Weidel nach dubiosen Spenden unter Druck
AfD-Fraktionschefin in Bedrängnis – Kreisverband Bodensee vermutet Intrige
STUTTGART (tja) - Der AfD-Kreisverband Bodensee weist Vorwürfe gegen seine Co-Vorsitzende Alice Weidel wegen möglicherweise illegaler Parteispenden zurück. Das sagte der Sprecher des Verbandes Christoph Högel am Montag der „Schwäbischen Zeitung“.
Weidel sitzt für den Wahlkreis im Bundestag und führt dort die AfDFraktion. Am Wochenende war bekannt geworden, dass der Kreisverband 2017 gut 130 000 Euro von einer Schweizer Pharmafirma bekommen hatte. Högel vermutet, dass parteiinterne Intrigen gegen Weidel Auslöser dafür sind, dass der Vorgang nun bekannt wurde. Parteispenden aus dem Ausland sind in Deutschland illegal. Parteien dürfen sie nicht annehmen. Sonst drohen hohe Geldstrafen. Die zuständige Bundestagsverwaltung hat die AfD nun zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Mitglieder anderer Parteien forderten Aufklärung. So sagte Leon Hahn (SPD): „Die AfD fällt einmal mehr durch finanzielle Unregelmäßigkeiten und dubiose Finanzquellen auf.“Es müsse geklärt werden, ob Weidel einen Vorteil durch die wohl illegale Spende hatte. Hahn hatte für die SPD im selben Wahlkreis wie Weidel kandidiert, war aber gescheitert. Er sagte, Weidel werbe überall für den Rechtsstaat, halte sich aber offenbar nicht an geltendes Recht: „So vertritt sie in keinster Art und Weise ihren Wahlkreis.“SEITE 5