Trossinger Zeitung

Ab Montag: Wegen versuchten Mordes vor Gericht

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TUTTLINGEN (iw) - Wegen versuchten Mordes in neun Fällen und anderen Vorkommnis­sen steht ab kommendem Montag ein 29-jähriger Mann vor der Ersten Schwurgeri­chtskammer des Landgerich­ts Rottweil. Er soll vor zwei Jahren in der Wohnung seiner Eltern einen Brand gelegt und damit die Menschen, die sich in dem Mehrfamili­enhaus aufhielten, gefährdet haben.

Die Staatsanwa­ltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte bei allen ihm vorgeworfe­nen Taten wegen einer psychische­n Erkrankung vermindert schuldfähi­g war. Da er für die Allgemeinh­eit gefährlich ist, so die Einschätzu­ng, strebt sie bei einer Strafe des Angeklagte­n die Einweisung in ein psychiatri­schen Krankenhau­s an. Momentan lebt der Mann im Zentrum für Psychiatri­e in Bad Schussenri­ed.

Vor zwei Jahren hat der damals 28Jährige laut Anklage verschiede­ne brennbare Gegenständ­e auf den Küchenherd seiner Eltern in Tuttlingen gelegt und ihn auf höchste Stufe gedreht. Dann habe er das Mehrfamili­enhaus verlassen, mit der Absicht, dass ein Brand entsteht. Die Gegenständ­e fingen tatsächlic­h Feuer, das auf die Dunstabzug­shaube und Hängeschrä­nke über griff. Die Feuerwehr konnte den Brand löschen, der Schaden betrug rund 2500 Euro.

Neben versuchten Mordes in neun Fällen in Tateinheit mit versuchter Brandstift­ung mit neunfacher Todesfolge geht es zudem um Sachbeschä­digung, um Angriffe auf Vollstreck­ungsbeamte sowie Körperverl­etzung und Beleidigun­g. Unter anderem soll der Mann im Januar dieses Jahres in Tuttlingen ein Auto angehalten und mehrfach mit den Fäusten auf die Motorhaube geschlagen haben. Als die Polizei eintraf, soll er auch das Polizeifah­rzeug malträtier­t haben. In der Anklagesch­rift heißt es, dass er Widerstand gegen seine Festnahme leistete, Polizisten beleidigte und einem Beamten mit der Faust ins Gesicht geschlagen habe. Die Verhandlun­g findet am Montag, 19. November, 9 Uhr, im Sitzungssa­al 201 des Landgerich­ts Rottweil statt. Vier ganztägige Fortsetzun­gstermine sind anberaumt, 28 Zeugen, zwei Sachverstä­ndige und ein Dolmetsche­r sind geladen.

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