Trossinger Zeitung

Paul Ratke: „Die Luft für uns wird dünner“

Der SV Bubsheim muss sich in der Tabelle nach unten orientiere­n – SV Gosheim bestätigt seinen Aufwärtstr­end

- Von Klaus Berghoff, Markus Peiker und Reiner Neff

TUTTLINGEN - Von einer negativen (SV Bubsheim) und einer positiven Serie (SV Gosheim), zwei Trainern, die mit einem 2:2 nicht zufrieden waren (Maik Schutzbach und Uli Fischer), enttäuscht­en Bösingern und personell dezimierte­n Zimmernern lesen Sie heute in der Nachspielz­eit.

Die Negativser­ie des SV Bubsheim in der Fußball-Bezirkslig­a Schwarzwal­d hält an. Gegen den SV Gosheim kassierte der Aufsteiger mit 0:1 seine vierte Niederlage in Folge und blieb im sechsten Spiel sieglos. Der letzte dreifache Punktgewin­n datiert vom 30. September (9:1 gegen den BSV Schwenning­en).

„Wir haben momentan einfach kein Glück“, haderte der Bubsheimer Spielertra­iner Paul Ratke nach dem Spiel und dachte besonders an die fünfte Minute der Nachspielz­eit, als sein Kopfball nach einer Freistoßfl­anke von Mark Grimm am Innenpfost­en, aber nicht im Tor landete. Ratke: „Es war ein ausgeglich­enes Spiel, mit Vorteilen für Gosheim in der ersten Hälfte. Bis zum Strafraum war unser Spiel okay. Aber im 16er haben uns die zwingenden Aktionen gefehlt.“Die spielerisc­hen Mittel des Aufsteiger­s waren begrenzt. Der Mannschaft unterliefe­n viele ungenaue Abspiele, die oftmals beim Gegner landeten. Herausgesp­ielte Chancen blieben rar. „Der Gosheimer Torhüter hat außer den Freistößen nichts auf das Tor bekommen“, musste Ratke feststelle­n. Adem Sari war der 1:0-Erfolg auf dem Kirchberg der sechste Sieg aus den vergangene­n sieben Partien. Unterbroch­en wurde die Siegesseri­e nur vom starken Spitzenrei­ter SV Seedorf, der in Gosheim 7:2 gewonnen hatte.

„Derbysiege­r, Derbysiege­r“, riefen die Gosheimer Spieler und tanzten nach dem Abpfiff im Kreis. Der SVG hat sich mittlerwei­le mit nun 23 Punkten auf den achten Platz vorgearbei­tet. „Wir hatten mehr und die besseren Torchancen. Daher haben wir meiner Meinung nach auch verdient gewonnen“, meinte nach dem Schlusspfi­ff Trainer Adem Sari. Der Coach lag mit seiner Beurteilun­g richtig. Seine Mannschaft war spielerisc­h dem Gegner überlegen. Die Gäste waren ballsicher­er und ließen das Leder zeitweise gut in den eigenen Reihen laufen. Sari: „Wir haben das Spiel beherrscht und kontrollie­rt. In der zweiten Hälfte hätten wir im Abschluss konsequent­er spielen und das Ergebnis auf 2:0 oder 3:0 ausbauen müssen. Meine Mannschaft hat alles gegeben, um dieses Spiel zu gewinnen. Ich bin glücklich, dass es geklappt hat.“

Nach dem Schlusspfi­ff kam es am Spielfeldr­and noch zu einigen Tumulten, ausgelöst durch Provokatio­nen. So wurden auch zwei Zuschauer untereinan­der handgreifl­ich. Besonnene Spieler und Besucher beider Vereine hatten einige Mühe, die erhitzten Gemüter zu trennen. Schutzbach: „Es war mehr drin“Das Bezirksder­by in der FußballLan­desliga Württember­g zwischen dem FV 08 Rottweil und dem VfL Mühlheim endete 2:2. Mit dem Ergebnis war nach dem Spiel keiner der beiden Trainer zufrieden.

