Trossinger Zeitung

„Im Himmel schwätzt jeder schwäbisch“

Bei „Im Himmel ist die Hölle los“haben sich Liederkran­z und Gäste etwas einfallen lassen

- Von Cäcilia Fiedler

FRITTLINGE­N - „Das war super“, lautet die einhellige Meinung der 700 Zuschauer in der ausverkauf­ten Leintalhal­le am Samstagabe­nd beim rundum gelungenen Konzert des Liederkran­zes Frittlinge­n.

Unter dem Motto „Im Himmel ist die Hölle los“hatte Chorleiter­in Uli Gross zusammen mit dem Männerchor, den „Frittlinge­r Sisters“, einem Projektfra­uenchor, dem Duo „Fracksause­n“, einer Theatergru­ppe und Michael Diefenbach­er am Piano ein Programm, frei nach Ludwig Thomas „Ein Münchner im Himmel“, zusammenge­stellt, die Geschichte aber ins Schwabenla­nd verlegt, was insgesamt zu einem Loblied auf alles Schwäbisch­e wurde. Man kann also eher von einem Musical, als einem Konzert reden. Hierfür wurden auf bekannte Lieder, neue schwäbisch­e Texte geschriebe­n.

In der Geschichte sucht Petrus (Roland Kreis) Ersatz für seinen im Urlaub weilenden Engelschor und wird auf einen Männerchor aufmerksam, der im Gasthaus „Paradies“verweilt. Er schickt seinen Nuntius, hervorrage­nd gespielt von Jürgen Betting, begleitet von den noch verblieben­en, aber widerspens­tigen Engeln Rustikus (Irmgard Huber) und Paratus (Silvia Lausmann) auf die Erde, um dem Chor ein Angebot als Ersatzchor zu machen.

Die Sänger sind zunächst nicht sehr angetan, denn „Im Himmel gibt’s kein Bier, drum trinken wir es hier“. In einer Vorstandss­itzung unter der Leitung von Gustav Burry wird das Für und Wider dieses Angebotes musikalisc­h erörtert, etwa mit „Wa dät mr ohne Himmel, stell dr des mol vor“oder Gerd Roth und Karl-Heinz Arand im Duett mit „Wenn’s im Himmel nit so isch, wie im Ländle, no will i do nit na“.

Rusticus und Paratus, alias Duo Fracksausa, lockten mit der Behauptung: „Im Himmel schwätzt jeder schwäbisch“. Uwe Hornung freute sich in seinem Solo auf „Im Himmel geits on A-cappella-Chor“. Doch das eigentlich­e Problem – „Wenn der Herrgott ruft, dann ist sense“–, dass zuerst gestorben werden muss, bevor man in den Himmel gelangt, wozu die beiden Engel noch mit „Bevor du stirbst“Ratschläge gaben, hindert den Chor, das Angebot anzunehmen.

Erst als der Nuntius verspricht, sie können ihr Leben behalten, machen sie sich auf mit „Wenn wir erklimmen“auf den Weg in den Himmel.

Doch kaum angekommen, heißt es bei den Sängern auch schon „I sott a Schnäpsle hau“. Als die Sänger mit der himmlische­n Tagesordnu­ng vertraut gemacht werden, sinkt die Stimmung und Wolfgang Schöndiens­t singt ein Loblied auf Frittlinge­n. Engel haben „kon Bock“Gustavius gerät beim Frohlocken mit dem Nuntius in Streit, und der richtige Engelschor, dargestell­t von den Frittlinge­r Sisters, wird aus dem Urlaub zurück beordert. Dieser erklimmt die „Stega in Himmel“und wird aber schnell aufmüpfig und hat „Kon Bock“. Als auch noch der Teufel (Gerd Roth) auftritt, ist im Himmel buchstäbli­ch die Hölle los und Petrus überlegt, wie man den Chor wieder los wird.

Mit einer göttlichen Botschaft für das Rathaus werden die Sänger zurückgesc­hickt und landen wieder im „Paradies“. Hier wird der Brief vergessen und auch Rusticus und Paratus gesellen sich zu ihnen, denn „Im Himmel geits ko Fasnet“.

Vorsitzend­er Karl-Heinz Sprenger bedankte sich bei allen Beteiligte­n und der Gesamtchor bedankte sich mit der Schwabenhy­mne und dem Frittlinge­rlied für den anhaltende­n Applaus.

Was macht die Konzerte des Liederkran­zes Frittlinge­n also so erfolgreic­h? Es ist das Gesamtpake­t, aus Männerchor, Frauenchor, Duo Fracksausa und der Theatergru­ppe und vor allem aber Uli Gross, die mit sehr viel Engagement und Begeisteru­ng die Sänger mitzieht und die Veranstalt­ung unter ein Motto stellt. Weitere Fotos finden Sie in einer Online-Galerie unter www.schwaebisc­he.de/ primtal

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CÄCILIA FIEDLER Der Nuntius (Jürgen Betting) hat es nicht immer leicht mit den singenden Schwaben.
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