Trossinger Zeitung

Tote bei Unfall mit Flixbus nahe Zürich

Polizei nimmt mehrfach vorbestraf­ten Wohnsitzlo­sen aus Thüringen fest – Motiv des Messerstec­hers noch unklar

- Von Catherine Simon

GENF (AFP) - Beim Unfall eines Busses des Unternehme­ns Flixbus in der Schweiz ist am Sonntagmor­gen eine Frau ums Leben gekommen. 46 weitere Menschen wurden bei dem Unglück auf einer Autobahn nahe Zürich verletzt, wie die Schweizer Polizei mitteilte. Der Bus war von der italienisc­hen Stadt Genua nach Düsseldorf unterwegs.

NÜRNBERG (dpa) - Der nach Messerangr­iffen auf drei Frauen in Nürnberg gefasste Tatverdäch­tige ist bereits vielfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Der Mann ist bereits 18-mal verurteilt worden. Das sagte Oberstaats­anwältin Antje GabrielsGo­rsolke am Sonntag in Nürnberg. Vorwiegend gehe es um Diebstahl, Drogendeli­kte, Brandstift­ung, Betrug und Beleidigun­g. Der 38-Jährige habe aber auch einmal eine Jugendstra­fe wegen einer Vergewalti­gung erhalten. Es sei „ein Spaziergan­g quer durchs Strafgeset­zbuch“, sagte die Anklägerin.

Das Motiv für die Angriffe auf drei Frauen ist weiter unklar, der Verdächtig­e hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Weil er alle seine Opfer auf dem Nachhausew­eg überrascht­e, geht die Anklagebeh­örde in allen drei Fällen von versuchtem Mord aus. Der Mann kannte die Frauen nicht und sprach sie vor den Angriffen auch nicht an. Ob er eine psychische Erkrankung hat, sei bisher völlig unklar.

Der Deutsche ohne festen Wohnsitz soll am Donnerstag­abend innerhalb von rund drei Stunden drei Frauen im Alter von 26, 34 und 56 Jahren niedergest­ochen haben. Alle drei Opfer wurden am Oberkörper schwer verletzt – zwei der Frauen schwebten zeitweise in Lebensgefa­hr. Noch werden sie im Krankenhau­s behandelt.

Bereits am Freitagvor­mittag konnte eine Polizeistr­eife den Mann in der Nähe der Tatorte vorläufig in Gewahrsam nehmen. Weil die Polizei aber erst sicher sein wollte, dass man den Richtigen geschnappt hat, wurde die Öffentlich­keit darüber zu diesem Zeitpunkt noch nicht informiert. Er bitte um Nachsicht, dass die Polizei sich mit der Informatio­n zur vorläufige­n Festnahme zurückgeha­lten habe, sagte Mittelfran­kens Polizeiprä­sident Roman Fertinger am Sonntag: „Wir wollten sicher sein, dass wir den Richtigen haben.“Auf den Mann hatten die Beschreibu­ngen der Opfer sowie von Zeugen gepasst. Außerdem hatte er die Tatwaffe dabei – ein etwa 25 Zentimeter langes Messer. „Noch lange kein klares Bild“Am Samstag bestätigte sich nach Ansicht der Ermittler, dass sie den Richtigen haben: An dem bei dem Mann gefundenen Messer sowie an seiner Kleidung konnten genetische Spuren von einem seiner Opfer nachgewies­en werden. Glückliche­rweise habe der Mann das Messer und seine Kleidung nicht entsorgt, sagte GabrielsGo­rsolke. „Wir können klar Entwarnung geben“, sagte Fertinger. „Für uns ist es der Täter.“

Etwa zwei Stunden vor dem ersten der drei Angriffe hatte der Mann versucht, in einem Nürnberger Kaufhaus ein anderes Messer mit einer gebogenen Klinge zu stehlen. Dies war nicht die Tatwaffe. Woher er diese hatte, ist bisher unklar. Bei diesem versuchten Diebstahl wurde der Mann gestellt, und die Polizei nahm seine Personalie­n auf. Die letzte Meldeadres­se des gebürtigen Thüringers war demnach in Berlin. Es habe sich aber herausgest­ellt, dass die nicht mehr aktuell ist, sagte Fertinger. Für die meisten seiner bisherigen Straftaten wurde der Mann laut Staatsanwa­ltschaft im Osten Deutschlan­ds verurteilt.

Der 38-Jährige habe sich seit etwa einer Woche in Nürnberg aufgehalte­n, sagte der Leitende Kriminaldi­rektor Thilo Bachman. „Er hat nach bisherigen Erkenntnis­sen keine festen Ankerpunkt­e.“Das Puzzle, das sich den Ermittlern bislang zeige, habe „eine Kontur, aber noch lange kein klares Bild“. Zur Aufklärung der Taten war eine Sonderkomm­ission mit 40 Beamten eingericht­et worden.

Der Mann sitzt nun in Untersuchu­ngshaft – bislang allerdings nur wegen versuchten Diebstahls. Einen weiteren Haftbefehl wegen der Messerangr­iffe werde die Staatsanwa­ltschaft in der nächsten Woche beantragen, sagte Gabriels-Gorsolke.

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