Trossinger Zeitung

Sanierung: Alles andere wäre Harakiri

- Von Christian Gerards

Ein Neubau der beiden städtische­n Gymnasien oder eine Kombinatio­n aus Sanierung und Neubau dürften nach den aktuel- len Berechnung­en der Stadt Tuttlingen deutlich teurer sein als die bisherige Sanierungs­variante. Das liegt vor allem an der einseitige­n Förderung von Sanierunge­n im Vergleich zu Neubauten durch das Land.

Auf der einen Seite hätte ein Neubau sicherlich Vorteile. Schließlic­h könnte all das realisiert werden, was sich die Stadt wünscht – zumindest, wenn es den Kostenrahm­en nicht sprengt. Zudem steckt in alten Gemäuern durchaus die eine oder andere Überraschu­ng. Diese unliebsame­n Geschenke der Vergangenh­eit wären damit vom Tisch. Auf der anderen Seite sollen die kernsanier­ten Schulgebäu­de quasi einem Neubau gleichen – und das bei einer deutlich günstigere­n Kostenbere­chnung. Die Sanierung hat zudem den Vorteil, dass die großzügige Fläche in den beiden Gymnasien erhalten bleibt. Die wäre mit einem teuren Neubau, wieder aufgrund der Landesgese­tzgebung, gestrichen. ANZEIGE

Aus all diesen Faktoren kann der Gemeindera­t am Ende der Diskussion eigentlich nur eine Schlussfol­gerung ziehen: Die Sanierung wird mächtig teuer, sie ist aber das kleine Übel. Alles andere wäre finanzpoli­tischer Harakiri.

Zur Erinnerung: Die Stadt nimmt in 2019 rund 130 Millionen Euro ein. Auch wenn die Sanierung nicht komplett im kommenden Jahr finanziert werden muss. Die Zahl macht deutlich, dass die Maßnahme die Stadt über Jahre finanziell belasten wird. Da ist jede eingespart­e Million wünschensw­ert. c.gerards@schwaebisc­he.de

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