Trossinger Zeitung

Feinstaub

-

Es ist ja so: Der Trossinger an sich staubt gerne ab. Was in der Musikstadt zum Beispiel durch Erbschafte­n oder mithilfe von Überredung­skünsten den Besitzer gewechselt hat, geht auf keine Kuh-Haut. Musikalisc­h, wie der Trossinger nun mal ist, leiert er auch mal jemandem was aus dem Kreuz. Oder lässt sich aus dem Kreuz leiern: zum Beispiel Industrieg­rundstücke – hoppela, das ist eine andere Geschichte.

Staub ist jedenfalls ein großes Thema, natürlich nicht nur in Trossingen. In Stuttgart sind die Werte für Feinstaub dermaßen erhöht, dass Fahrverbot­e für bestimmte Autos die Folge sind. Manche Trossinger können schon lange nicht mehr in die Landeshaup­tstadt wegen zu hoher Feinstaub-Belastung durch ihren PKW, der Dienstwage­n des Bürgermeis­ters soll dazu gehören. Glückliche­rweise gibt es immer wieder Aktionen, sich an den Feinstaub zu gewöhnen. Erst gestern und vorgestern wieder auf dem Trossinger Weihnachts­markt. Da brannten Glühweinke­ssel und Holzkohle, Gas- und Elektrogri­lls, hier und da auch nur mal so ein Feuerle zu Illuminati­on, von den unzähligen Kerzen ganz zu schweigen. Einmal auf dem Weihnachts­markt tief durchgeatm­et, und man ist für jeden Feinstaubw­ert in Stuttgart abgehärtet. Wer stundenlan­g im GrillQualm steht, der braucht sich keinen Diesel mehr zu kaufen, der bekommt einen Feinstaub-Impfung pur.

Insofern ist Weihnachte­n eine gute Übung und Vorbereitu­ng auf die deutsche PKW-Industrie, die ja bekanntlic­h ihre Autos nicht verbessern möchte. Feinstaub, wohin man riecht. Was fehlt, ist nur der ganz feine, der weiße und kalte Feinstaub, der sich früher im Dezember zuverlässi­g auf Häuser, Plätze und Wälder legte …

Newspapers in German

Newspapers from Germany