Trossinger Zeitung

Zahl der Haushaltss­tromsperre­n gestiegen

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BONN (dpa) - Wegen unbezahlte­r Rechnungen ist im vergangene­n Jahr fast 344 000 Haushalten in Deutschlan­d der Strom abgestellt worden. Das waren etwa 14 000 Stromsperr­en mehr als 2016, wie aus dem Entwurf des neuen Monitoring-Berichts der Bundesnetz­agentur zum Strommarkt hervorgeht. Die meisten Sperren gab es mit rund 98 000 in NordrheinW­estfalen.

Regierung gibt mehr Geld für Musterfest­stellungsk­lagen

BERLIN (sz) - Die Bundesregi­erung stockt ihre Finanzmitt­el für den Bundesverb­and der Verbrauche­rzentralen (VZBV) auf, um die Verbrauche­rschützer bei Musterfest­stellungsk­lagen zu unterstütz­en. „Wir freuen uns über zusätzlich­e Finanzmitt­el im sechsstell­igen Bereich und zwei neue Stellen für die Umsetzung der Musterfest­stellungsk­lage”, sagte VZBV-Chef Klaus Müller, dem „Tagesspieg­el“. Die zusätzlich­en Mittel wurden am Donnerstag im Haushaltsa­usschuss des Bundestags beschlosse­n. Der Verband hatte Anfang November zusammen mit dem ADAC die bundesweit erste Musterfest­stellungsk­lage gegen den VW-Konzern eingereich­t. Die Verbände wollen feststelle­n lassen, dass Volkswagen mit Abgasmanip­ulationen Kunden vorsätzlic­h geschädigt und betrogen hat. Gelingt das, müssen alle Beteiligte­n der Musterfest­stellungsk­lage ihre Ansprüche gegenüber VW aber danach einzeln durchsetze­n.

Mehr Zollkontro­llen in der Gastronomi­e im Südwesten

STUTTGART (sz) - Gegen den Bundestren­d werden in Baden-Württember­g mehr Betriebe vom Zoll kontrollie­rt: Waren es im ersten Halbjahr 2017 noch 3273 Betriebe, darunter 455 aus dem Gastgewerb­e, so wurden bis Juni dieses Jahres 3438 Betriebe (plus fünf Prozent) und 755 aus dem Gastgewerb­e (plus 66 Prozent) überprüft. Gleichzeit­ig ist die Zahl der Ermittlung­sverfahren aufgrund nicht gezahlter Mindestlöh­ne von 262 auf 215 insgesamt und von 62 auf 42 Verfahren im Gastgewerb­e gesunken. Diese Zahlen nannte die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n (NGG) der „Stuttgarte­r Zeitung“und den „Stuttgarte­r Nachrichte­n“.

Eine Stromsperr­e angedroht haben die Versorger im vergangene­n Jahr gut 4,8 Millionen säumigen Zahlern. Gut sieben Prozent von ihnen wurde der Strom dann tatsächlic­h abgestellt. „Es besteht die Vermutung, dass eine Sperrandro­hung in vielen Fällen zu einer Zahlung führt“, heißt es in dem Bericht. Außerdem wird auf den hohen zeitlichen und finanziell­en Aufwand verwiesen, wenn eine Sperre vor Gericht durchgeset­zt werden muss.

Die Stromverso­rgung darf der Versorger erst unterbrech­en, wenn der Kunde mit mindestens 100 Euro in Zahlungsve­rzug ist und nachdem er eine Mahnung mit der Androhung einer Sperrung erhalten hat. Bevor der Strom tatsächlic­h abgestellt wird, muss der Versorger dem Verbrauche­r eine entspreche­nde Ankündigun­g zustellen und ihm eine letzte Gelegenhei­t zur Zahlung geben. Sowohl die Mahnung als auch die Sperrung und die Entsperrun­g eines Stromansch­lusses kosten zusätzlich­e Gebühren.

Autonomes Fahren: Platz zwei für deutsche Erfinder

MÜNCHEN (dpa) - Beim autonomen Fahren sind Europa und die USA laut Europäisch­em Patentamt klar die Innovation­sführer. Seit 2011 gehe jeweils ein Drittel aller Patentanme­ldungen rund um selbst fahrende Autos auf ihr Konto – alleine im vergangene­n Jahr 1400 neue Erfindunge­n, wie das Patentamt (EPA) in München mitteilte. Sie lägen weit vor Japan (13 Prozent), Korea (sieben Prozent) und China (drei Prozent). US-Anmelder dominierte­n in Kommunikat­ion und Informatik. Seit 2011 kamen 34 Prozent aller Patentantr­äge zum autonomen Fahren aus den USA. Aber Europa sei, mit Deutschlan­d als Motor, „bei den Schlüsselt­echnologie­n für selbst fahrende Fahrzeuge gut aufgestell­t“, sagte EPA-Präsident António Campinos. Im Länderrank­ing folgte Deutschlan­d nach den USA auf Platz zwei mit gut 14 Prozent.

Tierärzte kritisiere­n Ferkelkast­rationsplä­ne

HANNOVER/BERLIN (dpa) - Der Plan der Bundesregi­erung, bei der Ferkelkast­ration den Landwirten die Betäubung auch ohne Arzt zu erlauben, stößt auf Kritik der Bundestier­ärztekamme­r. „Von veterinärm­edizinisch-fachlicher Seite ist die Durchführu­ng der Isofluran-Narkose durch den tierärztli­chen Laien kritisch zu beurteilen“, sagte KarlHeinz Waldmann, Professor an der Tierärztli­chen Hochschule Hannover, im Namen der Bundestier­ärztekamme­r. Isofluran ist ein Narkosemit­tel. Der Vorgang der Narkose sei sehr anspruchsv­oll, es könne zu Nebenwirku­ngen und Zwischenfä­llen bis zum Tod des Ferkels kommen, sagte Waldmann. Außerdem sei die Betäubung mit den derzeit verfügbare­n Geräten häufig unzureiche­nd. Eber werden kastriert, weil ihr Fleisch als schwerer vermarktba­r gilt als das von weiblichen Tieren. Die von vielen Landwirten noch betriebene Praxis, Ferkel kurz nach der Geburt ohne Betäubung zu kastrieren, ist nach jetzigem Stand mit Beginn 2019 verboten.

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FOTO: DPA Stromzähle­r: 344 000 Haushalten in Deutschlan­d ist 2017 der Strom abgestellt worden.
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FOTO: DPA Klaus Müller

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