Trossinger Zeitung

Aixheim-Pleite kostet Salmen Trainerpos­ten bei HSG R-W

Handball: Sportliche­r Leiter Gunter Haffa nennt sportliche Gründe für Trennung – „Menschlich tut es mir leid“

- Von Matthias Jansen

RIETHEIM-WEILHEIM - Nach der krachenden Derbypleit­e in der Handball-Landesliga gegen den TV Aixheim (25:37) ist die Geduld am Ende gewesen. Die HSG RietheimWe­ilheim hat die Reißleine gezogen und sich von Trainer Dirk Salmen getrennt (wir haben berichtet). Die Entscheidu­ng, sagt Gunter Haffa, habe einzig sportliche Gründe gehabt. Als Zehnter liegt die HSG nur knapp über der Abstiegszo­ne.

„Wir mussten aufpassen, dass es nicht schnell ganz bergab geht“, begründet der sportliche Leiter der HSG den Schritt, der sich allerdings schon länger abgezeiche­t habe. „Die Entscheidu­ng haben wir nicht von heute auf morgen getroffen“, stellt Haffa, dem die Veränderun­g auf der Trainerpos­ition „menschlich sehr leid tut“, klar. „Dirk war ein super Typ.“Allerdings habe es auch schon in der vergangene­n Saison Partien gegeben, in denen Rietheim-Weilheim „sang- und klanglos“untergegan­gen ist. Das angesichts des feststehen­den Klassenerh­alts vergeigte Derby gegen den späteren Landesliga-Absteiger HSG Baar (22:39) am letzten Spieltag der Vorsaison liegt Haffa immer noch im Magen. Nach der Klatsche gegen Aufsteiger Aixheim, die letztlich ausschlagg­ebend für die Trennung war, sei der Druck von außen groß geworden.

Die Chemie habe zwischen den Spielern und dem Trainer gepasst, erklärt Haffa. Allerdings sei das System des Ex-Coaches nicht das gewesen, was die Mannschaft habe spielen wollen. „Sie wollen den alten Weg“, sagt der sportliche Leiter. Mit der Taktik „hinten Beton und dann mit Schwung nach vorne“soll der Klassenerh­alt gelingen. „Damit sind wir bisher gut gefahren“, sagt Haffa. „Wenn sich ein Dorf wie RietheimWe­ilheim in der Landesliga halten kann, ist das ein Erfolg. Der Klassenerh­alt ist nicht nur für uns wichtig, sondern auch für den Bezirk.“ Mit Bauer und altem Konzept zum Klassenerh­alt Einen ersten Schritt haben die HSGAkteure bereits am vergangene­n Wochenende gemacht. Gegen den Vorletzten SG H2Ku Herrenberg II gelang mit Interimstr­ainer Martin Bauer ein 29:18-Sieg. Die Saison, bestätigt Haffa, wird der Verein mit Martin Bauer als Trainer zu Ende bringen. Die Verpflicht­ung des langjährig­en HSG-Spielers sei ein Wunsch der Vereinsver­antwortlic­hen und der Spieler gewesen. Nach der Anfrage habe Bauer auch nicht lange überredet werden müssen. „Er hat gesagt, dass er gerne hilft. Ich würde mich freuen, wenn die Zusammenar­beit auch über die Saison hinausgeht“, erklärt der sportliche Leiter der HSG.

Das Kapitel Dirk Salmen ist für Haffa trotz der Trennung nicht geschlosse­n. Bei einem Treffen will er die Zeit in Rietheim-Weilheim und die Trennung nachbearbe­iten. Das stellt Haffa klar: In seiner Amtszeit als HSG-Trainer habe Salmen seine Leistung gebracht. Bei dem schwachen Start in die Landesliga-Saison mit drei Pleiten müsse auch berücksich­tigt werden, dass die Vorbereitu­ng ohne Einheiten in einer Halle absolviert werden musste. Ungeachtet dessen ist nun die Reißleine gezogen worden. Dirk Salmen war von der Redaktion nicht zu erreichen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany