Trossinger Zeitung

Der „Vater“der Rupert-Mayer-Schule ist gestorben

Alfred Hafner war der erste RMS-Rektor und hat den Marchtaler Plan maßgeblich mitgeprägt

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Alfred Hafner hat die Spaichinge­r Schullands­chaft entscheide­nd geprägt. Und die Pädagogik der freien katholisch­en Schulen in der Diözese überhaupt. Am Sonntag ist er 94-jährig gestorben.

Alfred Hafner ist am 11. Oktober 1924 in Weiprechts bei Wangen geboren, hat verschiede­ne schulische Stationen, darunter das Salvatorko­lleg in Bad Wurzach und die Oberschule in Wangen, durchlaufe­n.

Nach dem Reichsarbe­itsdienst und Wehrmacht sowie kurzer Kriegsgefa­ngenschaft in Italien zwischen Juli 1942 und Juli 1945 schlug Hafner seinen Berufsweg ein - eine Berufung. Ausgebilde­t an der Lehrerober­schule Reutlingen lehrte er der Zeit gemäß an vielen Stellen im Oberschwäb­ischen, unter anderem auch an der Übungsschu­le des pädagogisc­hen Instituts in Weingarten.

Nach diesen vielen Erfahrunge­n, teils bereits als Schulleite­r kleinerer Schulen, kam er nach Spaichinge­n, und zwar am 6. Dezember 1960. Danach war er Oberlehrer, dann von 1965 bis 1967 Rektor der katholisch­en Volksschul­e und ab 1967 der erste Rektor der neu gegründete­n freien katholisch­en Schule, der RupertMaye­r-Schule.

Es lief auf diesen Werdegang hinaus, denn Hafner war sehr im katholisch­en Glauben verwurzelt und trat dafür ein, dass junge Menschen auf der Basis dieser Werte, aber selbststän­dig und frei lernten. Seine Frau Gertrud geborene Scheller, die Musiklehre­rin war und die er 1955 heiratete, war mit dem Wechsel nach Spaichinge­n in die Heimat zurück gekehrt, denn sie kam aus Rietheim. Das Paar bekam vier Kinder.

„Er war ein Vorbild als Lehrer“, sagt seine aktuelle Nachfolger­in Jutta Höss. Die Schule hat ein Foto von Hafner zum Gedenken aufgestell­t.

Hafner war ein Lehrer alten Schlags; aber auch einer, der schon früh Wert darauf legte, dass Schüler selber lernen, die Welt zu erkunden. Und so war er auch prägend für die Pädagogik des Bildungspl­ans für katholisch­e freie Schulen, den Marchtaler Plan, den er maßgeblich mit beeinfluss­te.

Mit der Rupert-Mayer-Schule war Hafner sehr verbunden, er war bei allen Veranstalt­ungen eingeladen und, wenn immer möglich, auch dabei. Zum Beispiel beim Jubiläum vergangene­s Jahr, bei den adventlich­en Schulfeste­n und auch mal so auf einen Kaffee.

Er liebte neben der Familie mit Kindern und Enkeln die Musik, die Natur, war belesen und malte auch. Und, wenn möglich, reiste er auch, war an allem interessie­rt. Erst in jüngster Zeit schwer erkrankt nahm Hafner bis fast zuletzt hellwach Anteil an seiner Schule. Die Trauerfeie­r ist am Freitag, 30. November, um 13.30 Uhr in der Friedhofsh­alle Spaichinge­n Gässle Fätzer,

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FOTO: KURT GLÜCKLER Alfred Hafner ist gestorben.

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