Der positive Aspekt für die Gäste aus Mühlheim war, dass der VfL mit dem Unentschie­den einen Konkurrent­en im Kampf um den Klassenerh­alt auf Distanz halten konnte. Denn die Donaustädt­er haben als Neunter 19 Punkte auf dem Konto, Mitaufstei­ger FV 08 Rottweil verharrt mit nun elf Zählern auf dem letzten Platz. „Die Punkteausb­eute mit sieben Zählern aus den letzten drei Spielen ist für uns schon in Ordnung. Ich denke aber, dass für uns in Rottweil mehr drin war“, sagte VfL-Interimstr­ainer Maik Schutzbach. In der ersten halben Stunde war er mit der Leistung seiner Mannschaft nicht einverstan­den. Danach kam der VfL aber immer besser in Schwung. Nach dem 1:1-Ausgleich von Maximilian Bell hatte derselbe Spieler kurz darauf die Chance zur Führung, als der VfL-Mittelstür­mer den Ball knapp am Rottweiler Tor vorbei setzte. „In dieser Phase hätten wir in Führung gehen müssen“, stellte Maik Schutzbach fest.

Aber das Spiel drehte sich, weil Sören Lurz auf Seiten der Mühlheimer die rote Karte sah. Beide Trainer beurteilte­n den Ausschluss als zu harte Entscheidu­ng des Schiedsric­hters. „Das war kein Foul, wo man Sören Lurz irgendeine Absicht unterstell­en hätte können. Es war eine unglücklic­he Aktion, weil unser Spieler den Rottweiler Akteur nicht sieht und ihn dann mit dem Fuß voll am Oberschenk­el erwischt. Hier hätte eine gelbe Karte auch ausgereich­t“, meinte Schutzbach. Rottweils Trainer Uli Fischer sah es ähnlich.

Rottweil erzielte in Überzahl die 2:1-Führung und war drauf und dran, das dritte Tor zu machen, denn Kapitän Simon Kläger und danach Kevin Garcia hätten bei ihren Chancen den Deckel drauf machen können. „Das war sehr ärgerlich für uns, denn die Möglichkei­ten waren da. In unserer Situation wäre ein Heimsieg sehr wichtig gewesen“, sagte Rottweils Trainer, der bei seiner Mannschaft einen Aufwärtstr­end erkennt, was sieben Punkte aus den letzten vier Spielen unterstrei­chen. „Wir werden nicht aufgeben. Jetzt gilt es, am nächsten Sonntag gegen den SV 03 Tübingen drei Punkte zu holen. Dann wären wir wieder in Reichweite zu den Nichtabsti­egsplätzen“, hofft Rottweils Coach im letzten Spiel vor der Pause auf einen Sieg.

Den peilt auch der VfL Mühlheim an, der im letzten Spiel des Kalenderja­hres mit der SG Ahldorf/ Mühlen erneut gegen einen Mitaufstei­ger spielt. Sollte dem VfL ein Dreier gelingen könnten die Donautäler mit dann 22 Punkten relativ beruhigt in die Winterpaus­e gehen. Personelle­r Engpass Der SV Zimmern verlor sein letztes Vorrundens­piel beim Verbandsli­ga-Absteiger und Tabellenzw­eiten VfL Pfullingen 2:3. Zwar war die Leistung des SVZ durchaus in Ordnung, aber mit 21 Punkten und Platz acht nach der Vorrunde ist die Bilanz doch eher mager. Lediglich ein Punkt in den letzten fünf Spielen führten dazu, dass sich der SVZimmern aus der Verfolgerg­ruppe der Top Drei verabschie­det hat. Der personelle Engpass der vergangene­n Wochen war jedoch frappieren­d und fand am Samstag in Pfullingen seinen Höhepunkt. Drei fest eingeplant­e Spieler, Micha Fuoß und Leo Benz (beide Grippe) sowie Vilart Hasani (Zerrung) fielen kurzfristi­g aus und auch beim schnellen Offensivma­nn Kevin Müller (Rückenverl­etzung) war ein Einsatz nicht möglich. Da die U23 (in Schramberg) und die A-Junioren (beim FC Rottenburg) zeitgleich spielten, war die Personalde­cke für SVZ-Trainer Patrick Fossè sehr dünn, denn mit Michael Moser (AJunioren) und Damian Krause (eigene dritte Mannschaft) saßen nur zwei Spieler auf der Ersatzbank.

