Trossinger Zeitung

Jetzt droht auch noch der Buxit

Triple-Aus möglich – deutsche Königsklas­sen-Vereine treffen alle auf englische Top-Teams

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●Hasan Salihamidz­ic (Foto: dpa) sieht die turbulente­n Wochen bei Bayern München als überstande­n an. „Ich bin sehr zufrieden, wir haben richtig die Kurve gekriegt“, sagte der Sportdirek­tor bei fcb.tv. So wie zuletzt etwa gegen Hannover 96 (4:0) „stellt man sich Fußball von Bayern München vor“, ergänzte der 41-Jährige. Von der erfolgreic­hen Titelverte­idigung zu sprechen, wäre angesichts von neun Punkten Rückstand auf Herbstmeis­ter Borussia Dortmund allerdings „vermessen“, meinte Salihamidz­ic: „Das ist viel, zu viel im Moment.“Dortmund spiele eine „sehr gute Saison, sie haben eine Mannschaft, die es verstanden hat, oben zu bleiben“. Gegen RB Leipzig (Mittwoch, 20.30 Uhr) und bei Pokalsiege­r Eintracht Frankfurt (Samstag, 18.30 Uhr) warteten „schwere Spiele“. (SID) Der FC Augsburg hat vor seinem letzten Gastspiel in dieser Hinrunde bei Hertha BSC gleich mehrere Spieler mit Blessuren. „Es sind zwar keine gravierend­en Verletzung­en, aber wir haben doch ein paar angeschlag­ene Spieler“, sagte Trainer Manuel Baum (Foto: dpa), wollte aber keine Namen nennen. Ohnehin müsse man noch die Eindrücke aus dem Training abwarten. Kilian Jakob, Christoph Janker und Fredrik Jensen fallen definitiv für die Partie (20.30 Uhr/Sky) aus. Nach nur zwei Punkten aus den vergangene­n sechs Bundesliga­spielen wollen die Augsburger vor der Winterpaus­e mindestens noch einen Dreier holen. „Ich hoffe, dass wir mit einer guten Englischen Woche aus der Hinrunde rausgehen“, sagte Baum: „Ich will jetzt mit der Mannschaft eine Topleistun­g in Berlin bringen“, forderte Baum. Die Hauptstadt sei aber „ein heißes Pflaster“. (dpa) NYON (SID/dpa) - Der unfreiwill­ige Austritt aus Europa droht nun bereits im März. Denn den verblieben­en deutschen Champions-LeagueTeil­nehmern aus der Bundesliga droht nun ihr ganz spezielles BrexitErle­bnis – der Buxit! Im Duell mit drei Kracher-Gegnern aus England könnte das Königsklas­sen-Achtelfina­le für alle Kandidaten schon Endstation sein. Bayern München ist gegen den Vorjahresf­inalisten FC Liverpool und Jürgen Klopp genauso wenig Favorit wie Borussia Dortmund gegen Tottenham Hotspur oder Schalke 04 im ungleichen Kräftemess­en mit Manchester City. Zudem kurios: Erstmals überhaupt gibt es in der K.o.-Runde drei deutscheng­lische Duelle.

Bei den Bayern war der Respekt für Liverpool bereits herauszuhö­ren. „Das ist die Mannschaft der Stunde, Tabellenfü­hrer in England, sie spielen wirklich guten Fußball“, sagte Sportdirek­tor Hasan Salihamidz­ic nach der Auslosung in Nyon beim Vereinssen­der. Seine Mannschaft müsse „zwei gute Tage haben“, sagte er. Und zeigte sich auch vom Duell mit Teammanage­r Klopp begeistert.

„Er ist ein Top-Trainer. Einer, der lustig ist in Pressekonf­erenzen. Also haben wir auch ein deutsches Duell auf der Ebene“, sagte Salihamidz­ic. Sein eigener Top-Trainer in spe, Niko Kovac war hingegen nicht ganz so begeistert vom Gegner. „Das ist das schwerste Los, das wir hätten bekommen können“, sagte Kovac. Trotzdem taxierte der Kroate die Chancen auf den Viertelfin­aleinzug auf „50 zu 50“. Und wird das Spiel gegen die Reds, ob Kovac nun will oder nicht, auch für ihn zum Gradmesser. Zwar ist ein Aus gegen den amtierende­n Finalteiln­ehmer extern leichter zu verkaufen als gegen kleinere Prüfsteine wie Olympique Lyon oder den AS Rom, doch wäre dies intern wahrschein­lich ein weiterer großer Ballast für den 47-Jährigen.

Bei den Spielern ist die Stimmung dagegen prächtig. „Ein geiles Spiel“, schwärmte Arjen Robben: „Sie haben riesen Spieler, viel Schnelligk­eit und Kreativitä­t nach vorne und sind eine richtige Einheit. Das ist einfach ein super Los. Das ist für jeden Spieler ein Traum, wenn du so ein Spiel machen kannst.“Auch der Ex-Dortmund-Coach war vom Los angetan. „Es wird schwierig, sie haben eine Top-Mannschaft, aber für mich ist es schön, nach Deutschlan­d zurückzuke­hren“, sagte Klopp.

„Das ist das schwerste Los, das wir hätten bekommen können.“

Niko Kovac

Während Bayern und Dortmund als Sieger ihrer Vorrundeng­ruppen zuerst auswärts antreten dürfen, muss Schalke gegen die Citizens erst einmal zu Hause in der Veltins Arena ran. Ein Nachteil für die Elf von Trainer Domenico Tedesco, die zuletzt 2011 im Halbfinale gestanden hatte und zwischen 2013 und 2015 dreimal im Achtelfina­le gescheiter­t war. Die Chance, diesmal weiterzuko­mmen, ist gering. Auch wegen Manchester­s Flügelflit­zer Leroy Sane – bekannterm­aßen ein Ex-Schalker.

Wie Schalkes Sportvorst­and Christian Heidel sagte, bringe Sane „eine Mannschaft mit, die sicherlich zu den Topfavorit­en auf den Sieg in der Champions League gehört“. Für den 55-Jährigen gäbe es laut eigener Aussage „kaum eine größere Herausford­erung in diesem Wettbewerb“.

Dortmund, überlegene­r Tabellenfü­hrer der Bundesliga, geht den Zweikampf mit Tottenham selbstbewu­sst an. Erinnerung­en werden wach an das vergangene Jahr, in dem die Spurs maßgeblich daran beteiligt waren, dass der BVB in der Vorrunde ausschied. „Wir haben sie schon zweimal gehabt. Ein starker Gegner, die Chance stehen fifty-fifty. Die Mannschaft ist top besetzt. Wir sind auch stark, es wird interessan­t“, sagte BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke bei Sky. Er gab gleich den Bayern etwas mit auf den Weg: „Das ist ein schweres Los für die Bayern, die haben aber auch die Möglichkei­t zu gewinnen. Das ist ein richtiges Highlight für die Fans.“Immerhin: Bayern ist seit 2011, damals war gegen Inter Mailand Schluss, nicht mehr im Achtelfina­le ausgeschie­den. BVB-Sportdirek­tor Michael Zorc betonte: „Das wird sehr interessan­t, das ist wie ein Länderspie­l.“

Es ist also – auch wenn es keinen kompletten Buxit gibt – ein sehr langer Weg bis zum Finale im Estadio Metropolit­ano in Madrid (1. Juni).

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FOTOS: IMAGO/AFP Jürgen Klopp (li.) freut es, Niko Kovac weniger – Das Achtelfina­le liefert deutsch-englische Festwochen.
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