Langer Atem ist notwendig
Zu „Gemeinsames Abendmahl eint die Basis, trennt aber die Kirchen“(6.11.) und „Ravensburger Erklärung: Bischof sucht Gespräch“(27.11.): Im Vergleich zu der nun 500 Jahre andauernden Kirchenspaltung, während der sich Strukturen und Lehrmeinungen verfestigt und ausgeprägt haben, sind die 50 Jahre ökumenischer Bewegung seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil nur ein kleiner Zeitraum. Vor diesem Hintergrund ist die „Ravensburger Erklärung“zwar eine gut gemeinte und publikumswirksame Aktion, dient aber letztlich nicht einer sachorientierten, profunden und nachhaltigen ökumenischen Aufarbeitung und ist somit ein Schnellschuss in die falsche Richtung. Wenn da das letzte hehre Ziel der Ökumene, die Eucharistiegemeinschaft, dem vorletzten Ziel der Kirchengemeinde vorangestellt wird, dann liegt hier eine Verwechslung der Reihenfolge vor. Man kann eine solche Vorgehensweise als unlogisch und unvernünftig bezeichnen oder aber als kontraproduktiv, wie es Kardinal Kasper formuliert hat.
Um zu dieser eucharistischen Mahlgemeinschaft zu gelangen, ist ein langer Atem notwendig. So bedürfen die Differenzen in der Kirchenund Amtsstruktur einer weiteren Abklärung. Eine auf apostolischer Sukzession begründete Kirche ist in ihrem Kern und Selbstverständnis eben grundverschieden von einer synodallaienorientierten Kirche. Diese Unterschiedlichkeit sollte man einfach mal zur Kenntnis nehmen und akzeptieren und nicht versuchen, sie zu relativieren. Eine zielführende Ökumene gelingt nur auf einer faktenorientierten und ehrlichen Basis. Deshalb ist eine ökumenische Zusammenarbeit dort sinnvoll, wo Gemeinsamkeiten vorhanden sind – und derer gibt es nicht wenige. Wolfgang Treiber, Wangen Ganz einfache Lösung Zum selben Thema: Zur Diskussion um die Zulassung zur Kommunion, gibt es eine ganz einfache Lösung. Lasst alle Christen endlich einmal erwachsen sein und lasst sie nach ihrem Gewissen entscheiden. Christus hat beim letzten Abendmahl vor seinem Tod eindeutig gesagt: Das ist mein Fleisch, das ist mein Blut. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Ein anderes Zitat: Mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wahrhaftig ein Trank. Weiter sagt er: Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben! In vielen Sätzen bekräftigt er, dass dies der Kernpunkt seiner Lehre ist. Diese Aussagen Christi sind Fakt und stehen so in der Bibel. Niemand hat das Recht, diese Worte anzuzweifeln, auch nicht Luther!
Wer dies glauben kann, der komme zum Tisch des Herrn – egal ob er Protestant ist, Katholik oder irgendeiner christlichen Gemeinschaft angehört. Wenn wir beginnen am Übernatürlichen zu zweifeln, stellen wir unseren ganzen christlichen Glauben in- frage, auch die Auferstehung von den Toten. Josef Kurz, Ellwangen Irrwitzige Grenzwerte „Autohersteller stellen bei Diesel auf stur“(8.11.): Statt zu polemisieren, muss doch endlich jemand der deutschen Öffentlichkeit sagen, dass die deutschen Autohersteller deshalb auf stur schalten, weil den geplanten Dieselfahrverboten auf Geheiß der EUKommission irrwitzige Grenzwerte in unseren Städten zugrundegelegt werden, nämlich 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Am Arbeitsplatz liegt der Grenzwert bei 950 Mikrogramm. In der Schweiz sogar bei 6000 Mikrogramm, und Raucher kommen täglich auf über 100 000 Mikrogramm und sterben an ganz anderen Dingen als den Stickoxiden. Führende Lungenfachärzte wie Professor Harald Schäfer und Professor Dieter Köhler, beide langjährige Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, sagen übereinstimmend, dass derart geringe Dosen überhaupt nicht gefährlich seien.
Offenbar soll die weltweit führende deutsche Dieseltechnologie von interessierter Seite diskreditiert werden, obwohl sie uns 20 Prozent der klimaschädlichen C0 erspart. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, nicht entschuldbar, dass die Dieselhersteller, nicht nur in Deutschland, sich in unzulässige Tricksereien fürchteten. Die unsinnigen Grenzwerte gehören auf den Prüfstand, nicht unsere Diesel der Euro-Norm 5 und 6. Bruno Machinek, Aalen Gerechtere Lösung Zu „Scheuer will Überwachung von Dieselverbotszonen“(20.11.): Nun setzt unser Verkehrsminister alles daran, die „Dieselsünder“, welche in Verbotszonen fahren, zu fotografieren. Hätte er entsprechendes Engagement gezeigt, die Dieselfahrzeughersteller zu Hardwarenachrüstungen zu verdonnern, wäre das eine bessere und vor allem gerechte Lösung für die betrogenen Dieselkunden gewesen. Nun versucht er, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Thomas Wachter, Gammertingen Hartz IV bleibt Armut per Gesetz Zu „Union blockt Reformpläne zu Hartz IV ab“(19.11.): Peter Altmaier (CDU) erteilt den Reformplänen der Grünen und SPD eine klare Absage. Seit wann denn steht die Union für soziale Gerechtigkeit? Wäre die GroKo nicht zustande gekommen, so wäre zum Beispiel das Rentenniveau von der Union auf 43 Prozent gesenkt worden, so aber hat sich die SPD durchgesetzt und auf 48 Prozent angehoben. Auch das reicht aber immer noch, Millionen von zukünftigen Rentnern in die Altersarmut zu verdammen.
Die Arbeitsmarktreformen der Schröder-Regierung haben zwar die Arbeitslosigkeit reduziert, aber auch gleichzeitig Millionen von Arbeitnehmern in zukünftige Altersarmut katapultiert. Diese Hartz-IV-Gesetze haben in den vergangenen 15 Jahren selbstverständlich der Union in die Karten gespielt. Die SPD ist mittlerweile in der Bedeutungslosigkeit, eine Volkspartei, das war sie einmal. Vier Millionen Hartz-IV-Empfänger werden in diesem und im nächsten Leben keine SPD mehr wählen, es sei denn, diese SPD kommt am Boden angekrochen und entschuldigt sich in aller Form für dieses sozialpolitische Verbrechen am Volk, und nur so kann sie versuchen, im Becken der AfD zu fischen. Hartz IV nimmt den Betroffenen die Menschenwürde, Hartz IV ist und bleibt Armut und Altersarmut per Gesetz. Edwin Ströbele, Ravensburg Gewalt ist Willensentscheidung Zu „Zu Hause in tödlicher Gefahr“(21.11.): Wenn ein Mensch einem anderen Menschen Schmerz und Leid zufügt, dann ist das eine Willensentscheidung. So stark kann man keinen Menschen zu solcher Gewalt provozieren – außer der Wille und die Bereitschaft zur Gewalt ist da, und der Hass ist groß genug. Einer Person, die ich besonders gerne mag oder die mir wichtig ist, füge ich kein Leid zu. Ich hätte so einen „Mann“schon gerne mal gefragt, ob es ihn viel Mut kostet, sich an Schwächeren zu vergreifen. Dabei beantwortet sich diese Frage von selbst. Susanne Eichert, Westerheim Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schwäbische Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebische-zeitung.de