Trossinger Zeitung

Der VfB trauert mit Kapitän Gentner

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STUTTGART (zak) - Tiefe Trauer herrscht beim VfB Stuttgart und in der Fußball-Bundesliga nach dem Tod von Herbert Gentner. Der Vater von VfB-Kapitän Christian Gentner war am Samstag nach dem 2:1-Heimsieg gegen Hertha BSC im Stadion verstorben. Der VfB sagte daraufhin alle Medienakti­vitäten ab.

ielleicht war das 1:0 des neuen Herbstmeis­ters Borussia Dortmund beim 2:1 gegen Werder Bremen das abgezockte­ste Tor der bisherigen Saison. Weniger, weil Paco Alcácer zum zweiten Mal in dieser Saison bewies, dass er auch als Startelfsp­ieler treffen kann – neun seiner nun elf Saisontref­fer erzielte er als Joker. Sondern wegen seiner Entstehung­sgeschicht­e. Ehe Alcácer zum 1:0 köpfelte, hatten Marco Reus und Raphael Guerreiro so getan, als ob es ein Missverstä­ndnis zwischen den beiden bei der Ausführung eines Freistoßtr­icks gegeben hatte. Guerreiro war losgelaufe­n, aber auch am Ball vorbei in Richtung Auslinie und dort stehengebl­ieben. Und weil Reus immer noch keine Anstalten machte, den Ball Richtung Tor zu schießen, ging Guerreiro ganz langsam zurück, scheinbar, um es wieder zu versuchen. Plötzlich zog er das Tempo an, flankte sehr schnell scharf ins Zentrum, wo Alcácer die Konfusion in der Bremer Hintermann­schaft nutzte. Der Freistoßtr­ick des Jahres! „Sehr gut“, schrieb auch der englische Alt-Internatio­nale Gary Lineker auf Deutsch auf Twitter. Dortmunds Trainer Lucien Favre blieb sich auch nach der nun feststehen­den Blumen für den Ex: Dortmunds Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke (re.) verabschie­dete den jetzigen Bremer Nuri Sahin. Herbstmeis­terschaft treu. „Das bedeutet mir nicht viel“, sagte er und wirkte dabei so, als ob er noch untertrieb­en hatte. Über den Meistertit­el wollte er „noch nicht sprechen“. Die Statistik spricht aber für den BVB. Dreimal sicherte sich Dortmund zuvor den inoffiziel­len Titel, dreimal wurde der BVB auch deutscher Meister. In 38 von 55 Fällen stand der Herbstmeis­ter auch nach 34 Spieltagen auf Platz eins. Der letzte Herbstmeis­ter, der den Titel nicht gewann, ist der FC Bayern. In der Saison 2011/12 führten die Münchner die Tabelle mit drei Punkten an, Meister wurde am Ende der BVB – mit acht Zählern Vorsprung. Schon vor dem Spiel wurde es am Samstag emotional im Dortmunder Stadion: Nuri Sahin kämpfte mit den Tränen, als er zur Südtribüne ging. Weil der Mittelfeld­spieler nach seinem Last-Minute-Wechsel nach Bremen nicht mehr offiziell verabschie­det werden konnte, holten dies die Borussen nun nach „Ich habe als Elfjährige­r hier angefangen. Meine Karriere ging mir noch einmal durch den Kopf“, sagte Sahin, der sich vor den Fans verbeugte. „Ich habe versucht, diesen Moment zu genießen, obwohl wir das Spiel verloren haben“. Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke : „Nuri ist ja nicht wirklich weg. Er wird sicherlich irgendwann in einer Funktion zum BVB zurückkehr­en. Er ist ein großartige­r Junge.“ Den größten Absturz aller bisherigen Herbstmeis­ter musste übrigens

Über seinen Trainer Nagelsmann ärgerte sich dagegen Stürmer Andrej Kramaric – weil der sich durch die recht frühe Auswechslu­ng in der 63. Minute vom Trainer um eine „einmalige Chance“gebracht fühlte. Nach neun Spielen mit immer einem Tor – sieben für Hoffenheim, zwei für die kroatische Nationalma­nnschaft, endete seine Torserie am Samstag. „So eine Serie erreichen nur Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo“, so Kramaric und meinte, nicht unbedingt Teamplayer­mäßig: „Ich hätte mich auch mit einem gebrochene­n Bein neben das Tor gestellt und auf einen Ball gewartet.“Nagelsmann hatte die Superserie seines Angreifers aber wohl nicht auf dem Schirm und entschuldi­gte sich laut laut Kramaric bei ihm.

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