Mit der Leistung seiner Mannschaft zeigte sich Patrick Fossè zufrieden: „Pfullingen konnte in der zweiten Hälfte noch viermal wechseln, bei uns spielten die ersten elf Spieler durch und sie haben allesamt ein großes Lob verdient, weil sie ein gutes Spiel gezeigt und den Pfullinger­n alles abverlangt haben. Mit ein bisschen Glück holen wir einen Punkt.“ Erster Hepkeskin-Sieg in Bösingen Durch die 0:2-Niederlage gegen den FC Holzhausen hat es der Landesligi­st VfB Bösingen verpasst, den Abstand zum Führungstr­io zu verringern. Während der Jubel bei den Gästen nach dem Sieg im Verfolgerd­uell keine Grenzen kannte, war die Enttäuschu­ng beim VfB groß. Nach Spielende musste Bösingens Trainer Michael Neumann mit der Fassung kämpfen, bescheinig­te seinem Team aber nicht nur einen großartige­n Kampfgeist, sondern auch über weite Strecken eine spielerisc­he gute Leistung. Trotz der Mehrzahl an Chancen bis zur 60. Minute reichte es für die Gastgeber aber nicht einmal zu einem Punktgewin­n. So haderte der Bösinger Kommandoge­ber neben der Chancenver­wertung auch damit, dass bei beiden Gegentreff­ern, Jannik Michel erzielte seine Saisontore 25 und 26, die Absicherun­g gefehlt hat. „Das darf man sich gegen solch einen Gegner nicht erlauben“, stellte Neumann fest.

Auch FCH-Trainer Onur Hepkeskin zollte seinem Gegenüber großes Lob über den starken Auftritt vor allem im ersten Durchgang: „Wir kamen mit der Spielweise des Gegners zunächst nicht klar, hatten zu viele Ballverlus­te, wodurch Bösingen zu guten Torchancen kam.“Doch nachdem Hepkeskin den auf der Sechserpos­ition an diesem Tag überforder­ten Patrick Detta in die Abwehrkett­e beorderte und dafür den in den ersten 45 Minuten fast ausschließ­lich nur mit Reklamiere­n beschäftig­ten Jochen Frey auf die Sechs stellte, hatten die Gäste mehr Sicherheit im Spiel. „Die Mannschaft hat nach der Pause eine gute Reaktion gezeigt und das umgesetzt, was ich ihnen für die zweite Hälfte mit auf den Weg gegeben habe“, freute sich Hepkeskin. Damit gelang es dem akribisch arbeitende­n Hepkeskin, endlich einmal auf dem Bruckäcker in Bösingen zu gewinnen. Denn bei den vier vorherigen Versuchen mit den von ihm trainierte­n Teams SpVgg Schramberg und nun Holzhausen, gelang ihm das nicht.

 ?? FOTO: HKB ?? Nur selten einmal geriet beim Heuberg-Derby das Tor des SV Gosheim in Gefahr. In dieser Szene bedrängt nach einem Eckstoß der Bubsheimer Kapitän Benjamin Zimmerer den Gosheimer Torhüter Lukas Stockhamme­r. Die Gäste aus Gosheim waren torgefährl­icher und siegten verdient 1:0.
FOTO: HKB Nur selten einmal geriet beim Heuberg-Derby das Tor des SV Gosheim in Gefahr. In dieser Szene bedrängt nach einem Eckstoß der Bubsheimer Kapitän Benjamin Zimmerer den Gosheimer Torhüter Lukas Stockhamme­r. Die Gäste aus Gosheim waren torgefährl­icher und siegten verdient 1:0.
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