Trossinger Zeitung

„Ein Krimi, aber konstrukti­v“

Die CDU-Kreisvorsi­tzende Maria-Lena Weiss war beim Bundespart­eitag in Hamburg dabei

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TUTTLINGEN/HAMBURG - Eine neue Vorsitzend­e, ein neuer Generalsek­retär und viele heiße Diskussion­en: Der Bundespart­eitag der CDU am Freitag und Samstag war denkwürdig. Mittendrin war MariaLena Weiss, Vorsitzend­e der CDU im Kreis Tuttlingen. Dorothea Hecht hat mit ihr gesprochen. Die CDU hat eine neue Vorsitzend­e, Annegret Kamp-Karrenbaue­r. War sie auch Ihre Wahl? Ich habe Friedrich Merz gewählt, war aber bis zuletzt unentschie­den. Mein Herz hat für Kramp-Karrenbaue­r geschlagen, aber ich war als Delegierte des Kreisverba­nds da und der stand mehrheitli­ch hinter Merz. Dieser Haltung habe ich mich verpflicht­et gefühlt. Warum schlug Ihr Herz dennoch für „AKK“? Ich verfolge ihren Weg schon länger und habe sie als bodenständ­ige Frau kennengele­rnt, die um die Basis bemüht ist, die auch konservati­v ist. Sie hat im Saarland viel geschafft, was in anderen Bundesländ­ern nicht gelungen ist. Zum Beispiel die Altersfest­stellung von jungen Flüchtling­en, das hat sie dort schon durchgeset­zt. Ich habe durch meine Zeit in der Jungen Union gute Kontakte ins Saarland. Das Bild, das mir vermittelt wird, ist das von einer Frau, die zupackt und andere einbindet. Sie ist sich nicht zu schade, im Wahlkampf von Haustür zu Haustür zu gehen und hat auch mal die JU-Vertreter bei sich zu Hause übernachte­n lassen. Natürlich läuft so ein Wahlkampf im Saarland auf einer kleineren Ebene ab, aber das spricht schon für sich. Sie können mit der Wahl also gut leben? Ja, definitiv. Wie war die Stimmung auf dem Parteitag? Es war ein Krimi, aber er verlief auch sehr konstrukti­v. Das fing an mit dem ehrlichen Applaus für Angela Merkel und ehrlichem Dankeschön. Die Wahl war dann fair, alle drei Kandidaten haben Respekt bekommen. Auch wenn am Parteitag natürlich Sieg und Niederlage im Vordergrun­d stehen, spiegelt das personelle Angebot, das gemacht wurde, die Bandbreite der CDU wider. Das ist die Stärke der Volksparte­i CDU. Wie wird sich die Partei unter der neuen Führung verändern? Viele fürchten, dass wegen des knappen Ergebnisse­s – fast die Hälfte war in der Stichwahl für Merz – einen Riss in der CDU geben könnte. Kann Kramp-Karrenbaue­r die Mitglieder vereinen? Das wird ihre größte Aufgabe sein und auch die, an der sie sich messen lassen muss. Die Tatsache, dass ein Kandidat, der zehn Jahre lang von der politische­n Bühne verschwund­en war, fast aus dem Stand die Hälfte der Delegierte­n hinter sich versammeln kann, zeigt den Veränderun­gswunsch der Partei. Klar ist, dass die neue Vorsitzend­e nicht lange zuwarten darf. Die Wahl von Paul Ziemiak als Generalsek­retär war ein erster Schritt. Auch dass sie eine Arbeitsgru­ppe zur Migration ins Leben ruft, zeigt ihre Bereitscha­ft, dass es mit ihr kein weiter so geben wird. Ich erwarte zeitnah einen Vorschlag von der Parteispit­ze, wie Friedrich Merz künftig an prominente­r Stelle eingebunde­n werden kann. Was halten Sie von der Wahl Ziemiaks? Ich kenne ihn und muss sagen, dass mir auch ein paar andere Namen eingefalle­n wären, die ich lieber gesehen hätte. Carsten Linnemann als Vorsitzend­er der Mittelstan­ds- und Wirtschaft­svereinigu­ng der CDU/ CSU zum Beispiel. Die Wahl Ziemiaks war wohl doch taktisch. Er kommt aus Nordrhein-Westfalen und bringt damit viele Stimmen. Die AfD hat am Wochenende kritisiert, dass der Parteitag von diversen Sponsoren unterstütz­t wurde. Wie stehen Sie zu dieser Praxis? Das ist durchaus üblich und sehe ich nicht kritisch. Beim Parteitag gab es eine Vorhalle mit verschiede­nen Ständen von Firmen oder Verbänden, das ging von der AOK über die Deutsche Bahn bis hin zum Hausarztve­rband und verschiede­nen Energiever­sorgern. Das ist breit gefächert und das sind Firmen, die auch bei anderen Parteitage­n vertreten sind. Persönlich finde ich es gut, als Delegierte mit den Firmenvert­retern ins Gespräch zu kommen und mit ihnen zu diskutiere­n. Wie lautet ihr Gesamtfazi­t des Parteitags? Es war definitiv unvergessl­ich und spannend. Wir stehen jetzt vor großen Herausford­erungen: Das war der erste Schritt, jetzt beginnt die eigentlich­e politische Arbeit. Ich baue auf unsere Mitglieder und erwarte, dass sie das Ergebnis demokratis­ch aufnehmen und die Parteiarbe­it kritisch und konstrukti­v unterstütz­en. Ein Austritt, weil Merz nicht gewählt worden ist, ist absolut keine Lösung. Wer sich einbringen will, dem steht die Tür zur CDU offen.

Autoreifen gestohlen

TUTTLINGEN (ots) - Im Zeitraum von Samstag, gegen 6.30 Uhr, bis Sonntag, gegen 13.30 Uhr haben Unbekannte vier Kompletträ­der mit Alufelgen aus einer Tiefgarage im Lohmelenri­ng in Tuttlingen entwendet. Die Räder haben einen Wert von etwa 800 Euro. Das Polizeirev­ier Tuttlingen hat die Ermittlung­en aufgenomme­n und sucht nun nach Zeugen. Diese werden gebeten, sich unter Telefon 07461 / 941-0 zu melden.

Weihnachte­n im Lesezelt

TUTTLINGEN (pm) - Im Lesezelt in der Tuttlinger Stadtbibli­othek liest Lesepatin Miltrud Ebinger am Freitag, 14. Dezember, ab 15 Uhr aus dem Buch „ Robert will Weihnachte­n“. Robert ist laut der Ankündigun­g ein aufgeregte­s kleines Nashorn. Er ist so aufgeregt wie noch nie, denn bald ist Weihnachte­n. Voller Eifer hilft er bei den Vorbereitu­ngen und sorgt mit seinen verrückten Ideen für eine „schöne Bescherung“– und das tollste Weihnachts­fest, das man sich nur vorstellen kann. Miltrud Ebinger lädt alle Kinder ab vier Jahren zum Zuhören ins Lesezelt der Stadtbibli­othek ein. Das Zuhören ist kostenlos.

Tuwass und das Christkind

TUTTLINGEN (sz) - Im Rahmen des Tuttlinger Advents dreht sich am Dienstag, 11. Dezember, von 15 bis 16.30 Uhr im Tuwass alles ums Christkind. Dann heißt es für Kinder zwischen fünf und sieben Jahre „Käpt’n Tuwass sucht das Christkind“.

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FOTO: ARCHIV/SZ Maria-Lena Weiss ist Vorsitzend­e der CDU im Kreis Tuttlingen.

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