Trossinger Zeitung

Hrubesch glaubt an große Zukunft

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OSNABRÜCK (dpa) - Erst teilte Horst Hrubesch die Freude mit seinen Mädels, dann grantelte der Frauenfußb­all-Bundestrai­ner doch noch ein wenig. Noch auf dem Spielfeld nahm sich der Coach Lena Petermann zur Brust, zeigte ihr wild gestikulie­rend ihre Fehler auf. Um sie danach gleich freundscha­ftlich in den Arm zu nehmen. Das 5:2 (2:2) der DFB-Frauen gegen Italien in Osnabrück war zwar der siebte Sieg im siebten Spiel unter Hrubesch, für den am Dienstag nach dem Duell gegen Spanien scheidende­n Coach aber nur der nächste Test für die WM im Juni 2019 in Frankreich.

„Es war eigentlich ganz gut“, resümierte Hrubesch nach dem Debütantin­nen-Ball. In Maximilian­e Rall, Lena Lattwein (beide Hoffenheim) und der Münchnerin Sydney Lohmann trugen gleich drei Neulinge erstmals das DFB-Trikot. Vier weitere junge Spielerinn­en im Team hatten weniger als zehn Länderspie­le auf dem Konto.

„Die Kleenen – ich sage immer Kleene, weil es meine Enkel sein könnten – machen einen guten Job. Alle, die wir im Kader haben, überzeugen, sind 100 Prozent bei der Sache und das hat man im Spiel gesehen“, lobte Hrubesch. Dass nicht alles lief, nahm ihnen der Trainer nicht übel. „Sie müssen doch erstmal herausfind­en, was geht und was nicht.“

Einmal mehr schwärmte er über das Niveau im deutschen Frauenfußb­all. „Wir haben momentan zwei Mannschaft­en und das ist eine Qualität, die verdammt hoch ist. Andere Länder wären froh, wenn sie diese Qualität in dieser Form hätten“, sagte Hrubesch und ergänzte: „Das Gute ist: Es ist noch ganz viel Luft nach oben. Ohne der Mannschaft oder meiner Nachfolger­in Martina Voss-Tecklenbur­g Druck aufbauen zu wollen: Das Team wird bei der WM eine sehr gute Rolle spielen.“

Nur die Gegentreff­er ärgerten alle: „Wir haben vor den Gegentoren larifari gespielt. Das darf uns nicht passieren, das wird sofort bestraft, zumal wir nicht kompakt genug standen, um es zu verteidige­n“, kritisiert­e Spielführe­rin Alexandra Popp. Nach den Toren durch Lina Magull (6.) und Sara Däbritz (18.) stellten die Gäste damit das Spiel kurz auf den Kopf. Doch die 19-jährige Giulia Gwinn (50.), Lena Petermann (60.) und Leonie Maier (86.) sorgten für den verdienten Erfolg. Für die gebürtige Ailingerin Gwinn vom SC Freiburg war es im dritten Länderspie­l das erste Tor – kein unwichtige­s.

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