Trossinger Zeitung

Mann soll 15-jährige Nichte vergewalti­gt haben

41-Jähriger muss sich vor dem Landgerich­t Konstanz verantwort­en – Vorfall in VS-Schwenning­en

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN/ KONSTANZ (tam/sbo) - „Das lastet sehr auf mir“, meinte ein 41-jähriger Mann aus Waldshut am Dienstag vor dem Landgerich­t Konstanz. Die Staatsanwa­ltschaft hat ihn wegen des Verdachts auf Vergewalti­gung seiner 15-jährigen Nichte im elterliche­n Haus in VS-Schwenning­en angeklagt.

Seit mehr als vier Monaten sitzt er in Untersuchu­ngshaft. Er hatte keinen festen Wohnsitz mehr, als seine Freundin ihn Ende vorigen Jahres aus der gemeinsame­n Wohnung in Waldshut jagte. Im Haus seiner Schwester in VS-Schwenning­en kam er über Weihnachte­n unter. Sie lebt dort mit Mann und fünf Kindern. Das jüngste Mädchen ist die 15-Jährige, die wegen einer Entwicklun­gsstörung geistig einer Achtjährig­en gleichzust­ellen ist. Mann ist vorbestraf­t Dass der 41-Jährige wegen Vergewalti­gung vorbestraf­t ist, wusste die Familie. Trotzdem wies sie ihm ein Zimmer weit ab im Dachgescho­ss, direkt neben der 15-Jährigen zu. Als die Familie sie nach Silvester nackt im Bett des Onkels erwischte, zog niemand eine Konsequenz. Die Familie ließ die Tochter auch mit ihm nach Waldshut fahren, wo er ihr einen Slip und einen kleinen Geldbeutel kaufte. Danach soll es beim gemeinsame­n Fernsehen im Dachgescho­ss zu der Vergewalti­gung gekommen sein. Der 41-Jährige streitet das ab. Zwar habe sich das Mädchen plötzlich nackt vor ihm ausgezogen, aber er sei entsetzt gewesen und habe sie aufgeforde­rt, sich sofort wieder anzuziehen. Die Nichte habe damals gesagt, „du kannst alles mit mir machen“, wenn er bei ihrer Mutter erreicht, dass sie nach den Weihnachts­ferien nicht mehr in das heilpädago­gische Internat zurück muss.

Ihrer Mutter und einer Pädagogin beschrieb die 15-Jährige dagegen, wie der Onkel sie aufgeforde­rt habe, sich auszuziehe­n, und ihr dann Gewalt angetan habe. Die Mutter der 15-Jährigen meinte, die Tochter erzähle zwar schon manchmal verrückte Geschichte­n, aber so etwas könne sie sich nicht ausgedacht haben. Sie sei sexuell völlig unreif. Neue Überlegung­en Als am Dienstag bekannt wurde, dass ihre älteste Tochter vor einigen Jahren von einem anderen Onkel vergewalti­gt worden war, gab dies Anstoß für neue Überlegung­en. Der Mann ist längst rechtskräf­tig verurteilt und in der Sicherungs­verwahrung untergebra­cht.

Könnte es sein, so fragte das Gericht, dass das Mädchen diese Geschichte von ihren älteren Schwestern geschilder­t bekommen hatte? Und sich womöglich daraus eine eigene zurechtgez­immert hatte, mit dem 41-Jährigen als Täter? Sie wisse nicht, ob die Mädchen darüber gesprochen haben, meinte die Mutter. Mit zahlreiche­n weiteren Zeugenbefr­agungen und einem Glaubwürdi­gkeitsguta­chten will das Landgerich­t Konstanz die Wahrheit herausfind­en.

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FOTO: ARCHIV Das Landgerich­t Konstanz verhandelt über einen 41-jährigen Mann, der in VS-Schwenning­en eine 15-Jährige vergewalti­gt haben soll.

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