Sanierung: Alles andere wäre Harakiri
Ein Neubau der beiden städtischen Gymnasien oder eine Kombination aus Sanierung und Neubau dürften nach den aktuel- len Berechnungen der Stadt Tuttlingen deutlich teurer sein als die bisherige Sanierungsvariante. Das liegt vor allem an der einseitigen Förderung von Sanierungen im Vergleich zu Neubauten durch das Land.
Auf der einen Seite hätte ein Neubau sicherlich Vorteile. Schließlich könnte all das realisiert werden, was sich die Stadt wünscht – zumindest, wenn es den Kostenrahmen nicht sprengt. Zudem steckt in alten Gemäuern durchaus die eine oder andere Überraschung. Diese unliebsamen Geschenke der Vergangenheit wären damit vom Tisch. Auf der anderen Seite sollen die kernsanierten Schulgebäude quasi einem Neubau gleichen – und das bei einer deutlich günstigeren Kostenberechnung. Die Sanierung hat zudem den Vorteil, dass die großzügige Fläche in den beiden Gymnasien erhalten bleibt. Die wäre mit einem teuren Neubau, wieder aufgrund der Landesgesetzgebung, gestrichen. ANZEIGE
Aus all diesen Faktoren kann der Gemeinderat am Ende der Diskussion eigentlich nur eine Schlussfolgerung ziehen: Die Sanierung wird mächtig teuer, sie ist aber das kleine Übel. Alles andere wäre finanzpolitischer Harakiri.
Zur Erinnerung: Die Stadt nimmt in 2019 rund 130 Millionen Euro ein. Auch wenn die Sanierung nicht komplett im kommenden Jahr finanziert werden muss. Die Zahl macht deutlich, dass die Maßnahme die Stadt über Jahre finanziell belasten wird. Da ist jede eingesparte Million wünschenswert. c.gerards@schwaebische.de