Trossinger Zeitung

Wende im Fall Sami A.

Tunesische­r Gefährder muss nicht zurückgeho­lt werden

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GELSENKIRC­HEN (AFP) - Der abgeschobe­ne mutmaßlich­e Islamist Sami A. muss nun doch nicht aus Tunesien nach Deutschlan­d zurückgeho­lt werden. Das Verwaltung­sgericht Gelsenkirc­hen folgte in seinem Urteil am Mittwoch einem Antrag des Bundesamts für Migration und Flüchtling­e (Bamf) und hob das Abschiebev­erbot für A. bis auf Weiteres auf. Der Beschluss ist nicht anfechtbar. Zur Begründung erklärten die Richter, die Gefahr der Folter und der unmenschli­chen Behandlung des Tunesiers in seiner Heimat sei nicht mehr wahrschein­lich.

Der zuletzt in Bochum lebende A., ehemals Leibwächte­r des damaligen Topterrori­sten Osama bin Laden, war am 13. Juli abgeschobe­n worden. Tags zuvor hatte das Verwaltung­sgericht in Gelsenkirc­hen ein Abschiebev­erbot verhängt, weil dem als islamistis­cher Gefährder eingestuft­en Tunesier in seiner Heimat Folter drohe.

WASHINGTON (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat mit seiner bedingungs­losen Unterstütz­ung SaudiArabi­ens trotz der Ermordung des Journalist­en Jamal Khashoggi Proteste auch in der eigenen Partei ausgelöst. Im US-Kongress wurden sowohl von Trumps Republikan­ern als auch von den opposition­ellen Demokraten Forderunge­n laut, Sanktionen ausdrückli­ch auch gegen den saudischen Kronprinze­n Mohammed bin Salman zu prüfen. Der republikan­ische Vorsitzend­e des Auswärtige­n Ausschusse­s im Senat, Bob Corker, teilte mit: „Der Kongress wird alle zur Verfügung stehenden Mittel in Betracht ziehen, um zu reagieren.“

Corker und sein demokratis­cher Stellvertr­eter Bob Menendez forderten Trump am Dienstagab­end (Ortszeit) dazu auf, bis Anfang Februar zu klären, ob der Kronprinz verantwort­lich für den Mord ist. Der republikan­ische Senator und Trump-Verbündete Lindsey Graham sprach sich für „ernste Sanktionen“auch gegen Mitglieder des saudischen Königshaus­es aus. Graham teilte mit, er rechne dafür mit parteiüber­greifender Unterstütz­ung im Kongress.

Trump hatte zuvor erklärt, die USA blieben ein „unverbrüch­licher Partner“Saudi-Arabiens, selbst wenn der Kronprinz von dem Mord an Khashoggi gewusst haben sollte.

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