„Wir müssen stärker Gehör finden“
Die Studentin Lara Schech als Jugenddelegierte auf der Klimakonferenz
KATTOWITZ - Bei der Klimakonferenz fällt auf, wie viele junge Menschen vor Ort sind, um das Geschehen zu beobachten. Bilder von Greta Thunberg gingen um die Welt. Sie zeigen, wie das schwedische Mädchen die Staatengemeinschaft anklagt, zu wenig gegen den Klimawandel zu tun. Inspiriert von ihr gehen in Deutschland Schüler auf die Straße.
„Man kann nicht über Klimagerechtigkeit sprechen und Generationengerechtigkeit dabei ausklammern“, erklärt Lara Schech (Foto: Hamming). Die Studentin aus Leipzig war als Jugenddelegierte auf der Klimakonferenz vor Ort. „Wie die Pazifikinseln müssen auch wir dafür kämpfen, dass unsere Stimmen noch stärker Gehör finden.“In Kattowitz hat ihre Forderung während einer Diskussion so viel Eindruck hinterlassen, dass Umweltministerin Schulze sie eingeladen hat, mit ihr am „TalanoaDialog“teilzunehmen. Dieser beruht auf einem fidschianischen Diskussionskonzept. Delegierte erzählen sich in kleinen Runden kurze Geschichten aus ihrer Heimat. „Indem man persönlich wird, schafft man Vertrauen“, hat Schech festgestellt. Gemeinsam mit der Ministerin traf sie sich mit Vertretern Chinas sowie des Nahrungsmittelkonzerns Mars. Und was hat Schech ihnen erzählt? „Dass die auf der ganzen Welt verschleppte Energiewende ein gutes Beispiel ist, warum man Politik nicht nur denen überlassen kann, die ihr ganzes Leben in einer von fossilen Energien dominierten Welt verbracht haben. Die können sich oft gar keine andere Zukunft vorstellen“, sagt sie. Junge Menschen hingegen könnten das – und sollten über ihre Zukunft mitentscheiden können, fordert Schech. Baden-Württemberg, das einen Jugendbeirat für seine Nachhaltigkeitsstrategie eingesetzt hat, sei ein gutes Beispiel. „Dem könnten gerne mehr Bundesländer folgen.“Igor Steinle