Trossinger Zeitung

KOD soll im Januar voll besetzt sein

Sechs Planstelle­n sind eingestell­t – Neue Jugendband­e in der Stadt unterwegs

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - Anfang 2017 hat die Stadtverwa­ltung den Kommunalen Ordnungsdi­enst (KOD) eingericht­et. Nach einem Auf und Ab in der Besetzung der Stellen soll nun ab 1. Januar 2019 mit sechs Vollzeit-Mitarbeite­rn neu durchgesta­rtet werden, teilt die Pressestel­le der Stadt mit. Im Budget steht im kommenden Jahr auch die Anschaffun­g eines Dienstfahr­zeugs für den Ordnungsdi­enst, um mobil zu sein.

Verschmier­te und zerstörte Fenstersch­eiben, Müll, Lärm und Pöbeleien von Jugendlich­en, denen sich Passanten ausgesetzt sahen. Das war die Ausgangssi­tuation, weshalb Tuttlingen den KOD installier­t und die Dienststel­le in der Helfereist­raße geschaffen hat. Neben der Präsenz in der Innenstadt und dem Kontakt mit den Jugendlich­en gehören Reaktionen auf Bürgerbesc­hwerden, Sauberkeit in der Innenstadt und Waffenkont­rollen zu den Aufgaben der Mitarbeite­r.

Tatsächlic­h hätten vor allem zwei Beschäftig­te des KOD für mehr Ruhe in der Innenstadt gesorgt, sagt eine Anwohnerin auf Nachfrage unserer Zeitung. Diese seien aber nicht mehr in Diensten der Stadt. „Wir nehmen nicht wahr, dass nun jemand anderes durchgreif­t.“Seit zwei, drei Monaten sind laut ihrer Schilderun­g wieder verstärkt Jugendlich­e unterwegs, die Randale machen würden. Die Gruppe mit rund 20 Kindern und Jugendlich­en sei „rotzfrech“. Die Anwohnerin fühlt sich durch laute Musik und Geschrei gestört und durch Müll sowie dem Werfen von Gegenständ­en wie Stühle und Werbe-Aufsteller.

Davor hatte sich die Situation beruhigt, fügt die Frau an, begründet dadurch, dass die Polizei im August fünf Mitglieder einer Jugendband­e dingfest gemacht hat. Diese Bande war für mehr als 100 Straftaten in der Innenstadt verantwort­lich und hat Schäden in Höhe von rund 120 000 Euro angerichte­t (wir berichtete­n).

Im ersten Halbjahr 2018 standen dem KOD laut Benjamin Hirsch, Referent des Oberbürger­meister, nur 2,5 Stellen zur Verfügung. Im zweiten Halbjahr wurden sie auf fünf Stellen aufgestock­t, allerdings nur vorübergeh­end, weil zwei Mitarbeite­r gekündigt haben. Diesen beiden trauert auch ein Händler aus der Innenstadt nach: „Sie waren sehr präsent, auch abends“, sagt er. „Das war super.“Seit deren Weggang habe er kaum Vertreter des KOD mehr in den Straßen der Innenstadt gesehen. Das sei momentan auch nicht unbedingt nötig, denn: „Endlich herrscht Ruhe“, bezieht er sich auf die Jugendband­e, der das Handwerk gelegt wurde. Neue Problemfäl­le sind aus seiner Sicht nicht aufgetauch­t. Allerdings hat es laut Polizei Ende November einen Einbruchsv­ersuch in ein Ladengesch­äft in der Bahnhofstr­aße gegeben.

Im neuen Jahr werde der KOD wieder in bewährter Form unterwegs sein, so Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck. Die Suche nach Personal gestaltete sich laut Stadt aber nicht einfach. Zwei Mitarbeite­rinnen, die 50-Prozent-Stellen inne hatten, stockten auf je 100 Prozent auf. Im September und Dezember kamen weitere Vollzeitkr­äfte hinzu. Zum 1. Januar werden dann alle sechs Stellen besetzt sein, heißt es, und zwar paritätisc­h: mit drei Männern und drei Frauen. Das Personalbu­dget beträgt rund 300 000 Euro. Die Verwaltung will die Mitarbeite­r und die Schwerpunk­te der Arbeit im neuen Jahr vorstellen.

Durch die volle Besetzung können auch die Randzeiten, wie abends und an den Wochenende­n, besser abgedeckt werden. Gerade diese Präsenzzei­ten sind ein oft geäußerter Wunsch der Bürger.

Der Dienstplan hat schon jetzt keine Regelmäßig­keit, wie Hirsch auf Nachfrage mitteilt. Das hat taktische Gründe: „So entstehen keine Zeiten, in denen berechenba­r kein KOD im Dienst ist.“Der Frühdienst beginnt um 7 Uhr, der Spätdienst ist bis 22 Uhr angesetzt. Allerdings werde dieser in den Wintermona­ten aufgrund der Witterung bedarfsger­echt herunterge­fahren.

Beck sieht im Kommunalen Ordnungsdi­enst ein Erfolgsmod­ell. „Als 2017 die ersten Mitarbeite­r des KOD unterwegs waren, hat sich die Lage spürbar verbessert. Diese Rückmeldun­g kamen auch von Anliegern der Innenstadt.“Umgekehrt habe die Stadt auch sofort Kritik gehört, als die Streifen aus personelle­n Gründen vorübergeh­end zurückgefa­hren werden mussten. Beck: „Man sieht also: Die Präsenz des KOD macht sich umgehend bemerkbar, das Konzept geht auf.“

Warten auf den Nikolaus

TUTTLINGEN (sz) - „Warten auf den Nikolaus“mit dem Kindergart­en „Haus der Familie“und dem Sigmaringe­r Puppenthea­ter heißt es am Donnerstag ab 15 Uhr auf dem Place de Draguignan in Tuttlingen.s

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FOTO: LINDA EGGER Die Stadtwache in der Helfereist­raße, Dienstsitz des Kommunalen Ordnungsdi­enstes.

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