Für Wild Wings geht es Schlag auf Schlag
SERC hat kaum Zeit, den Sieg gegen Mannheim zu genießen – Zwei Spiele am Wochenende
VS-SCHWENNINGEN - Den Schwenninger Wild Wings bleibt kaum Zeit, den Derbysieg gegen Tabellenführer Adler Mannheim zu feiern. Nur zwei Tage nach dem 4:0-Erfolg geht es in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit dem Auswärtsspiel bei den Iserlohn Roosters (Freitag, 19.30 Uhr) weiter. Am Sonntag (16.30 Uhr) kommt der ERC Ingolstadt in den Schwarzwald.
„Es gilt zwar schon wieder den Fokus auf unseren nächsten Gegner Iserlohn zu richten. Trotzdem habe ich den Jungs gesagt, sie sollen den großartigen Derbysieg erst einmal genießen“, sagte SERC-Trainer Paul Thompson. Das Eistraining ließ der Schwenninger Übungsleiter am Donnerstag auch ausfallen. „Bei fünf Spielen in so einer kurzen Zeit ist die Regeneration sehr wichtig“, erklärte der Engländer.
Schon länger kann sich Marco Wölfl auf seinen nächsten Einsatz vorbereiten. Bereits vor dem Derby hatte Thompson angekündigt, dass er am Freitag in Iserlohn SERC-Kasten hüten wird. „Dustin (Strahlmeier/Anm.d.Red.) ist überragend. Aber Marco trainiert sehr gut und hat sich diese Chance verdient“, meinte Thompson, der seinen Stammgoalie nach einer Pause am Sonntag gegen Ingolstadt wieder zwischen die Pfosten stellen will.
„Strahli“hatte gegen Mannheim nach dem 2:0-Sieg in Nürnberg seinen zweiten „Shut-out“der Saison. „Natürlich freue ich mich darüber. Es sah von außen vielleicht nicht unbedingt so aus. Aber ich musste schon auf der Hut sein, die Mannheimer haben einige gefährliche verdeckte Schüsse gebracht“, widersprach der 26-Jährige der Annahme, er hätte einen relativ ruhigen Abend verlebt, weil die Mannheimer nicht den von ihnen erwarteten Druck aufbauen konnten. „Aber es stimmt schon. Die Adler sind mit der Situation, dass wir sie schon an ihrer blauen Linie attackiert haben, nicht so gut zurecht gekommen“, sagte Strahlmeier.
Die Taktik des frühen, aggressiven Forecheckings von Coach Thompson ging gegen den Tabellenführer jedenfalls auf. Doch das Spiel der Wild Wings unter dem Engländer ist kraftraubend. Thompson glaubt nicht, dass sein Team einen Einbruch erleiden wird. Auch Fitnesstrainer Hendrik Kolbert ist überzeugt: „Die Mannschaft ist fit. In der kommenden Woche kann ich sogar noch Einheiten einschieben, damit die Kondition noch besser wird.“
Thompson gewann vier seiner fünf Spiele mit Schwenningen. Die Wild Wings haben durch den Sieg gegen Mannheim auch die Rote Laterne des Letzten an Wolfsburg abgegeben. Nicht nur in der DEL, sondern auch in England nimmt man positiv von Schwenningen Notiz. Die britischen Medien berichten über ihren erfolgreichen Trainer in Deutschland. „Es gibt ein erstaunliches Medienecho in England. Sogar der Daily Star wollte von mir ein Interview“, freut sich Thompson. Verteidiger Dominik Bohac fällt verletzt aus Am Freitag geht es gegen Iserlohn „Das ist ein starkes Heimteam mit entsprechender Atmosphäre von den Fans“, hat sich Thompson informiert. Am 21. Oktober gewannen die Roosters in Schwenningen 5:3. Die Hähne präsentierten sich nach vorne zwar stark und gefährlich, waren hinten aber anfällig. Das mangelnde Defensivverhalten seiner Mannen kostete Trainer Rob Daum dann auch den Job. Der 60-jährige Kanadier wurde entlassen, die Co-Trainer Jamie Bartman und Christian Hommel übernahmen. Am Dienstag siegte die Roosters in Ingolstadt 4:3 nach Verlängerung und sind mit 24 Punkten Tabellenelfter. Die Wild Wings haben nun 17 Zähler und sind 13. „Natürlich schauen wir auf die Tabelle und es ist cool, dass wir nicht mehr Letzter sind. Wir wollen uns weiter verbessern, Stück für Stück nach oben klettern“, sagte Stürmer Marc El-Sayed.
Der ERC Ingolstadt, der am Sonntag seine Visitenkarte in der HeliosArena abgibt, ist mit 37 Punkten Tabellensechster. Im ersten Vergleich mit den Schanzern setzte es am 28. September eine 0:6-Auswärtspleite für die Wild Wings. „Ingolstadt ist ein Topteam der Liga“, urteilte Thompson über die bayrischen Gäste.
„Die wichtigste Nachricht für viele Fans ist, dass Domenic Liebing am Sonntag wieder als Stadionsprecher fungiert“, erklärte Oliver Bauer. Den Wild-Wings-Pressesprecher, den kaum etwas aus der Ruhe bringt, hatte sich doch einigermaßen genervt darüber gezeigt, dass viele Schwenninger Fans Arne Bicker nicht akzeptiert hatten. Der Stadionsprecher der Wölfe Freiburg war am Mittwoch beim Derby für den erkrankten Ersatzstadionsprecher Raphael Roth eingesprungen. Da kommt es ihm sehr gelegen, dass sich Liebing nach seinem erlittenen Herzinfarkt jetzt so gut erholt hat, dass er sein Amt wieder ausüben kann.
Auf dem Eis fällt Verteidiger Dominik Bohac mit Adduktorenproblemen neben den langzeitverletzten Markus Poukkula und Kalle Kaijomaa sowie dem gesperrten Stefano Giliati aus. Bohac fehlt laut eigener Aussage zwei bis drei Wochen. Ob Toptalent Boaz Bassen am Wochenende mehr als die letzten drei Sekunden Eiszeit wie gegen Mannheim bekommt, wollte Thompson nicht garantieren. „Danner macht seine Sache in der Verteidigung sehr gut und wird wieder als Abwehrspieler auflaufen. Bassen ist Verteidiger Nummer sieben.“