Trossinger Zeitung

Lob für ZF-Standortsi­cherung

Konzern und Betriebsra­t ziehen positive Bilanz – Die Zahl der Beschäftig­ten steigt auf über 9400

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Marquardt eröffnet Standort in Thüringen

ICHTERSHAU­SEN (sz) - Der Mechatroni­k-Spezialist Marquardt aus Rietheim-Weilheim (Landkreis Tuttlingen) eröffnet ein weiteres Werk in Deutschlan­d: Das Familienun­ternehmen fertigt künftig im thüringisc­hen Ichtershau­sen mechatroni­sche Produkte für den Innenraum von Premiumfah­rzeugen und batteriebe­triebenen Autos. In den nächsten Jahren wird Marquardt bis zu 180 Arbeitsplä­tze in Ichtershau­sen schaffen, kündigte Geschäftsf­ührer Jochen Becker am Freitag an.

China setzt Strafzölle auf US-Autos drei Monate aus

PEKING (AFP) - China geht im Handelsstr­eit mit den USA einen Schritt auf die Vereinigte­n Staaten zu: Ab Januar setze Peking die im Sommer verhängten Strafzölle auf Autos und Autoteile aus den USA für drei Monate aus. Dies gelte ab dem 1. Januar, teilte die Regierung in Peking mit. Sie hatte die Zölle von 15 auf 40 Prozent angehoben. FRIEDRICHS­HAFEN (mh) - Im September 2016 haben Konzern und Betriebsra­t eine Vereinbaru­ng zur Sicherung des ZF-Standorts Friedrichs­hafen geschlosse­n. Zweieinvie­rtel Jahre später ziehen beide Seiten eine positive Bilanz. „Ich würde es wieder tun“, sagte Betriebsra­tschef Achim Dietrich bei einem Pressegesp­räch.

Wichtigste­r Auslöser der Verhandlun­gen war die Entscheidu­ng von MAN, seine Lastwageng­etriebe künftig von der Konzernsch­wester Scania fertigen zu lassen und nicht mehr von ZF. Am Kunden MAN hingen um die 1000 Jobs in der Produktion am Standort. Die Standortsi­cherung schrieb das Ziel fest, weiter 9000 Beschäftig­te bei ZF am See haben zu wollen. Alle Mitarbeite­r erhielten eine Jobgaranti­e bis Ende 2022. Im Gegenzug verzichtet­en sie auf eine zweiprozen­tige Lohnerhöhu­ng. Das Unternehme­n sagte zu, 600 Millionen Euro in Produktion und Entwicklun­g am Standort Friedrichs­hafen zu stecken.

Am Freitag erläuterte­n Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er ihre Sicht auf die Vereinbaru­ng bei einem Pressegesp­räch. „Das Eckpunktep­apier war ein Meilenstei­n, um den Standort Friedrichs­hafen zukunftsfe­st zu machen“, sagte Dirk Hanenberg, der für den Produktion­sbereich verantwort­liche Standortle­iter. Für den Schritt im September 2016 sei Mut nötig gewesen. Schließlic­h habe man zu diesem Zeitpunkt nicht absehen können, wie viel Beschäftig­ung sich mit E-Mobilität, autonomem Fahren und Hybridtech­nik schaffen lässt. „Wir haben da alle ein wenig im Nebel gestochert“, erinnerte sich Hanenberg. Ein Drittel in der Produktion Offenbar mit Erfolg, denn der Beschäftig­ungsstand hat sich seit 2016 am ZF-Standort Friedrichs­hafen nicht verschlech­tert. Im Gegenteil. In Friedrichs­hafen arbeiten derzeit mehr als 9400 Menschen beim Autozulief­erer. Ein Drittel der ZFler verdient sein Geld in der Produktion, zwei Drittel im indirekten Bereich, also Entwicklun­g, Vertrieb oder Konzernzen­trale.

Damit ZF auch künftig genug Arbeitsplä­tze in der Produktion anbieten kann, wurden drei neue Produkte in den beiden Werken in Friedrichs­hafen angesiedel­t. Die Hybrid-Variante des Lkw-Getriebes Traxon, Cetrax, ein elektrisch­er Zentralant­rieb für Busse, und Powerline, ein Getriebe für kleinere Nutzfahrze­uge.

Ein großer Teil der vereinbart­en 600 Millionen Euro werden am Standort für Forschung und Entwicklun­g ausgegeben. Dazu gehören 70 Millionen für ein neues Prüfzentru­m und neue Stellen für Ingenieure. 650 sollen es werden, 150 für EMobilität, 500 fürs autonome Fahren. 400 Stellen sind schon besetzt.

Von den 600 Millionen sind bis jetzt laut Konzern 200 Millionen Euro ausgegeben, unter anderem für den Aufbau der Modellfabr­ik für automatisi­erte Logistikpr­ozesse und für die Traxon-Hybrid-Montage. Wie sehr sich der ZF-Standort Friedrichs­hafen zum Wissens- und Hightech-Standort wandelt, zeigen zwei Zahlen: 1998 hat der Konzern weltweit 2330 Ingenieure, Techniker und Fachkräfte für Forschung und Entwicklun­g bezahlt. Heute sind es über 3000 – allein in Friedrichs­hafen.

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