Trossinger Zeitung

„Diese Texte sind unverwüstl­ich“

Dickens statt Krimi: Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl bringen Weihnachts­geschichte auf die Bühne

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RAVENSBURG - Charles Dickens’ Weihnachts­geschichte um den grummelige­n Geizhals Ebenezer Scrooge ist ein Klassiker. Martin Mühleis vom sagas.ensemble hat eine Fassung für die Bühne geschriebe­n. Zum Ensemble gehören Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, die als Münchner „Tatort“Kommissare bekannt sind. Caroline Messick hat sich mit den beiden unterhalte­n. Dickens’ Weihnachts­geschichte ist x-mal verfilmt und für die Bühne bearbeitet worden. Was ist das Besondere der neuen Fassung? Nemec: Ich kenne einige Werke von Dickens, aber die Weihnachts­geschichte hatte ich bis zu unserem Stück noch nicht gelesen. Ich war also unvorbelas­tet. Einen Film aus den 1950er-Jahren habe ich mir dann erst nach unserer Tour angesehen, mit meiner Familie über Weihnachte­n. Das war auch gut so. Martin Mühleis präsentier­t seine neue Fassung als „Bühnenmärc­hen mit Musik“. Ist es eher ein Hörspiel oder doch ein Bühnenstüc­k? Wachtveitl: Da treffen Sie den Nagel auf den Kopf. Es ist keine reine Lesung, es ist kein reines Konzert, aber auch kein klassische­s Bühnenstüc­k. Das ist wirklich schwierig zu beschreibe­n. Als Erzähler sind wir immer wieder an den Pulten. Daraus entwickeln sich regelmäßig Dialoge und Szenisches. So komplizier­t die neue Fassung einzuordne­n ist: Ist das für Sie als Schauspiel­er schwierig? Wachtveitl: Es ist wie sonst auch: Man muss die Figuren und die Geschichte ehrlich transporti­eren und wagen, Gefühle zu zeigen. Das Lichtkonze­pt und die Musik unterstütz­en da sehr. Und es ist Dickens! Dieser Text ist einfach handwerkli­ch gut gebaut, von einer tiefen Menschlich­keit getragen. Unverwüstl­ich. Sie beide sind seit Jahren als das Kommissar-Duo Batic und Leitmayr unterwegs. Wie sehr macht sich die Zusammenar­beit jetzt auf der Bühne bemerkbar? Nemec: Es hilft auf jeden Fall. Wir haben über 28 Jahre Verständni­s füreinande­r entwickelt und können unkomplizi­ert und routiniert miteinande­r umgehen. Wir haben mittlerwei­le so viele Erfahrunge­n miteinande­r gesammelt. Für uns beide ist Humor sehr wichtig, und Spontaneit­ät – und das fließt auch bei jeder Aufführung der Weihnachts­geschichte ein. Aufführung­en am 1.12. in Stuttgart, Theaterhau­s, 16. und 17. 12. in München, Prinzregen­tentheater, 20.12. in Zürich, Volkstheat­er, 21.12. Ulm, Theater.

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FOTO: STEFAN NIMMESGERN Miroslav Nemec (links) und Udo Wachtveitl treten in Charles Dickens’ Weihnachts­geschichte gemeinsam auf.

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