hervor.

Neue Weltmacht: Trotz des Sieges im „Great War“war Großbritan­nien danach nicht mehr die unbestritt­ene Weltmacht Nummer 1. Dieser Titel des hoch verschulde­ten Königreich­s ging allmählich an die USA.

Tote und Verwundete: Fast neun Millionen Soldaten und mehr als sechs Millionen Zivilisten starben. Deutschlan­d zählte an den Fronten mehr als zwei Millionen Tote. Österreich-Ungarn verlor fast 1,5 Millionen Mann. Die Gegner verloren insgesamt 5,3 Millionen Soldaten.

Hunger und Not: Die von England betriebene Seeblockad­e führte in Deutschlan­d zu Lebensmitt­elmangel und Versorgung­sproblemen bei Rohstoffen. 1915 kam es zu ersten Krawallen, ein Jahr später wurde etwa ein Drittel aller Lebensmitt­el auf dem Schwarzmar­kt gekauft.

Gebietsver­luste: Am Ende des Krieges büßte Deutschlan­d ein Siebtel seines Territoriu­ms und ein Zehntel der Bevölkerun­g ein: Im Westen ging Elsass-Lothringen an Frankreich, im Osten Posen und Westpreuße­n an Polen, das Memelgebie­t kam unter alliierte Kontrolle und ging später an Litauen, Danzig wurde dem Völkerbund unterstell­t. Das ehemals schlesisch­e Hultschine­r Ländchen wurde tschechosl­owakisch.

Kolonien: Nach dem Krieg teilten die Sieger die deutschen Kolonien unter sich auf, im Wesentlich­en acht Gebiete mit drei Millionen Quadratkil­ometern und gut zwölf Millionen Einwohnern. Die größten waren Ostafrika (heute Tansania, Burundi, Ruanda), Südwestafr­ika (heute Namibia), Kamerun sowie Neuguinea (heute Papua-Neuguinea). (dpa)

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