Langer Atem nötig
Ab 1. Januar wird alles anders? Das scheitert schon daran, dass der 1. Januar für Vorsätze wie mehr Sport kein guter Zeitpunkt ist. „Draußen ist es grau und kalt, da geht man natürlich nicht gerne joggen“, erklärt Prof. Dirk Windemuth vom Institut für Arbeit und Gesundheit. Auch stressige Prüfungsphasen sind ungeeignet dafür, gute Vorsätze umzusetzen. Damit sie kein reines Januar-Phänomen bleiben, sollte man sie von vornherein als längeres Projekt angehen. „Um gute Vorsätze umzusetzen, braucht man einen langen Atem“, sagt Markus Hornig, Coach aus Berlin. „Man sollte also besser zwei bis drei Monate einkalkulieren und sich sagen: So lange ziehe ich das jetzt auch durch.“ Wettstreit kann für kurze Zeit ein Ansporn sein, etwa eine Wette darum, wer zuerst das angestrebte Englisch-Zertifikat erhält.
Chef und Kollegen einbinden: Es hilft, sich Mitstreiter zu suchen, sagt Windemuth. So kann es ratsam sein, anderen von seinen Vorsätzen zu erzählen. Dann fragen diese später: „Na, hast du deinen Sprachkurs schon gemacht?“Und der Griff zum Salat in der Kantine fällt leichter, wenn ein anderer dabei mitmacht. Bei manchen Dingen müssen Mitarbeiter auch den Chef ins Boot holen – wenn es etwa darum geht, nach Feierabend keine E-Mails beantworten zu müssen.
Einfach anfangen: Die gute Nachricht zum Schluss: Der innere Schweinehund lässt sich leicht überlisten. Man muss sich nur dazu bewegen, erst einmal in die Gänge zu kommen. „Wer abends todmüde ist, sollte sich also einfach für eine kleine Zehn-Minuten-Runde zum Joggen aufraffen“, rät Hornig. Der Clou dabei: „Nach den zehn Minuten hört man nicht auf, weil man merkt, wie gut das tut. Dann trägt einen diese Energie weiter.“Das funktioniert auch beim Lernen für Weiterbildungen oder Prüfungen. (dpa)