Parken in Zeiten der Digitalisierung
Tuttlingen führt Handyparken ein – Eine App soll eine Alternative zum Parkschein bieten
TUTTLINGEN - Entweder fehlt das passende Kleingeld oder der Termin dauert länger als erwartet und beim Blick auf die Uhr sieht man innerlich schon den Strafzettel hinter dem Scheibenwischer klemmen – Viel Stress ums Parken können sich Besucher in Tuttlingen künftig sparen. Ab sofort ist auf allen städtischen Parkplätzen sogenanntes Handyparken möglich.
Wer sein Auto in der Stadt parkt, hat auch weiterhin die Möglichkeit, mit Bargeld einen Parkschein zu lösen. Alternativ gibt es nun jedoch auch die Option, das Ganze über eine App zu steuern. In Zusammenarbeit mit „EasyPark“hat die Stadt das Projekt gestartet. An allen Parkscheinautomaten sind Schilder angebracht, die die ersten Schritte dazu erklären.
Und so funktioniert das digitale Parksystem: In der „EasyPark“-App Mindestparkdauer minutengenau abgerechnet werden“, sagt JeanPierre Brasseler von „EasyPark“. Ganz umsonst ist der Service allerdings nicht: 15 Prozent der Parkgebühr beziehungsweise mindestens 20 Cent fallen beim Handyparken als Gebühr an. Laut Brasseler können Benutzer aber dennoch sparen, wenn sie über die App parken: Denn häufig würde das Parken überbezahlt, weil man zum Beispiel nur ein Zwei-Euro-Stück habe, eigentlich aber weniger benötige, so Brasseler. Auch sei die Gefahr, einen Strafzettel zu kassieren, beim Handyparken deutlich geringer.
Als Zahlungsarten sind sowohl Paypal als auch eine Kreditkarte oder Lastschrift möglich. Zusätzlich besteht als Alternative zur App die Möglichkeit, den Parkvorgang per SMS oder Anruf zu starten. Bei der Kontrolle entstehe den Mitarbeitern des Ordnungsamtes ebenfalls kein Mehraufwand, betont Brasseler. Sobald sie das Kennzeichen eingeben, zeigt ihr Gerät an, dass ein Parkvorgang aktiv ist. „EasyPark“hat seinen Hauptsitz in Stockholm. In 13 europäischen Ländern ist die App bereits vertreten, darunter in 300 Städten in Italien. In Deutschland sind es bisher etwa 130 Städte – „Es kommen täglich neue dazu“, erklärt Brasseler. Besonders in der Bodenseeregion haben bereits viele Städte das Parken per App eingeführt. Ein Video zum neuen Handyparken gibt es auch im Internet unter www.schwaebische.de