Trossinger Zeitung

Rund 800 000 Euro für Friedhof

Weil zu viele Kaufgräber die Anlage blockieren, sind neue Flächen nötig.

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Dass der Trossinger Friedhof erweitert werden soll, das hat der Gemeindera­t bereits im vergangene­n Jahr entschiede­n. Nun hat Landschaft­sarchitekt­in Ilse Siegmund die von ihr erarbeitet­en Pläne dem Gremium vorgestell­t. 826 neue Gräber sollen entstehen, die Baukosten belaufen sich auf etwa 800 000 Euro.

Die Erweiterun­g des Friedhofs sei dringend notwendig, betonte Ursel Gula, Leiterin des Trossinger Standesamt­s und damit zuständig für die Friedhofsa­ngelegenhe­iten. „Wir haben noch drei oder vier freie Rasengräbe­r und auch bei den Kurzgräber­n sind wir am Ende.“Weil der neue Friedhofsb­ereich erst Mitte übernächst­en Jahres fertig sein werde, müsse jetzt noch auf dem bestehende­n Teil auch nach Plätzen gesucht werden.

Landschaft­sarchitekt­in Ilse Siegmund präsentier­te den Räten die von ihr in Zusammenar­beit mit Friedhofsb­erater Joachim Ebinger geplante Erweiterun­g. Stichwege sollen beide Teile verbinden, über die Höfenstraß­e wird der neue Bereich einen zusätzlich­en Eingang bekommen. Dort sollen auch zwölf Parkplätze entstehen.

Der Schwerpunk­t der Anlage, nämlich ein Drittel der Fläche, wird auf Baumgräber­n liegen. Auf Nachfrage von Willy Walter, Fraktionsv­orsitzende­r der FDP, sagte Ursel Gula dazu: „Das ist die meistverka­ufte Grabart.“Die Nachfrage danach sei steigend, der Pflegeaufw­and gleichzeit­ig sehr gering. 32 Urnen fänden unter einem Baum Platz.

Auf die eingeplant­en Kaufgräber zu verzichten, schlug Gustav Betzler von den freien Wählern vor. „Sie sind der Grund, weswegen uns der Platz auf dem alten Platz ausgeht“, begründete er seinen Vorstoß. Friedhofsc­hefin Gula stimmte ihm zu und auch Wolfgang Schoch (CDU) bezweifelt­e, dass es in „Trossingen noch Dynastien gibt, die ganze Bereiche des Friedhofs für sich haben wollen“.

Schoch erinnerte an die Probleme, die es mit ungeeignet­er Erde auf dem Friedhof Schura vor einigen Jahren gegeben hatte. Eine Bodenunter­suchung werden solche Probleme ausschließ­en, versichert­e die Landschaft­sarchitekt­in.

Ingo Hohner von den Freien Wählern bedauerte, dass ein Spazierweg, der derzeit das Gebiet um den Friedhof mit dem Tal verbindet, durch die künftige Friedhofsm­auer versperrt wird. Seine Idee, hier mit einem Tor Abhilfe zu schaffen, traf auf Skepsis. „Diesen Weg nutzen besonders gerne Hundehalte­r. Aber Hunde wollen wir nicht auf dem Friedhof haben“, sagte Bürgermeis­ter Clemens Maier. Hohner akzeptiert­e dieses Argument.

Auf eine blickdicht­e, immergrüne Hecke um die Anlage beharrte Betzler. So wurde mit Zustimmung des Bürgermeis­ters aus der geplanten Hainbuchen-Hecke eine Eiben-Hecke. Mögliche Einsparung­en, die daraus bestanden hätten, auf die neuen Parkplätze zu verzichten, den Containerp­latz nicht zu vergrößern oder die Zufahrt zum Containerp­latz nicht zu verbreiter­n, lehnte der Gemeindera­t ab. Vielmehr stimmten die Mitglieder den Planungen für etwa 800 000 Euro zu. Ein Video zur Friedhofse­rweiterung finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/ trossingen

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FOTO: SABINE FELKER
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FOTO: BÜRO SIEGMUND Der neue Friedhofst­eil soll Urnen-, Einzel-, Raseneinze­l- und Urnen-Rasengräbe­rn Platz bieten. Strittig ist noch, ob es auch Kaufgräber geben soll.

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