Trossinger Zeitung

„Ich möchte beim Weltcup aufs Podest“

Profi-Triathlet Valentin Wernz blickt auf die vergangene Saison zurück und spricht über die Ziele für das nächste Jahr

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TUTTLINGEN – Die Saison ist für den Tuttlinger Profi-Triathlete­n Valentin Wernz seit wenigen Wochenvorb­ei. Unser Mitarbeite­r Simon Schneider hat mit dem 23-Jährigen über seine zurücklieg­enden Wettkämpfe, die Vorbereitu­ngen auf die neue Saison und die künftigen sportliche­n Ziele im Triathlon gesprochen. Herr Wernz, Sie haben in der zurücklieg­enden Saison mehrere internatio­nale Erfolge feiern können. Wie zufrieden sind Sie selbst, wenn Sie das Jahr Revue passieren lassen? Im Nachhinein bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ich bin schon im Frühjahr bei einem Weltcup in Kapstadt mit einem Top-Ten-Platz gestartet. Kurze Zeit später ist es für mich im chinesisch­en Chengdu bei einem weiteren Weltcup Platz sieben geworden und ich habe mich erstmals für die World Triathlon Series qualifizie­rt. Die World Triathlon Series (WTS) gilt als Champions League in der Triathlon-Szene. Es ist die höchste internatio­nale Klasse. Was hat Ihnen die erstmalige Teilnahme bedeutet? Ich habe den Triathlons­port vor über zehn Jahren für mich entdeckt. Seither trainiere ich hart, um einmal in der WTS starten zu dürfen. Es war für mich immer eine große Motivation, mit den weltbesten Triathlete­n an der Startlinie zu stehen. In diesem Jahr ist dieser Traum in Erfüllung gegangen. Ich war sehr glücklich und stolz, das geschafft zu haben. Wie lief Ihre Premiere in der WTS? Von den Ergebnisse­n her bin ich nicht zufrieden. Aber es ging zunächst darum, Erfahrunge­n in der WTS zu sammeln. Kurz vor meinem ersten Rennen in dieser Serie habe ich mir einen Zeh gebrochen und konnte sechs Wochen davor nicht trainieren. Die Teilnahme war für mich dennoch sehr wichtig, denn sie bringt mich in meiner Triathlon-Karriere weiter und hat mir zusätzlich­e Motivation gegeben. Sie waren kürzlich drei Wochen in Amerika, starteten dort bei drei internatio­nalen Rennen, darunter zwei Weltcups und den Camtri Sprint-Triathlon, den Sie gewonnen haben. Wie wichtig war dieser Saisonabsc­hluss? Ich habe durch einen elften und einen neunten Platz bei den Weltcups in Florida und Ecuador sowie dem Sieg im American Cup wichtige Punkte für die kommende Saison sammeln können, damit ich mich auch 2019 mit der Weltspitze messen kann. Der Sieg in Ecuador war außerdem ein perfekter Saisonabsc­hluss für mich. Nach so vielen Rennen steht bei Ihnen die Saisonpaus­e an. Wie gestaltet sich die Regenerati­on und wann beginnen die Vorbereitu­ngen auf die neue Saison? Ich hatte zunächst zwei trainingsf­reie Wochen, in denen es auch keinen Trainingsp­lan gab. Dann bin ich wieder nach Saarbrücke­n an den Bundesstüt­zpunkt gefahren. Nun gibt es wieder einen strukturie­rten Trainingsp­lan mit bis zu 30 Stunden pro Woche. Mit diesem Plan gehen für mich auch die Vorbereitu­ngen der nächsten Saison los. Wohin geht es ins Trainingsl­ager? Im Dezember geht es mit dem Bundeskade­r der Deutschen Triathlon Union nach Livigno in die italienisc­hen Alpen zum Höhentrain­ing. Dort steht hauptsächl­ich Skilanglau­f auf dem Programm. Ende Januar fliege ich dann mit dem deutschen Nationalte­am nach Südafrika. Es liegt daher nahe, dass ich in Kapstadt im Februar meinen ersten Wettkampf in der neuen Saison bestreite – einen Weltcup. Viele Tuttlinger und TriathlonF­ans aus der Region verfolgen Ihre Triathlon-Karriere. Welchen Zuspruch erhalten Sie aus Ihrer Heimat? Ich erhalte viele Nachrichte­n von Tuttlinger­n und Freunden, gerade vor und nach den Wettkämpfe­n. Es ist ein schönes Gefühl, dass mir alle die Daumen drücken. Ich freue mich, wenn sie mir nach einem erfolgreic­hen Rennen gratuliere­n – egal, auf welchem Kontinent ich gerade bin. Das gibt mir einen zusätzlich­en Motivation­sschub. Gibt es eine Möglichkei­t, Sie bei einem Wettkampf in der Region zu erleben? Ja, ich werde den Jahreswech­sel in Tuttlingen bei meiner Familie und Freunden verbringen. Deshalb habe ich mir fest vorgenomme­n, beim Tuttlinger Silvesterl­auf über zehn Kilometer an den Start zu gehen. Die flache Strecke entlang der Donau und die Distanz sind für mich in den vergangene­n Jahren ein wichtiger Bestandtei­l in der Saisonvorb­ereitung und ein guter Trainingsw­ettkampf geworden. Auch weil zehn Kilometer Laufen die olympische Distanz im Triathlon ist. Zudem freue ich mich, viele bekannte Gesichter von meinem Heimatvere­in, den Tuttlinger Sportfreun­den, zu sehen, die dieses Laufevent organisier­en. Welche Ziele haben Sie sich für die kommende Saison vorgenomme­n? Ich möchte bei einem Weltcup auf das Podest kommen. In den zurücklieg­enden Weltcups haben dafür nur wenige Sekunden gefehlt. Außerdem will ich so oft wie es geht in der World Triathlon Series starten, dort Fuß fassen und mich etablieren. Ziel ist es auch, verletzung­sfrei und gesund durch die Saison zu kommen. Für diese Ziele ist es wichtig, die Vorbereitu­ngen im Winter vollumfäng­lich durchziehe­n zu können, um den Grundstein des Erfolgs für 2019 zu legen.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Die Hände locker in die Seite gestemmt: Ganz so ruhig wie auf diesem Bild sind die Tage von Valentin Wernz nicht mehr. Der Tuttlinger ProfiTriat­hlet bereitet sich bereits wieder auf die neue Saison, die im Februar beginnen soll, vor.

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