Nestlé streicht 380 Stellen in Deutschland und schließt Caro-Werk in Ludwigsburg
FRANKFURT (dpa) - Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé streicht Hunderte Stellen in Deutschland. Nach monatelangen Verhandlungen mit Gewerkschaften und Betriebsräten habe man die Bedingungen für den Abbau von 380 Jobs beschlossen, teilte Nestlé Deutschland mit. Das traditionsreiche Caro-Werk in Ludwigsburg bei Stuttgart und ein Lebensmittel-Labor werden geschlossen, zwei weitere Werke umstrukturiert.
Allein in Ludwigsburg sind rund 100 Mitarbeiter von dem Stellenabbau betroffen. Ferner gebe es für das Labor in Weiding mit 85 Beschäftigten keine wirtschaftliche Perspektive, auch weil es in unmittelbarer Nähe kein Nestlé-Werk gebe. Darüber hinaus sollten die Standorte im nordrhein-westfälischen Lüdinghausen und im bayerischen Biessenhofen, in denen Nestlé Maggi beziehungsweise Babynahrung produziert, 2019 neu aufgestellt werden. Man wolle die Kosten in deutschen Werken senken, hieß es. Auch sei die Produktion von Maggi in Lüdinghausen in den vergangenen Jahren „angesichts veränderter Ernährungs- und Konsumgewohnheiten“deutlich geschrumpft.
Nestlé hatte das Aus für das Caro-Werk in Ludwigsburg im Sommer angekündigt. Der Konzern leidet darunter, dass die Nachfrage nach Caro, einem aus Getreide hergestellten Ersatzkaffee, sinkt. Das Werk in Luwigsburg sei bei Weitem nicht ausgelastet, teilte Nestlé weiter mit. Caro-Kaffee werde künftig in Portugal produziert.