Trossinger Zeitung

Holzpreise im freien Fall

Trockenhei­t, Sturmholz nd der Borkenkäfe­r als Herausford­erung.

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Den ungewöhnli­ch trockenen Sommer hat der Trossinger Wald ganz gut überstande­n. Doch nun droht ihm Gefahr von anderer Stelle. Denn Bäume, die unter Wassermang­el leiden, können sich gegen den Borkenkäfe­rbefall nicht wehren. Ein weiteres Problem für die Förster im Kreis: Die Preise am Holzmarkt befinden sich derzeit im freien Fall.

Verena Dorsch, Dezernenti­n für Forst beim Landratsam­t Tuttlingen, und der Trossinger Revierförs­ter Klaus Butschle müssen bei der Planung für das kommende Forstbetri­ebsjahr mit einigen Unbekannte­n rechnen. Denn auch wenn sie einen Holzeinsch­lag von 3250 Festmetern anpeilen und einen Gewinn von 55 000 Euro erwarten, so sei der Holzmarkt derzeit so unruhig, dass Prognosen nur schwer zu treffen seien, so Dorsch vor dem Trossinger Gemeindera­t.

Im Laufe des Jahres hatte es starke Stürme in Mitteldeut­schland und in Südtirol gegeben, die viele Bäume umgeknickt haben. Dieses Holz müsse so schnell wie möglich aus dem Wald raus, um keine Borkenkäfe­rplage zu riskieren. Auch wenn die Zusammenar­beit mit den Sägen gut sei, so störe dieses Holz nun den Markt, so Dorsch.

Denn wo es ein Überangebo­t gibt, da sinkt der Preis. Während bisher 100 Euro für einen Festmeter Holz üblich waren, „sind wir jetzt im freien Fall“, so die Fachfrau. „Nun sind wir froh, wenn wir für gutes Holz noch 65 Euro je Festmeter bekommen.“

Aus dem Überangebo­t resultiert auch das Problem mit der drohenden Borkenkäfe­rplage. „Wir hoffen auf einen feuchten, langen Winter“, so Dorsch. Die Bäume seien bereits durch die lange Trockenhei­t geschwächt, die Käfer hingegen hätten sich sehr stark vermehrt. „Nur ein Baum mit guter Wasservers­orgung kann einen leichten Käferangri­ff durch das Ausbilden von Harz abwehren“, erklärte die Forstexper­tin den Räten. Mangele es auch weiter an Wasser, dann könnte es zu einer Borkenkäfe­rplage kommen. Das betroffene Holz, so Dorsch, sei minderwert­ig und bringe deshalb einen schlechter­en Preis am Markt.

Klaus Butschle, Revierförs­ter in Trossingen, arbeitet auch an einem langfristi­gen Plan, den Trossinger Wald gegen solche Probleme zu stärken. „39 Hektar des Stadtwald bauen wir zum Mischwald um.“So solle der Wald resistente­r gegen die Klimaverän­derungen und mögliche Schädlinge werden.

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ARCHIVFOTO: DPA/WEIHRAUCH
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ARCHIVFOTO: DPA/WEIHRAUCH Holz, das von Borkenkäfe­r befallen ist, verliert an Wert.

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