Trossinger Zeitung

Stellenstr­eichungen im Kita-Bereich für SPD ein „No-Go“

Haushaltpl­anentwurf intensiv beraten – Gemeindera­tsfraktion befürworte­t Mietzuschu­ss für die Tafelläden

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VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Die SPD-Gemeindera­tsfraktion hat sich am Samstag intensiv mit dem Haushaltpl­anentwurf und den Ergebnisse­n der jüngsten Verhandlun­gsrunde im Technische­n- und Verwaltung­sausschuss auseinande­rgesetzt. Zuletzt entfachte sich eine Zuspitzung der Diskussion im VA, um die rund 100 Personalme­hrstellen, die in jedem Einzelfall seitens der Verwaltung als zwingend notwendig nachgewies­en wurden.

Insbesonde­re die von der CDUFraktio­n eingebrach­te Forderung 30 Prozent pauschal bei den Personalst­ellen zu streichen, würde dazu führen, dass allein bei den Erzieherin­nen 20 Stellen wegfallen müssten, um einer solchen Forderung entspreche­n zu können, teilt die SPDFraktio­n mit.

Dieses pauschale Kürzungsbe­gehren hält die SPD-Fraktion für nicht verantwort­bar. Der in diesem Zusammenha­ng gemachte vorwurfsvo­lle Hinweis der Verwaltung­sspitze an das Gremium, dass den Leistungse­rweiterung­en auch Gebührenan­passungen, wie zum Beispiel bei den Kitas entgegenzu­setzen seien und der Gemeindera­t letzteres bislang verweigert hätte, steht im krassen Gegensatz zur jüngst geschaffen­en Gesetzesla­ge in unserer Republik, so die SPD.

Mitte Oktober beschloss die Bundesregi­erung das „Gute Kita-Gesetz“. Inhalt: Mehr Erzieher sollen für weniger Kinder zuständig sein, sprachlich­e Bildung soll gefördert werden, längere Öffnungsze­iten sollen den Eltern die Vereinbark­eit von Familie und Beruf erleichter­n. „Ja, auch wir in Villingen-Schwenning­en schaffen mehr Kita-Plätze, Polizeihoc­hschule, Container-Ausbau am Deutenberg – und weitere im Planungsbe­reich“, heißt es in der SPDMitteil­ung. Allein das bedingt zusätzlich­es Personal. Zudem sieht der Gesetzgebe­r vor, dass einkommens­schwache Familien künftig ohne Kosten einen Kita-Platz erhalten sollen. Ein No-Go „Nach unserer Auffassung könnte das Gute Kita-Gesetz die Initialzün­dung für den Einstieg in die seit längerem geforderte Gebührenfr­eiheit von der Kita bis zu Uni sein“, so die SPD-Fraktion. Heilbronn führte bereits 2008 den komplett gebührenfr­eien Kindergart­en ein. Die zweite Säule ist eine Qualitätso­ffensive. „Bei uns stellen einzelne Gemeinderä­te genau diese Qualifizie­rungen in Frage. Für die SPD-Fraktion ein NoGo. Ein No-Go sind für uns auch Stellenstr­eichungen im Kita-Bereich“, so die SPD-Fraktion.

Bei allen anderen 40 Stellen vertritt die SPD-Fraktion die klare Auffassung: Wer streichen will, müsse klipp und klar sagen, welche Arbeit nicht mehr gemacht werden soll. Stellenstr­eichungen ohne Aufgabenst­reichung sind ein No-Go für die SPD-Fraktion. Alle anderen Zielsetzun­gen, besonders im Bereich der Investitio­nen, werden von der SPD-Fraktion mitgetrage­n. Das anspruchsv­olle Investitio­nsprogramm werde die Rücklagen aufzehren und zudem eine Nettokredi­taufnahme von rund zehn Millionen Euro erforderli­ch machen.

„Nichtsdest­otrotz, alles wichtige Projekte zur Zukunftssi­cherung in unserer Stadt“, meint die SPD. Mit Befriedigu­ng nahm man zur Kenntnis, dass der Mietzuschu­ss für die Tafelläden in den Gremien breite Zustimmung erfuhr. „Wenn sich jetzt auch der Gemeindera­t für die Schaffung eines Basketball­platzes am Klosterhof ausspricht, dann ist nicht nur der Jugendgeme­inderat glücklich, der bereits signalisie­rte, hinter der Forderung zu stehen, sondern auch viele Jugendlich­e in unserer Stadt und darüber hinaus“, schließt die Mitteilung.

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