DLRG meistert Hindernisparcours
Zu Besuch im Atemschutzzentrum - Wohnung mit mehreren Räumen eingerichtet
TUTTLINGEN - Welche Übungen stehen im Atemschutzzentrum an? Welche Ausbildungen können dort absolviert werden? Und welche Aufgaben müssen die Feuerwehrleute dort unter extremen Bedingungen erfüllen? Diesen Fragen gingen elf Mitglieder der Ortsgruppe Tuttlingen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) auf den Grund. Sie besuchten am vergangenen Freitag das Atemschutzzentrum in Tuttlingen, um die Ausbildungen und deren Abläufe der Feuerwehr besser kennenzulernen. Jede Woche ausgelastet Dort erfuhren sie von den Kreisausbildern Jordan Sattler und Norbert Lewandowski Wissenswertes zum Atemschutz-Grundlehrgang, Wiederholungsübungen, der Heißausbildung und dem Absuchen von Räumen. Es sei die modernste Anlage dieser Art im süddeutschen Raum. Flammen können bei den Übungen gesteuert und eine Hitze von bis zu 400 Grad erzeugt werden. Das Atemschutzzentrum habe 4000 Atemschutzgeräteträger aus dem Landkreis Tuttlingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis aus- und weitergebildet und sei jede Woche an vier oder fünf Tagen ausgelastet.
Bei einem Rundgang erklärten die Kreisausbilder den DLRG-Mitgliedern mit ihrem Vorsitzenden Thomas Hauser unter welchen Bedingungen die Kameraden zu Atemschutzgeräteträger ausgebildet werden. Neben einem Konditionsraum und dem sogenannten Zielraum, lernten sie auch den Brandcontainer und die Überwachung kennen.
Die Landkreise Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis haben das gemeinsame Atemschutzzentrum gebaut. Es wurde im Oktober 2016 fertiggestellt. Beide Landkreise investierten rund 2,5 Millionen Euro. Es beinhaltet eine Kriech- und Orientierungsstrecke mit Übungsgeräten sowie die zugehörige besondere Haustechnik. Es existiert auch ein sogenannter Zielraum, in dem eine Wohnung mit mehreren Räumen, Möbeln und Einrichtungsgegenständen nachgebildet ist. Die Feuerwehrleute trainieren hier ohne jede Sicht das richtige und vor allem sehr zeitkritische Suchen und Retten von Menschen aus verrauchten Bereichen. Eine einmalige Besonderheit in ganz Baden-Württemberg ist die Brandübungsanlage. Diese besteht aus zwei Schiffscontainern und bietet die Möglichkeit realitätsnaher, heißer Brandbekämpfungsübungen an gasbefeuerten Brandstellen.
Zum Abschluss meisterten die DLRG-Mitglieder in der Übungsanlage bei Nebel und im Dunkeln einen Hindernisparcours und bekamen dadurch das Gefühl, was die Feuerwehrleute mit voller und schwerer Ausrüstung leisten müssen, um die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger erfolgreich abzuschließen.