Unterstützung für das Harmonikamuseum
Danielle Bechtold absolviert Praktikum - Museum schreibt schwarze Zahlen
TROSSINGEN - Unterstützung für Museumsleiter Martin Häffner: Bis Ende April absolviert Danielle Bechtold ein Praktikum im Harmonikamuseum. Sie hilft vor allem bei der aufwendigen Vorbereitung der Neuauflage von „Hohner, Seydel, Köstler, Koch und die vielen and’ren noch“, ein Werk, das für Sammler äußerst wichtig ist.
Die Publikation enthält ein Verzeichnis der alten deutschen und österreichischen MundharmonikaHersteller samt Bildern und ihrem jeweiligen Markenzeichen - diese Zeichen zu kategorisieren, ist Danielle Bechtolds Aufgabe. Harmonikageschichte ist ein persönliches Interesse der 27- Jährigen, deren Urgroßvater in Zepfenhan einst eine Filiale der Firma Hohner geleitet hat. Derzeit studiert sie Geschichte, Erziehungswissenschaften und Philosophie/Ethik auf Lehramt in Freiburg.
Auch in Zukunft möchte er auf junge Unterstützung bauen. Häffner hofft, eine Volontariatsstelle einrichten zu können, um Studenten eine Museumsausbildung zu ermöglichen. Dabei hat er auch potenzielle Nachfolger im Blick: „Ich mache mir schon Gedanken, wie es mit dem Museum weitergeht, wenn ich in Rente gehe“, sagt er. Das Harmonikamuseum liege ihm sehr am Herzen und daher auch eine wissenschaftliche Leitung und Betreuung. Als Basis für die Stelle hofft er auf Spender.
Hingegen nicht auf Riesenspenden angewiesen ist das Museum, was die Jahresbilanz angeht. Hauptfaktor für die höchstwahrscheinlich schwarzen Zahlen am Jahresende sind rund 150 Gruppenführungen der vergangenen Monate. Zur guten Jahresbilanz, die eventuell eine Sondertilgung möglich macht - die Schulden von rund 50 000 Euro werden kontinuierlich abgebaut - hätten vor allem auch die Ehrenamtlichen beigetragen, so Häffner. Ein Kern von 25 Helfern übernimmt Bewirtung, Führungen, Sonn- und Feiertagsdienste, musikalische Auftritte oder technische sowie handwerkliche Arbeiten.
Das Harmonikamuseum setzt aber auch auf Souvenirs: Zehn bis 15 Prozent der Gesameinnahmen macht der Verkauf aus, wie Martin Häffner sagt - „schon eine Hausnummer“. Deshalb versucht das Museum, konstant neue Ideen zu entwickeln und neue Souvenirs anzubieten. Aktuell frisch hinzugekommen sind der Jahreskalender für 2019 mit Werbemotiven, die um 1910 Mode waren, die Restauflage der vergoldeten Wender-Mundharmonika „Double Puck“und Musiknudeln mit musikalischer Verpackung.
Nicht alle Ideen kann das Museum allerdings umsetzen: Aus einer erhofften Kooperation mit der Donaubergland GmbH, die kürzlich exklusiv die Neuauflage der Mundharmonika „Donauwellen“vorgestellt hat , wurde nichts - aus Häffners Sicht „bedauerlich“, sei die Anregung dazu doch vom Museum ausgegangen.