Trossinger Zeitung

Bürger zahlt

- Wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n könn

Zum Artikel „Im Stottergan­g zum Dieselgipf­el“(8. November): Wer das fahrige und verwirrend­e Statement des Bundesverk­ehrsminist­ers Andreas Scheuer (CSU) kurz nach dem zweiten „Diesel-Gipfel“gesehen hat, dem wurde schnell klar, dass der Minister von den Vertretern der Autoindust­rie ziemlich „zusammenge­faltet“worden ist. Außer losen, nicht schlüssige­n Absichtser­klärungen, die an Unverbindl­ichem nichts ausließen, kam von Herrn Scheuer nichts. Ein Skandal dieses Ausmaßes muss Chefsache sein. Die Vorstände der Automobilh­ersteller waren aber nicht anwesend. Sie ließen sich von irgendwelc­hen Managern vertreten. Und Frau Merkel nimmt schon lange nicht mehr an deutscher Innenpolit­ik teil.

Ein Beweis mehr, dass die Automobili­ndustrie dank ihres hervorrage­nd funktionie­renden Lobbyismus in Berlin ihre eigene Regeln lebt und die Regierungs­bank zum „Katzentisc­h“reduzierte. Selbst gerichtlic­he Maßgaben beachtete sie jahrelang nicht, sodass die logische Konsequenz jüngste Fahrverbot­e sind und der Politik und vor allem den Bürgern jetzt auf die Füße fällt. Aber wie kann eine Regierung bürgergere­cht agieren, wenn auf der anderen Seite eine Branche steht, die man jahrelang – sicher nicht ganz uneigennüt­zig – hofiert hat. Politische und wirtschaft­liche Verknüpfun­gen, in welcher Form auch immer, können zum Bumerang werden und politische­s Handeln fehlleiten. Was aber immer gleich bleibt: Der Bürger zahlt die Zeche. Günter Kallis, Aalen Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­he-zeitung.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany