100 Jahre Skigeschichte in Spaichingen in Ausstellung eingefroren
Mit großem Aufwand haben die Ausstellungsmacher Material, Erfolge, Zeitgeist und Sportbegeisterung sichtbar gemacht
SPAICHINGEN - Mit den Bannern „Start“und „Ziel“sind die Besucher durch die Ausstellungseröffnung zum 100-jährigen Bestehen des Schneeschuhvereins geleitet worden. Da es nicht möglich war, für die erwartete Zahl der Gäste im Gewerbemuseum Stühle aufzustellen, wurde der erste Teil der Vernissage in die Aula der Realschule verlegt.
In der Sonderausstellung ist die gesamte Welt des Skisports in Spaichingen dokumentiert. Dort sind auch hölzerne Skier von anno dazumal zu bestaunen und zahlreiche Urkunden und Auszeichnungen der Skitalente aus der Primstadt.
„Sie werden an viele Episoden des Vereins erinnert“, versprach Thomas Steidle, der Vorsitzende des Spaichinger Heimatvereins, in seiner Begrüßung. „Sie eröffnen relativ frühzeitig Ihr Jubiläumsjahr, ein Jahr vor dem Jubiläum“, so Bürgermeister Hans-Georg Schuhmacher. Die Geschichte des Vereins sei auch eine Erfolgsgeschichte im Spaichinger Vereinsleben. „Solche Vereine sind der Nährboden des gesellschaftlichen Lebens.“
Der Spaichinger Schneeschuhverein wurde 1919 von einigen Skisportbegeisterten gegründet. „Wer hätte gedacht, dass daraus ein Verein mit mehr als 630 Mitgliedern entsteht“, so Vorsitzender Steffen May voller Stolz. Schon 1923 habe es legendäre Rennen am Dreifaltigkeitsberg gegeben, am Zundelberg wurde Skispringen betrieben. Nach dem Krieg, 1950, wurde das Skizentrum am Zundelberg gegründet, mit zwei Liften und einer Skihütte. Es sei unglaublich, wie unfassbar viele Menschen am Skisprung teilnahmen.
Dann lobte Steffen May seine Mitglieder: „Ohne Euer aller Tun hätten wir heute kein Skizentrum.“Die sportlichen Hochzeiten des Vereins seien in den 60er-Jahren gewesen. Damals feierte der Verein schon große Erfolge und die nordischen Athleten seien noch heute sehr erfolgreich. Und auch im alpinen Bereich sei der Verein gut aufgestellt.“Stets stehen der Spaß und das Gemeinsame im Vordergrund. Auch im Grasskifahren sind die Spaichinger Sportler sehr aktiv gewesen. Die größte Gruppe sei aber heute die Skigymnastik. Und auch das Wandern stand und steht hoch im Kurs.
Natürlich habe sich viel verändert, es gebe auch weniger Schnee. Es gelte, sich anzupassen, doch nie den Skibereich aus den Augen zu verlieren. „Wir wollen alle inspirieren und infizieren für den Wintersport“, erklärte Steffen May augenzwinkernd. Was den Verein immer noch ausmacht: „Wir helfen uns, halten zusammen und sind eine große Familie.“Mit einer kleinen Kulturgeschichte des Skifahrens und der Schilderung der Ausstellungsvorbereitungen wartete Angelika Feldes auf. „Wir haben uns bemüht, die Geschichte des Vereins und seine Sportler so weit wie möglich ausgewogen zu dokumentieren“Die Ausstellungsmacher haben sich dafür entschieden, die unterschiedlich gestalteten Urkunden zu zeigen, um den Zeitgeist wiederzugeben. Das Ergebnis ist bis zum 3. März zu bewundern. Die Ausstellung ist sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen und nach Anmeldung.