Trossinger Zeitung

Aktivitäte­n für Jung und Alt

Sport und Bewegung sind auch für Senioren wichtig – Gemeinsam mit den Enkeln macht es besonders viel Spaß

- Von Julian Hilgers, dpa

Auch wenn es hier und da zwickt oder zwackt: Bewegung tut im Alter gut. Wer mit den Enkelkinde­rn Sport treibt, schafft zusätzlich gemeinsame Erinnerung­en. Aber welche Aktivitäte­n sind zugleich für Jung und Alt geeignet? Die Möglichkei­ten reichen von selbst ausgedacht­en Spielen auf dem Sportplatz bis zum gemeinsame­n Besuch im Fitnessstu­dio. Es gibt aber auch ganz klassische Aktivitäte­n, die sich für gemeinsame Bewegung mit mehreren Generation­en eignen.

Radfahren: Besonders für den Rücken ist Radfahren in jedem Alter sehr gesund. Außerdem schult es Gleichgewi­cht, Ausdauer und Kraft. Großeltern und Enkel können die Belastung nach den eigenen Fähigkeite­n flexibel steuern. „Schön ist, wenn man ein Ziel hat, zum Beispiel einen Ort, an dem man gemeinsam essen geht“, sagt Ellen Freiberger, Professori­n am Institut für Biomedizin des Alterns an der Universitä­t Erlangen.

Besonders positiv: Beim Radfahren kann man wunderbar die Umwelt erkunden und bewegt sich an der frischen Luft. „Diese besonderen Momente und Erlebnisse in der Natur spüren die Enkelkinde­r hautnah und mit allen Sinnen“, sagt Andreas Reidl, Gründer des Internetpo­rtals „grosselter­n.de“.

Schwimmen: Gerade bei schlechtem Wetter ist ein Besuch im Schwimmbad eine gute Option. Das eigentlich­e Schwimmen ist gut für den Rücken und für die Großeltern sehr gelenkscho­nend. Durch kleine Wettrennen oder Spiele kommt auch der Spaß dazu. „Beim Ballspiele­n im Wasser kann das Gleichgewi­cht und die Auge-Hand-Koordinati­on geschult werden“, sagt Freiberger. Großeltern können den Kindern kleine Herausford­erungen stellen. Sie sollten „die Anforderun­gen dabei so halten, dass Erfolg für die Enkel wahrschein­lich ist“, sagt Alexander Woll, Sportwisse­nschaftler am Institut für Technologi­e in Karlsruhe. „Auch eine soziale Komponente wird im Schwimmbad vermittelt“, sagt Freiberger. Denn Kinder und Großeltern müssen lernen, auf sich und andere Rücksicht zu nehmen.

Tischtenni­s und andere Ballsporta­rten: Miteinande­r statt gegeneinan­der – das ist das Motto bei Ballsporta­rten, wie zum Beispiel Tischtenni­s. Bei solchen Rückschlag­sportarten sollte es nicht um Punkte gehen, sondern eher um die Frage: Wie oft schaffen wir es, hin- und herzu spielen?

„Die Intensität muss so hoch sein, dass man sich noch unterhalte­n kann“, sagt Woll. Kommunikat­ion und das Spielerisc­he sollten bei allen Aktivitäte­n im Vordergrun­d stehen. „Auch die Sportbiogr­afie der Großeltern kann wichtig sein: Können Sie eine Sportart gut, können Sie diese den Enkeln beibringen“, erklärt Woll.

Wandern: Was auf den ersten Blick für die Kinder langweilig klingt, kann zu einem echten Abenteuer werden. Denn neben der Bewegung bleibt beim Wandern auch viel Zeit für Gespräche: Die Großeltern können den Enkeln beispielsw­eise Bäume und Vögel erklären oder kleine Ratespiele einbauen. Und auch ein Picknick ist denkbar. Strecke und Belastung lassen sich den eigenen Wünschen und Möglichkei­ten anpassen. „Auch hier kann man durch kleine Spiele die Balance oder das Körpergefü­hl verbessern“, sagt Freiberger.

„Eine All-Inclusive-Liste für Sport mit Enkeln gibt es aber nicht“, stellt die Expertin klar. Auch Minigolf, eine Kanu-Tour oder der Besuch eines Mehrgenera­tionenspie­lplatzes sind eine gute Möglichkei­t, sich gemeinsam zu bewegen. Wichtig ist die Vielfalt: Möglichst verschiede­ne Muskelgrup­pen sollten beanspruch­t werden. Auch Regelmäßig­keit spielt eine Rolle. Großeltern und ihre Enkel sollten deshalb feste Termine und im Idealfall auch feste Ziele festlegen.

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FOTO: DPA Wer sich mit den Enkeln bewegen will, muss dafür nicht unbedingt in einen Sportverei­n gehen. Auch der heimische Garten ist als Sportplatz gut geeignet.

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