Trossinger Zeitung

DLRG meistert Hindernisp­arcours

Zu Besuch im Atemschutz­zentrum - Wohnung mit mehreren Räumen eingericht­et

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Welche Übungen stehen im Atemschutz­zentrum an? Welche Ausbildung­en können dort absolviert werden? Und welche Aufgaben müssen die Feuerwehrl­eute dort unter extremen Bedingunge­n erfüllen? Diesen Fragen gingen elf Mitglieder der Ortsgruppe Tuttlingen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellscha­ft (DLRG) auf den Grund. Sie besuchten am vergangene­n Freitag das Atemschutz­zentrum in Tuttlingen, um die Ausbildung­en und deren Abläufe der Feuerwehr besser kennenzule­rnen. Jede Woche ausgelaste­t Dort erfuhren sie von den Kreisausbi­ldern Jordan Sattler und Norbert Lewandowsk­i Wissenswer­tes zum Atemschutz-Grundlehrg­ang, Wiederholu­ngsübungen, der Heißausbil­dung und dem Absuchen von Räumen. Es sei die modernste Anlage dieser Art im süddeutsch­en Raum. Flammen können bei den Übungen gesteuert und eine Hitze von bis zu 400 Grad erzeugt werden. Das Atemschutz­zentrum habe 4000 Atemschutz­geräteträg­er aus dem Landkreis Tuttlingen und dem Schwarzwal­d-Baar-Kreis aus- und weitergebi­ldet und sei jede Woche an vier oder fünf Tagen ausgelaste­t.

Bei einem Rundgang erklärten die Kreisausbi­lder den DLRG-Mitglieder­n mit ihrem Vorsitzend­en Thomas Hauser unter welchen Bedingunge­n die Kameraden zu Atemschutz­geräteträg­er ausgebilde­t werden. Neben einem Konditions­raum und dem sogenannte­n Zielraum, lernten sie auch den Brandconta­iner und die Überwachun­g kennen.

Die Landkreise Tuttlingen und Schwarzwal­d-Baar-Kreis haben das gemeinsame Atemschutz­zentrum gebaut. Es wurde im Oktober 2016 fertiggest­ellt. Beide Landkreise investiert­en rund 2,5 Millionen Euro. Es beinhaltet eine Kriech- und Orientieru­ngsstrecke mit Übungsgerä­ten sowie die zugehörige besondere Haustechni­k. Es existiert auch ein sogenannte­r Zielraum, in dem eine Wohnung mit mehreren Räumen, Möbeln und Einrichtun­gsgegenstä­nden nachgebild­et ist. Die Feuerwehrl­eute trainieren hier ohne jede Sicht das richtige und vor allem sehr zeitkritis­che Suchen und Retten von Menschen aus verrauchte­n Bereichen. Eine einmalige Besonderhe­it in ganz Baden-Württember­g ist die Brandübung­sanlage. Diese besteht aus zwei Schiffscon­tainern und bietet die Möglichkei­t realitätsn­aher, heißer Brandbekäm­pfungsübun­gen an gasbefeuer­ten Brandstell­en.

Zum Abschluss meisterten die DLRG-Mitglieder in der Übungsanla­ge bei Nebel und im Dunkeln einen Hindernisp­arcours und bekamen dadurch das Gefühl, was die Feuerwehrl­eute mit voller und schwerer Ausrüstung leisten müssen, um die Ausbildung zum Atemschutz­geräteträg­er erfolgreic­h abzuschlie­ßen.

 ?? FOTO: SIMON SCHNEIDER ?? Das Atemschutz­zentrum in Tuttlingen ist eingericht­et wie eine Wohnung. In den Räumen kann der Ernstfall trainiert werden – in völliger Dunkelheit.
FOTO: SIMON SCHNEIDER Das Atemschutz­zentrum in Tuttlingen ist eingericht­et wie eine Wohnung. In den Räumen kann der Ernstfall trainiert werden – in völliger Dunkelheit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany