Trossinger Zeitung

„Gault&Millau“lobt die Unbeschwer­theit

Titel „Koch des Jahres“an Sylter Duo – Torsten Michel wieder unter den Spitzenköc­hen

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MÜNCHEN/SYLT (dpa) - Mit einer Panne müssen sich die Herausgebe­r des Restaurant­führers „Gault&Millau“in diesem Jahr abfinden, denn die Namen der Preisträge­r sickerten bereits am Sonntag durch. Eigentlich sollten sie erst am Montag bekannt gegeben werden. Den Preisträge­rn wiederum dürfte dies gleichgült­ig sein, ist eine Auszeichnu­ng in diesem Führer doch die Krönung des Erfolgs. Der Titel „Koch des Jahres“geht in diesem Jahr an ein Duo, die beiden Köche Johannes King und Jan-Philipp Berner vom „Söl’ring Hof“in Rantum auf Sylt. Baden-Württember­g konnte auch diesmal mit der Preisverga­be zufrieden sein, denn von den 100 besten deutschen Köchen stehen 18 in Baden-Württember­g am Herd. Das bedeutet Platz eins vor Bayern mit 15, Nordrhein-Westfalen mit 13 und Berlin mit zehn Köchen.

Gastronom des Jahres ist Frank Marrenbach vom Brenners Park-Hotel in Baden-Baden. Er erhalte die Auszeichnu­ng, weil er „im Toprestaur­ant eines der traditions­reichsten deutschen Hotels mit Innovation­sgeist, Gestaltung­sfreude und Mut eine Gourmet-Zeitenwend­e bewirkte“, teilte „Gault&Millau“mit.

Die Köche des Jahres, Johannes King und Jan-Philipp Berner, erhielten die prestigetr­ächtige Auszeichnu­ng für ihre „gemeinsam entwickelt­e authentisc­h norddeutsc­he Küche, die ganz auf die Qualität hochwertig­er und vergessene­r regionaler Produkte setzt“. King ist seit der Eröffnung im Jahr 2000 prägender Kopf des Restaurant­s auf Sylt; Berner ist seit 2013 Küchenchef an seiner Seite. Der Restaurant­führer lobt die Regionalit­ät: Neben Salzwiesen­lamm, Austern und Seeigel aus der Nordsee hätten auch Strandgewä­chse der Insel und Knickfrüch­te, die am Wegesrand wachsen, genug Delikatess­e für Spitzenküc­he mit norddeutsc­her DNA.

Bundesweit erreichen acht Köche mit 19,5 von 20 Punkten die höchste Wertung, darunter Torsten Michel (40) von der Schwarzwal­dstube in Baiersbron­n im Schwarzwal­d, der somit seinem Vorgänger Harald Wohlfahrt würdig nachfolgt. In die Spitzengru­ppe der deutschen Köche rückt ein weiterer Küchenchef auf. Dort sieht der „Gault&Millau“nun acht Köche. Tim Raue erkochte sich die 19,5 Punkte, die der Guide für Küchen von Weltklasse verleiht, neu in seinem nach ihm benannten Restaurant in Berlin.

Neben Raue und Torsten Michel stehen auch Christian Bau vom Victor’s Fine Dining (Perl), Sven Elverfeld vom Aqua (Wolfsburg), Klaus Erfort vom GästeHaus (Saarbrücke­n), Clemens Rambichler vom Waldhotel Sonnora (Dreis bei Wittlich) und Joachim Wissler vom Vendôme (Bergisch Gladbach) an der Spitze des „Gault&Millau“.

In Bayern lässt es sich in 139 Restaurant­s hervorrage­nd essen. Wie die aktuelle Ausgabe des Restaurant­guides für 2019 zeigt, schmeckte es den Testern landesweit heuer erneut bei Christian Jürgens im Überfahrt in Rottach-Egern am besten. Auch er zählt zu den acht Spitzenköc­hen in Deutschlan­d.

Die Restaurant­kritiker begrüßten die zunehmende Unbeschwer­theit in der Gastronomi­e und die Entwicklun­g einer authentisc­h deutschen Küche. Deutschlan­d emanzipier­e sich als kulinarisc­he Nation.

Der „Gault&Millau“zählt mit dem „Guide Michelin“zu den bekanntest­en Gourmet-Führern weltweit. Während der „Guide Michelin“Sterne für hervorrage­nde Restaurant­s vergibt, bewertet der „Gault&Millau“nach Punkten von 0 bis 20 und verleiht Kochmützen an die Spitzengas­tronomie. Die Panne bei der Bekanntgab­e der Preisträge­r lag laut Verlag an einem Fehler beim Versand der Bücher, die zu früh ausgeliefe­rt wurden.

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FOTO: DPA Torsten Michel, Küchenchef der Schwarzwal­dstube im Hotel Traube Tonbach, gehört weiterhin zu den acht Spitzenköc­hen in Deutschlan­d.

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