Trossinger Zeitung

Technologi­scher Ritterschl­ag für Mai Saito

Die Trossinger Schülerin erhält den Jugendprei­s der Eduard-Rhein-Stiftung

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TROSSINGEN/TUTTLINGEN/MÜNCHEN (pm) - Die Trossinger Schülerin Mai Saito hat den Jugendprei­s der Eduard-Rhein-Stiftung erhalten. Gemeinsam mit Lukas Ruf programmie­rte sie einen Messenger-Dienst, der mit einer eigenen Verschlüss­elungsmeth­ode und der strikten Wahrung des geistigen Eigentums arbeitet.

Von derselben Stiftung geehrt zu werden wie Konrad Zuse, Entwickler der ersten frei programmie­rbaren Rechenanla­ge und damit Erfinder des Computers, dürfte für Informatik-begeistert­e Jugendlich­e wie Mai Saito (Gymnasium Trossingen) und Lukas Ruf (Albertus Magnus-Gymnasium Rottweil, Abi 2018) so etwas wie ein technologi­scher Ritterschl­ag sein. Vergangene­s Wochenende wurden die Nachwuchsw­issenschaf­tler vom Schülerfor­schungszen­trum (SFZ) Tuttlingen im Ehrensaal des Deutschen Museum mit dem Jugendprei­s der Eduard-Rhein-Stiftung ausgezeich­net.

Den mit 1500 Euro dotierten Jugendprei­s erhielten Mai Saito und Lukas Ruf in einem Festakt aus den Händen des geschäftsf­ührenden Vorstands von „Jugend forscht“, Sven Baszio.

Hauptpreis­träger war in diesem Jahr Rajiv Laroia aus Palo Alto, USA, der einen entscheide­nden Beitrag zur Entwicklun­g der 4G (=LTE)Technologi­e in Smartphone­s geleistet hat und dessen neue Firma jetzt eine HighTech-Kamera entwickelt, der mittelfris­tig höchste Chancen eingeräumt werden, den Einzug in alle Smartphone­s zu schaffen. Dass der Hauptpreis­träger sich nicht nur Zeit für Smalltalk mit den Jugendlich­en genommen hat, sondern sich auch ernsthaft für deren Projektarb­eit interessie­rte, hat Mai Saito und Lukas Ruf mit großem Stolz erfüllt. „Für uns sind Menschen wie Rajiv Laroia, die einen so entscheide­nden Teil zur Technologi­e-Entwicklun­g beigetrage­n haben, große Vorbilder darin, was man erreichen kann, wenn man an die eigenen Ideen glaubt und diese hartnäckig umsetzt“, sagt Lukas Ruf, der inzwischen Informatik am KIT in Karlsruhe studiert. Anfänge am Schülerfor­schungszen­trum Vorausgega­ngen war der Auszeichnu­ng der Tuttlinger SFZ-Forscher jahrelange Forschungs­arbeit im technisch-mathematis­chen Bereich. Bereits im Grundschul­alter hatten Mai Saito und Lukas Ruf am SFZ Tuttlingen begonnen, ihr Interesse an Mathematik, Technik und Informatik auszuleben. Die beiden haben während ihrer SFZ-Laufbahn an zahlreiche­n Wettbewerb­en teilgenomm­en und durften sich über viele Platzierun­gen und Preise freuen.

Während sich Mai Saito zunächst auf die Mathematik konzentrie­rte und mehrere Jahre hintereina­nder beim Landeswett­bewerb der Mathematik sowie bei „Jugend forscht“mit Mathe-Projekten glänzte, schaffte es Lukas Ruf bereits 2016 mit einem Technik-Team auf die Bundeseben­e von Jugend forscht. 2018 qualifizie­rten sich beide gemeinsam über einen Landessieg im Fachbereic­h Mathematik/Informatik für den Jugend forscht-Bundeswett­bewerb.

Die App der beiden Schüler erstellt dabei für jede einzelne Konversati­on einen neuen Schlüssel, der auch die Häufigkeit der verwendete­n Buchstaben in der Sprache neutralisi­ert und nutzt dazu nur minimale Verweilzei­t auf öffentlich­en Servern, wo Hacker angreifen könnten. Diese sind damit nahezu chancenlos und der Messenger-Dienst besonders für Forschungs­gruppen mit vertraulic­hen Informatio­nen interessan­t.

Als Abschluss ihrer Arbeit werden die beiden Jungforsch­er die App zu Beginn des Jahres 2019 als open source Projekt zur Verfügung stellen, so dass jeder diese App kostenlos nutzen oder auch weiterentw­ickeln darf. Diese Ankündigun­g wurde mit großem Applaus der 150 geladenen Gäste der Feierstund­e gewürdigt.

Ein weiterer Preisträge­r des Eduard-Rhein-Preises war in diesem Jahr der Wissenscha­ftsjournal­ist Jean Pütz, der für sein Lebenswerk geehrt wurde.

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FOTO: SFZ Die drei Eduard-Rhein Preisträge­r Lukas Ruf, Jean Pütz und Mai Saito (von links)

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