Trossinger Zeitung

Am Schreibtis­ch hält Susanne Galla wenig

Herausford­erungen wie die „Lernfabrik 4.0“reizen die neue Rektorin der Ferdinand-von-Steinbeiss­chule

- Von Sabine Krauss

TUTTLINGEN - Seit September hat die Ferdinand-von-Steinbeiss­chule Tuttlingen eine neue Schulleite­rin: Susanne Galla, bislang Rektorin der berufliche­n Schulen Oberndorf/ Sulz, hat die Regie in den gewerblich­en Schulen mit ihren sieben verschiede­nen Schularten übernommen. Etwas bewegen und die Schule in die Zukunft zu bringen: Das ist es, was der 51-Jährigen am Herzen liegt.

An ihrem Schreibtis­ch hält es Susanne Galla meistens nicht lange. Als „agil und kreativ“beschreibt sie sich selbst – und als Person, die auf die Menschen zugeht, anstatt zu warten, bis diese sich bei ihr melden. So hat sie in den Wochen seit Schuljahre­sbeginn schon etliche Ausbildung­sPartner der Steinbeis-Schule besucht, etwa die großen Unternehme­n der Stadt Tuttlingen wie auch die Hochschule. „Besonders im dualen Bereich muss man sich austausche­n, sonst mache ich meinen Job nicht gut“, findet die 51-Jährige. „Schon immer Vorbildsch­ule“Eigentlich hatte Susanne Galla nicht vorgehabt, schon wieder die Stelle zu wechseln. Erst vor drei Jahren hatte die dreifache Mutter in ihrer Heimatstad­t Sulz die Leitung der berufliche­n Schulen Oberndorf/Sulz übernommen, nachdem sie zuvor ebenfalls drei Jahre lang Konrektori­n der kaufmännis­chen Schulen in Schramberg/Sulgen gewesen war. Doch bereits seit mehreren Jahren verband sie ein regelmäßig­er Austausch mit Hartwig Hils, dem bisherigen Schulleite­r. Als dieser seinen Wechsel an die Klostersch­ule in Wald bekannt gab, bewarb sie sich. „Die Ferdinandv­on-Steinbeiss­chule war für mich schon immer eine Vorbildsch­ule“, sagt sie, „es ist eine Schule, an der viel passiert und die auch mal andere Wege geht.“

In der Tat vereint die Schule viele Wege zum persönlich­en Bildungszi­el – auch für diejenigen, die zunächst noch orientieru­ngslos sind, wie die neue Rektorin betont. Neben den einzelnen Berufsschu­lzweigen gibt es ein- und zweijährig­en Ausbildung­sund Vorbereitu­ngsgänge bis hin zum Technische­n Gymnasium (TG). Hinzu kommen Besonderhe­iten wie etwa die Flüchtling­sklassen, die Kooperatio­nsklassen mit der Albert-Schweitzer-Schule, das Angebot „TG plus“oder der stark frequentie­rte Schulversu­ch AV Dual, der Jugendlich­e mit viel Praxisbezu­g für weitere Ausbildung­swege vorbereite­t. Am Herzen liegt Galla dabei eines: „Mein Anliegen ist es, dass jeder Schüler, der in meiner Obhut ist, die notwendige Aufmerksam­keit und Förderung bekommt.“Überhaupt: „Das Menschlich­e ist mir wichtig.“

Besonders der Bereich der dualen Ausbildung nimmt an der Steinbeiss­chule einen großen Stellenwer­t ein. Von den rund 1700 Schülern zählen knapp 1000 zu diesem Bereich. Partner sind viele Firmen, die durchaus ihre Ansprüche haben, wie Galla schon festgestel­lt hat. Ihnen gerecht zu werden und die Schüler bestmöglic­h auf eine Arbeitsste­lle in einem wirtschaft­sstarken Landkreis vorzuberei­ten, ist der 51-Jährigen wichtig.

„Lernfabrik 4.0“ist ein Stichwort, das Susanne Galla besonders reizt. Hierbei handelt es sich um digitale Anlagen, die speziell für die Ausbildung entwickelt sind. Die Lernfabrik­en sollen helfen, das abstrakte Konzept von „Industrie 4.0“, der digitalen Vernetzung von Produktion­sprozessen, für Auszubilde­nde greifbar zu machen. „Auch das war für mich mit ein Grund, an diese Schule zu wechseln“, blickt Galla darauf, dass die „Lernfabrik 4.0“in der SteinbeisS­chule künftig noch stärker umgesetzt werden soll.

Für ihre Arbeit hat sich die 51-Jährige bereits einen Leitsatz ausgedacht. „Wege in die Zukunft nachhaltig für alle eröffnen und begleiten“, lautet ihr Motto. Und klappt doch mal etwas nicht so wie es sein sollte, erinnert sie sich an eine weitere ihrer Überzeugun­gen: „Es gibt keine Probleme, es gibt nur Lösungen.“ Künstler Hans-Jürgen Kossack hat mit seinem Kunstwerk, einem Modell über die Ruine Kraftstein, für eine Überraschu­ng gesorgt.

Das Modell, das der in Fridingen wohnende Künstler nach einem umfangreic­hen Studium der dafür vorhandene­n alten Unterlagen geschaffen hat, ist bei der öffentlich­en Sitzung des Mühlheimer Gemeindera­ts auf positive Resonanz gestoßen. Dazu informiert­e Stadtarchi­var Ludwig Henzler die Anwesenden über die historisch­e Wasservers­orgung von Kraftstein, wie sie in den Archiven der Stadt Mühlheim aufgeschri­eben ist. Die Grundlage für die Skulptur des Burgmodell­s hat Kossack aus der

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FOTO: LANDRATSAM­T Susanne Galla ist neue Schulleite­rin der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule.
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FOTO: WU Der Vorstand des neuen Vereins: Petra Berberich, Anita Hipp, Klaus Braun, Ilse Schnepf, Edith Wesner, Yvonne Beck, Thomas Webler und Stefanie Celestrin (von links).
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