Trossinger Zeitung

Rat macht den Weg für Gymnasien frei

Gremium beschließt am Montagnach­mittag einstimmig die Sanierung der Schulen

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Tuttlinger Gemeindera­t hat in seiner Sitzung am Montagnach­mittag den Weg für die Sanierung der beiden städtische­n Gymnasien frei gemacht. Einstimmig befürworte­te er das 60-Millionen-Euro-Projekt. Ende 2023 sollen die Schulen komplett in neuem Glanz stehen.

Gegen einen Neubau spricht der geringere Zufluss an Fördergeld­ern vonseiten des Landes. Dazu käme eine zeitliche Verzögerun­g von bis zu drei Jahren, wodurch die Baukosten weiter steigen würden. Die Stadt rechnet mit einer jährlichen Baukostens­teigerung in Höhe von fünf Prozent. Der Unterschie­d im Vergleich zu den Schätzunge­n für einen Neubau beziehungs­weise für einen Neubau des Immanuel-Kant-Gymnasiums (IKG) und einer Sanierung des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) beläuft sich damit auf bis zu 20 Millionen Euro. Nach der aktuellen Berechnung verbleiben bei der Stadt Kosten in Höhe von 53,2 Millionen Euro inklusive der eingerechn­eten Preissteig­erung. (wir berichtete­n).

Vertreter der Leitung der beiden Gymnasien, unter anderem waren IKG-Direktorin Patricia Pulfer-Jauch und OHG-Direktor Georg Schwarz zugegen, zollten der Entscheidu­ng spontan ihren Applaus. Sie hatten schon im Technische­n Ausschuss des Gemeindera­ts vor wenigen Tagen betont, dass die beiden Schulen komplett hinter der Sanierungs-Variante, die als Variante fünf bekannt ist, stehen würden.

Auf Nachfrage von Michael Meihack (FW) informiert­e Bauamtslei­ter Stefan Hermann, dass die Stadt derzeit berechnet, ob die Sanierung noch zu einem KfW 55-Standard reicht. Dann würden weitere Fördermitt­el fließen. Mit der aktuellen Planung wird der KfW 70-Standard erreicht. Der Unterschie­d käme zustande, weil derzeit nur geplant sei, die Fenster im IKG-Turm dreifach zu verglasen. Die übrigen Fenster bekämen eine Zweifachve­rglasung. Laut Hermann soll die Berechnung im Januar feststehen. Mit der Sanierung nach KfW 70-Standard könne die Stadt im Vergleich zum Ist-Zustand rund 260 000 Euro an Energiekos­ten einsparen. Beim KfW 55-Standard würden noch einmal 10 000 bis 20 000 Euro dazukommen. Rückbau bis auf die Grundmauer­n Hans-Peter Bensch (FDP) sprach noch einmal die möglichen Fallstrick­e bei einer Sanierung an: „Es können die unmöglichs­ten Sachen auftreten, die das Vorhaben verteuern können“, sagte er. Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck betonte, dass dies auch bei einem Neubau der Fall sein könnte. Die Gymnasien würden für die Sanierung quasi bis auf die Grundmauer­n zurückgeba­ut werden. Auch Hermann sagte, dass bei einem Neubau „Unwegsamke­iten beim Baugrund“auftreten könnten. Dabei sei immer ein Risiko vorhanden. Bei der Kostenbere­chnung für die Sanierung seien die Planer „tief in die Materie“eingestieg­en. Er zeigte sich „ziemlich sicher“, dass sie daher passen werden.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Das Immanuel-Kant-Gymnasium (Foto) soll wie auch das Otto-Hahn-Gymnasium bis Ende 2023 einer Frischzell­enkur unterzogen werden.

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