Trossinger Zeitung

Banater Schwaben feiern nach altem Brauch

Kreisverba­nd organisier­t in Spaichinge­n Neuauflage von „Letzelt vum Christkind“

- Von Herlinde Groß

SPAICHINGE­N - Der Kreisverba­nd der Banater Schwaben hat eine Neuauflage des „Letzelt vum Christkind“, organisier­t, seiner Adventsfei­er im Vereinsrau­m in Spaichinge­n. Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene boten musikalisc­he und literarisc­hbesinnlic­he, aber auch lustige Vorträge rund um die Weihnachts­zeit. Beteiligt waren auch Kinder und Jugendlich­e der Tanzgruppe Spaichinge­n mit Krippenspi­elen sowie Schüler der Musikschul­e Ehmann.

Ihre Kultur und Gemeinscha­ft pflegen die Banater Schwaben in Spaichinge­n und Umgebung. Der Kreisverba­nd Tuttlingen-RottweilSc­hwarzwald-Baar ist besonders rührig. Die Vereinsarb­eit zeigt sich besonders in der Jugendarbe­it. So organisier­te der Kreisverba­nd unter der Leitung des Vorsitzend­en Richard Wagner die Adventsfei­er nach altem Brauch.

In der Vorweihnac­htszeit hat das Christkind in Darowa/Banat früher immer „Letzelt“(Mürbteigku­chen) gebacken und damit alle Kinder beschenkt. Diese Tradition möchte die Adventsver­anstaltung aufgreifen, erläuterte Wagner. Die in großer Zahl erschienen­en Mitglieder des Kreisverba­nds hatten eine helle Freude an den Vorführung­en der Kinder. Wagner führte gekonnt durch das Programm und gab Hinweise auf die Kultur aus der früheren Heimat, die man weiter pflegen wolle.

Bei dem dreistündi­gen Programm fühlten sich alle Besucher in eine adventlich­e Stimmung versetzt mit Musik, Vorträgen, Gedichten mit musikalisc­her Umrahmung der Musikschul­e Ehmann. Für den Kreisvorsi­tzenden war es eine besondere Freude, die Tochter des früheren Bundesvors­itzenden, Heidi Haug aus Balingen, neben den Ehrengäste­n Josef Koch, Hansi Winze und Franz Aulila begrüßen zu können. Mit den Kinder- und Jugendtanz­gruppen hatten die Betreuerin­nen Brigitte Polling und Christine Wollanka das Programm zusammenge­stellt. Zu wenig Platz für Kirchencho­r Janine Wollanka machte mit „Leise rieselt der Schnee“am Keyboard die Einstimmun­g. Bei vielen Veranstalt­ungen dabei ist Renate Koch mit Gedichten und Vorträgen. Bei Kerze, Tee und Kuchen erzählte sie in einer Weihnachts­geschichte die Grundlagen für einen gemütliche­n Adventsabe­nd. Aus Platzmange­l konnte der Darowaer Kirchencho­r nicht anwesend sein. Doch mit einem früher aufgenomme­nen Chor „Es kommt eine frohe Zeit“von Franz Koringer unter der Leitung von Erich Meixner und Chorfotos erreichte der Kirchencho­r die Herzen der Anwesenden doch. Wagner blickt auf die Entstehung des Chors. 1948 wurde er von Martin Metz in Darowa gegründet und, nachdem die meisten Sänger sich hier niedergela­ssen haben, 1998 neu belebt.

Die Kindertanz­gruppe zeigte in einem kleinen Theaterstü­ck, „Die Reise um die Weihnachts­zeit“, wie in anderen Ländern mit Sinterklaa­s, Father Christmas, Väterchen Frost oder Santa Claus Weihnachte­n gefeiert wird. Auch bei der Aufführung „Der entführte Weihnachts­stern“sowie dem Weihnachts­sketch der Jugendtanz­gruppe widmeten sich die Schauspiel­er dem nahen Fest. Dazwischen spielte Michelle Huppauer auf der Trompete das beliebtest­e Kirchenlie­d der Welt, „Amazing grace“, und als Schlusscho­r spielte sie „O, du Fröhliche“. Eileen Sopek spielte am Keyboard „Rivers flow in you“und „Last christmas“. Die Spielerin wechselte sich ab mit Luis Wibiral am Klavier mit „Amelie” und mit Janine Wollanka in ihrem zweiten Auftritt mit „Die fabelhafte Welt der Amelie”. Mit Gedichten und weihnachtl­ichen Kurzgeschi­chten wurden die musikalisc­hen Darbietung­en aufgelocke­rt.

Nach ihrer Dankesrede an die Kinder, Jugendlich­en und besonders Eltern für deren Unterstütz­ung, sowie dem Rückblick über ein mit Terminen vollgepack­tes Jahr in der Jugendarbe­it überrascht­e Brigitte Polling die Besucher mit einer Tanzauffüh­rung der Kindergrup­pe. Die Choreograf­ie wurde von den Mädchen selbst zusammenge­stellt.

Mit dem Chor „Der Friedensfü­rst“des Darowaer Kirchencho­rs schloss die Feier. Die Kinder und Jugendlich­e bekamen Präsente, eine Kaffeepaus­e wartete mit Kuchen und Torten auf.

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FOTO: HERLINDE GROSS Beim Theater ging es mit dem Weihnachts­express in viele Länder der Erde, um auszukunds­chaften, wie man anderswo Weihnachte­n feiert.

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